Test Bulls Nandi: Lust auf flotten Gelände-Spaß? Für Einsteigerinnen wie für Nachwuchsradler bietet Bulls das Nandi an – ein preiswertes, solides 27,5-Zoll-Mountainbike, mit der sich entspannt eine ganz neue Art des Fahrradfahrens entdecken lässt.
Mountainbiken ist toll – es ist ein entspannter Weg zu besserer Fitness, eine spannende Möglichkeit, seine Umgebung zu erkunden und nicht zuletzt eine flotte und praktische Fortbewegungsart im Alltag. Ob sportlich eingesetzt, auf Trimmtouren oder auf dem Weg zum Job: Ein solides Mountainbike sorgt in jeder Situation für verlässlichen Fahrspaß.
Doch wie überall muss jede/r selbst entscheiden, ob ein MTB das passende Bike ist. Man kann das Rad einer Freundin bzw. eines Freundes ausprobieren, im Fahrradladen eine längere Probefahrt verhandeln – oder kurzentschlossen 500 Euro in die Hand nehmen und sich ein wertiges Einsteigermodell gönnen, um ohne Stress erste Erfahrungen im Gelände zu sammeln.
Einsteiger-MTB von den Profis
Bei der sportlichen Radmarke Bulls nennt sich das Damenmodell an diesem Preispunkt Nandi. Der Anbieter aus Köln, der seit Jahren ein erfolgreiches MTB-Rennteam ausstattet, weiß natürlich genau, worauf es ankommt – erst einmal auf eine dem Einsatzzweck entsprechende Passform. Natürlich sitzen die Rennfahrer des Team Bulls anders auf dem Bike als eine Einsteigerin; die freut sich nämlich über eine ausgeglichene Position, bei der der Sattel auf dem Niveau des Lenkers oder gar etwas unterhalb liegt. Das ergibt eine angenehm aufrechte Körperhaltung, mit der die ersten Ausflüge ins Gelände leichtfallen – wenn es mal kurz steil bergab geht, lässt sich der Körperschwerpunkt so einfacher nach hinten verlagern. Auch die Rumpfmuskulatur wird, sofern nicht in Höchstform, nicht so stark beansprucht wie bei gestreckter Race-Haltung.
Bulls Nandi: Solide Technik für den Anfang
Wer entspannt sitzt, kann sich stressfrei auf die Technik konzentrieren: Am Nandi verbaut Bulls alles, was an ein Hardtail-MTB (= nur vorne gefedert) gehört, wenn auch in etwas einfacherer Machart. Klassisch ist die Schaltung mit drei Kettenblättern vorne und sieben Ritzeln hinten – nicht gerade üppig, aber insgesamt gut geeignet für so ziemlich alle Gelegenheiten inklusive extremer Steilstücke. Verzögert wird selbstverständlich mit Scheibenbremsen, allerdings kommen am Nandi nur mechanische Stopper zum Einsatz. Diese bremsen ebenso sicher, sind aber nicht ganz so gut dosierbar wie Hydraulikbremsen und müssen ab und zu nachjustiert werden. Für Bremsanlage wie Schaltung gilt jedoch: Wer auf dem Nandi ihre Liebe zum Radfahren entdeckt und fleißig Kilometer abspult, kann, wenn sich erste Verschleißerscheinungen bemerkbar machen, ganz einfach höherwertiges Material nachrüsten. Schaltzüge und Bremsleitungen sind außen am Rahmen verlegt, ein Austausch von Komponenten ist damit nicht sehr zeitaufwendig.
Eine Federgabel darf am MTB natürlich nicht fehlen – am Nandi hat sie beachtliche 100 mm Weg und kann aufs Fahrer(innen)gewicht abgestimmt werden. Da sie per Stahlfeder funktioniert, ist sie relativ anspruchslos in der Wartung und dürfte über lange Zeit verlässlich funktionieren. Luftfedergabeln sind leichter und sprechen sensibler an, bedürfen aber auch regelmäßiger Pflege.
Aktueller Laufradstandard
Eine wichtige Rolle am Mountainbike spielen natürlich die Reifen. Hier sind sie mit 57 mm relativ breit und kräftig, aber nicht zu extrem profiliert; so können sie sich optimal mit lockerem Untergrund verkrallen – aufgrund der seitlich weit heruntergezogenen Profilblöcke gerade in Kurven –, rollen aber aus Asphalt immer noch angenehm leicht. Wie es sich für ein modernes MTB gehört, sind die Laufräder 27,5 Zoll groß, was eine optimale Balance von Handlichkeit und Laufruhe ergibt. Über Stock und Stein fährt das Nandi damit sicher geradeaus; bei der Alltagsnutzung und in scharfen Kehren auf dem Trail ist es angenehm agil.
Einen Nachteil muss man einem preiswerten Bike wie dem Nandi natürlich bescheinigen: Leicht ist es nicht; im Vergleich zu um ein Vielfaches teureren Modellen wiegt es ein paar Kilo mehr. Das liegt in der Natur der Sache und wirkt sich bei moderater Gangart auch nicht unbedingt auf die Performance aus. Am ehesten wird sich das Gewicht bemerkbar machen, wenn frau das Nandi aus dem Keller trägt.
Bulls Nandi: Nicht leicht, aber preiswert
Und sonst? Interessant ist das Größenspektrum des Einsteigerinnen-Bikes – die kleinste der vier Rahmenhöhen misst nämlich 37 cm, die größte 51 cm. Damit eignet sich das günstige Hardtail auch als Jugendrad. Erhältlich ist es übrigens auch in zwei weiteren Farbvarianten, Mattblau-Metallic und Lavendel (eher „Erikaviolett“) – sehr attraktiv für jüngere Pilotinnen und Piloten, die auf dem Nandi die ersten Schritte ins Gelände wagen können.