Radsport: Bei der Tour de France 2021 gab es bislang noch keinen Ausreißersieg. Morgen dürfte sich das ändern. Denn die 7. Etappe ist wie gemacht für eine lange Flucht.
Die längste Etappe seit 21 Jahren
Vor 100 Jahren waren Etappen mit einer Länge von über 400 Kilometer bei einer Tour de France normal. Mittlerweile geht der Trend dorthin, die Teilstücke zu verkürzen. Obwohl das Material immer besser wird, die Profis sich gesünder ernähren und deutlich fitter sind als ihre Vorfahren, sind heutzutage meist nur noch Etappen mit einer Länge von rund 150 Kilometer zu absolvieren. Klassiker wie Mailand – Sanremo sind im Rennkalender eine Ausnahme. Doch morgen muss das Peloton von Vierzon nach Le Creusot satte 249,1 Kilometer zurücklegen. Fünf Bergwertungen – darunter zum ersten Mal bei dieser Austragung eine Bergwertung der 2. Kategorie – müssen überfahren werden. Da es in der Gesamtwertung schon erste Abstände gibt, ist der Tag morgen wie gemacht für den ersten Ausreißersieg bei der Tour de France 2021.
Die Schlüsselmomente der 7. Etappe
- Scharfer Start in Vierzon um 11:15
- Sprintwertung in Saint-Benin-D’azy 133,7 km / 115,4 km
- Bergwertung der 3. Kategorie: Côte de Château-Chinon (3,2 km a 5,3 %) 87,6 km / 161,5 km
- Bergwertung der 4. Kategorie: Côte de Glux-en-Glenne (2,6 km a 4,2 %) 70,9 km / 178,2 km
- Bergwertung der 3. Kategorie: Côte de la Croix de la Libération (4,6 km a 5,3 %) 35,3 km / 213,8 km
- Bergwertung der 2. Kategorie und Bonussprint: Signal d’Uchon (5,7 km a 5,7 %) 18,1 km / 231,0 km
- Bergwertung der 4. Kategorie: Côte de la Gourloye (2,4 km a 5,3 %) 7,9 km / 241,2 km
- Zielankunft in Le Creusot zwischen 17:00 und 17:45
Velomotion-Prognose: Eine stark besetzte Ausreißergruppe
Dass die morgige Etappe wie gemacht für Ausreißer ist, wissen natürlich auch die Sportlichen Leiter der Teams. Daher werden noch am Morgen vor dem Start alle Chefs ihre Profis einschwören: Wir müssen heute in der Gruppe mit dabei sein! So können wir fest davon ausgehen, dass die französischen Wildcard-Teams einen Mann mit in die Flucht schicken. Wir glauben jedoch an eine enorm starke Fluchtgruppe und daher auch an namhafte Siegkandidaten. Matej Mohoric könnte einer davon sein. Der Slowene musste den Giro d’Italia nach einem Sturz aufgeben und hat sich dann auf die Tour de France vorbereitet. Erst ist bekanntlich ein Top-Abfahrer und ein solider Mann, wenn es nicht zu lange bergauf geht. Auch sprinten kann der Mann. Daher ist das morgige Teilstück für ihn die perfekte Gelegenheit für einen Tagessieg. Ebenfalls nicht vergessen sollten wir die Mannschaft DSM mit Tiesj Benoot und Sören Kragh Andersen, sowie Michael Woods von der Israel Start-Up Nation, der in der Gesamtwertung bereits weit zurück liegt. Philippe Gilbert könnte sich ebenfalls versuchen.
☆☆☆ Matej Mohoric (Bahrain – Victorious)
☆☆ Michael Woods (Israel Start-Up Nation), Tiesj Benoot (DSM)
☆ Philippe Gilbert (Lotto – Soudal), Imar Fraile (Astana – Premier Tech), Toms Skujins (Trek – Segafredo)