Frogbikes Frog City 61 im Test: Der britische Kinderrad-Spezialist stellt sein erstes Alltagsrad vor. Das in drei Laufradgrößen erhältliche Frog City bleibt der sportlichen DNA der Marke treu und ist ausgesprochen leicht, dabei fahrstabil und sicher. Eine Sache fehlt ihm freilich zum vollkommenen Alltagsradel-Glück…
Hochwertige Kinderräder sind längst ein gewohnter Anblick vor Kitas und Schulen. Junge Mütter und Väter fahren heute tendenziell mehr und sportlicher Fahrrad als ihre eigenen Eltern; für sie ist das Fahrrad unverzichtbarer Bestandteil der Alltagsmobilität, was in den 70er und 80er Jahren noch anders aussah. Und so kommen bereits Fahranfänger heute in den Genuss hochwertigen Materials, womit Mama und Papa nicht zuletzt die Freude am Radfahren wecken wollen – abgesehen davon, dass die Kleinen auf einem guten Rad einfach schneller und sicherer vorankommen.
Frog City 61 – schlicht lackiert und ziemlich leicht
Was sicherer und flotter Fortbewegung am besten dient, ist in der Branche freilich Ansichtssache, und so hat jeder Hersteller ein ziemlich unverwechselbares Erscheinungsbild. Typisch für die Bikes der britischen Marke Frog sind beispielsweise die schlichten, einfarbigen Lackierungen, die den Blick auf das lenken, was am Fahrrad am wichtigsten ist: die Technik. Am Kinderrad kann die durchaus unkompliziert sein, und das macht Frogbikes an den jungen City-Modellen gekonnt vor: Am 24-Zoll-Modell Frogbikes Frog City 61 finden sich Achtgang-Kettenschaltung, V-Brakes mit kompakten Kinderbremsgriffen, dazu altersgerecht kurze Tretkurbeln und eine Übersetzung, die mit 11-32er Kassette und 32 Zähnen am Kettenblatt leichte Gänge bietet. Geschaltet wird per Daumentasten, was gegenüber einem Drehgriff deutlich präzise Gangwechsel ermöglicht.
Sportlicher Radsatz mit Schnellspannern
Ein interessantes Ausstattungsmerkmal ist der sportlich anmutende 28-Speichen-Laufradsatz mit gedichteten Naben und Schnellspannern statt Vollachsen, ohne den es bei Frogbikes nicht geht. Denn die Briten rühmen sich nicht zuletzt für das geringe Gewicht ihrer Kinderräder, und das trifft nicht nur auf die sportlichen Bikes der Marke zu: Das 24-Zoll-Cityrad wiegt inklusive Pedalen gerade mal 10,7 Kilo, womit es für Grundschulkinder in Sachen Handhabung und Radbeherrschung vorbildlich ist. Gepäckträger, Seitenständer und Schutzbleche sind da natürlich inbegriffen, ebenso eine neue Variante des „Chain Glider“-Kettenschutzes für Fahrräder mit Kettenschaltung, der Einklemmen und Verschmutzungen verhindert und hier erstmalig zum Einsatz kommt. Die leicht auszubauenden Laufräder sind auch dann ein Plus, wenn das Rad einmal im Auto oder sonstwie transportiert werden muss.
Frog City 61 – sicherer Unisex-Rahmen
Und noch etwas ist interessant am in drei Farben (Türkis, Pink, Schwarz) verfügbaren Frog City: Der Tiefeinsteiger ist ausdrücklich als Unisex-Modell konzipiert, eine andere Rahmenform – Trapez oder Diamant – gibt es nicht. Eine gute Entscheidung, denn von der zusätzlichen Sicherheit, die ein Rad ohne „Stange“ bietet, profitieren Mädchen wie Jungen: Bei abrupten Stopps kann man nicht schmerzhaft auf dem Oberrohr aufschlagen, und wird ein Korb auf dem Heckträger montiert, muss man nicht das Bein im hohen Bogen hinten drüber schwingen.
Auch im Detail gefällt das Rad mit guten Lösungen: Die Speichenreflektoren sind von der hochwertigen Sorte mit einer Blechlasche zur Befestigung und können zerstörungsfrei entfernt werden; der Seitenständer ist hinten an der Kettenstrebe angebracht, sodass das Rad nicht so leicht umkippt, wenn etwas Schweres auf dem Gepäckträger angeklemmt ist.
Kindgerechte Sitzhaltung
Kindgerecht ist die Rahmenform mit kurzem Sitzrohr, was durch den Spielraum bei der Sattelhöhe die Nutzungsdauer verlängert. Hohe Front plus Riser-Lenker ergeben eine aufrechte Körperhaltung, wobei die vier Distanzstücke à 1 cm unterm Vorbau eine gewissen Höhenanpassung erlauben. Zwar ist der Sitzwinkel recht steil, doch da die Sattelstütze einen deutlichen Versatz nach hinten hat, sitzen die kleinen Fahrer/innen nicht zu weit vorne überm Tretlager. Zusammen mit dem flachen Lenkwinkel ergibt sich ein sicheres, harmonisches Fahrverhalten, wobei die sportliche Kettenschaltung und das geringe Gewicht zusätzlich für Fahrspaß sorgen.
Nur die Lichtanlage fehlt
Um als rundum gelungenes Kinderrad für Schulweg und Freizeit gelten zu können, fehlt dem Frog City nur die Lichtanlage. Diese mag nicht mehr vorgeschrieben sein, ist aber selbstverständlich unverzichtbar, sobald es dämmert, und damit geht es bei der Alltagsnutzung einfach nicht ohne. Batterielampen sind eine Notlösung, werden sie doch oft genug zu hause oder unterwegs im Rucksack vergessen. Am ehesten empfiehlt es sich, eine fest montierte Akku-Lichtanlage à la Busch & Müller „Ixon Eyro“ vorne und „2C“ hinten nachzurüsten; dann muss man seinen Kindern nur noch einschärfen, die Leuchten auch wirklich einzuschalten.
Abgesehen davon kann das solide, gut gemachte Frogbikes Frog City 61 gut gefallen – ebenso wie die Schwestermodelle Frog City 53 mit 20-Zoll-Rädern und der 26-Zöller Frog City 67. Die Zahl im Modellnamen steht jeweils für die minimale Innenbeinlänge der Fahrerinnen und Fahrer, was das Ermitteln der passenden Größe erleichtert; nach oben gibt es jeweils rund 10 cm Verstellbereich, womit jede Größe ca. drei Lebensjahre abdeckt. Mit 670 Euro (20-Zöller 650 €, 26-Zöller 685 €) ist das Rad zwar nicht billig, doch die hochwertige Machart lässt den Preis angemessen erscheinen. Nicht zuletzt, weil Eltern mit einem Rad wie diesem bei ihren Kindern garantiert die Freude am Radfahren wecken werden.
Hier geht’s direkt zur Übersicht des Angebots von Frogbikes.