Test / E-MTB: Carbon am E-Mountainbike muss hohe Belastungen aushalten. Die an den Felgen wirkenden Kräfte sind um etwa 25% Prozent höher als am herkömmlichen MTB. Aerycs hat mit dem aktuellen Carbonlaufradsatz für E-MTBs einen hochwertigen 29-Zoll-Laufradsatz entwickelt, der richtig gute Nehmerqualitäten besitzt. In unserem Velomotion-Test erfuhren wir, dass man diese Aufgabe ernst genommen hat.
Der Direktversender Aerycs mit Sitz im Hamburger Hinterland ist Spezialist für Carbonlaufräder aller Art. Das kleine Team produziert neben den MTB-Läufrädern auch Rennrad- und Gravellaufräder. Diese werden in Handarbeit im Norden Deutschlands aufgebaut und von dort an die Endkunden ausgeliefert. Damit entfallen die Preisaufschläge durch Zwischenhändler. Über einen Onlinekonfigurator lassen sich die Laufräder optisch ans Bike anpassen und individualisieren. Wer sich unsicher ist, kann online einen Beratungstermin in der Werkstatt von Aerycs buchen.
Individuell konfigurierbarer Carbonlaufradsatz für E-MTBs
Online kann man also gleich loslegen und zwischen Centerlock und 6-Loch Scheibenbremsaufnahme wählen. Ebenso lässt sich der Freilauf individuell auswählen und somit auf das verwendete Antriebssystem anpassen. Zur Wahl steht hier der klassische HG-Freilauf sowie der XD-Freilauf und Shimanos Antwort darauf: Der Microspline-Freilauf. Beim Herzstück des Laufradsatzes – der Carbonfelge – hat man die Wahl zwischen einer Felgeninnenbreite von 35 und 39mm. Letztere ist passend für Plus-Bereifung und sorgt dafür, dass man die extrabreiten Reifen stabil auf der Felge fahren kann, ohne dass sie in rabiaten Kurvenfahrten einknicken.
Beim Felgenquerschnitt kann man zwischen symmetrischem und asymmetrischem Aufbau wählen: Durch die Bremsscheibenaufnahme an der vorderen Nabe fehlt auf der linken Seite etwas Platz. Dies hat zur Folge, dass die Speichen auf dieser Seite in steilerem Winkel verbaut werden müssen, als auf der rechten Seite der Nabe. An der Hinterradnabe ist das je nach Nabenbreite auch so, oder andersherum, da kann der Freilauf oft mehr Platz beanspruchen als die Bremsscheiben Aufnahme. Eine asymmetrische Felge gleicht das aus, indem die Speichenlöcher auf der Felge weiter nach rechts (oder links) versetzt werden. Das Resultat ist ein angleichen der Speichenwinkel und eine daraus resultierende gleichmäßigere und symetrischere Kräfteverteilung im Laufrad. Potentiell sollte das dauerhaft für eine höhere Steifigkeit des Laufrades sorgen. Das konnte auch unser Test bestätigen. Selbst grobe Einschläge in Kurven haben keinerlei Spuren im Rundlauf der Carbonlaufräder für E-MTBs hinterlassen.
Was sicher auch viele interessieren wird, ist das Gewicht der Laufräder. Wir haben nachgewogen: Das Vorderrad liegt bei 894,6 Gramm und das Hinterrad bei 995,7 Gramm. Wir haben mit Felgenband und Tubeless Ventil, aber ohne Reifen, Kassette oder Bremsscheiben gewogen. Ihr findet hier im Artikel, weiter unten noch Fotos von den Laufrädern auf der Waage mit Reifen usw..
Last but not least: Die Decals kann man in schwarz oder weiß bestellen. Für unseren Test haben wir weiß gewählt – passend zum Design unseres Test-E-Bikes.
Carbonlaufradsatz für E-MTBs mit hochwertiger Technik
Aerycs verbaut die superleichten, aber robusten Fade-Naben von Newmen. In Verbindung mit den speziell für E-MTBs konzipierten Speichen von Sapim sind die Carbonlaufräder auf ein Systemgewicht von 180kg ausgelegt. Sie stecken also einiges weg – schwere Fahre können die Laufräder bedenkenlos fahren. Dafür sorgen unter anderem auch die verstärkten Nippellöcher. Diese sind vom Winkel speziell auf die Newmen-Nabe angepasst und verteilen die Krafteinwirkung großflächiger. Das Hockless-Design der Felgen sorgt speziell bei Tubelessreifen für besseren Sitz. Zusätzlich minimiert es das Wegknicken der Reifen in dynamischen Kurven. Und: Das Felgenhorn wird resistenter gegen starke Einschläge.
Mit Carbonlaufrädern für E-MTBs kann man an den schweren Bikes zumindest etwas Gewicht einsparen. Aerycs zeigt mit diesem Laufradsatz, dass man selbst mit fetten Downhillreifen fürs Grobe noch ein sehr geringes Gewicht an den Rädern erreicht.
Unser Fazit: Ein richtig guter Carbonlaufradsatz für E-MTBs
Der Velomotion-Test hat es gezeigt: Die Aerycs Laufräder machen optisch einen richtig guten Eindruck. Ob dezent oder markant mit weißen Decals – edel wirken sie in jedem Fall. Die schlichten, hochwertigen Newmen-Naben runden das Design ab. Aber Optik ist bekanntlich nicht alles. Auch technisch überzeugt der Carbonlaufradsatz für E-MTBs. Auf unseren Testfahrten hielt er sämtlichen groben Einschlägen Stand und überzeugt mit seiner Steifigkeit. Ferner bleiben die Räder durch das geringe Systemgewicht schön agil. Das macht speziell in anspruchsvollen Passagen bergab natürlich Spaß. Alles in allem erhält man einen sehr guten Laufradsatz fürs Geld. Mit rund 800 Euro schlägt das Hinterrad zu Buche. Das Vorderrad ist für rund 650 Euro zu haben. Falls doch mal etwas zu Bruch gehen sollte, bietet Aerycs ein mehrjähriges Crash-Replacement an. So kommt man schnell und günstig wieder in Fahrt.