Radsport: Fast hätte Georg Zimmermann die zehnte Etappe der Tour de France gewonnen. Der Deutsche war Teil einer anfänglich 14 Mann starken Ausreißergruppe und wurde im Zielsprint nur von Pello Bilbao geschlagen.
Zimmermann verliert den Nervenkrieg gegen Bilbao
Er hat alles versucht, muss sich am Ende des Tages aber mit Rang zwei begnügen. Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) hat sich in die 14-köpfige Ausreißergruppe geschlichen und gehörte dort zu den stärksten Fahrern. Als die Gruppe zerfiel, war der Deutsche vorn mit dabei. Und als er einen Kilometer vor der Ziellinie antrat, wurde er alle seine übrig gebliebenen Begleiter los – fast alle. Denn Pello Bilbao (Bahrain – Victorious) blieb am Hinterrad und forderte Zimmermann zu einem Nervenkrimi heraus. Schließlich trat Zimmermann noch einmal an und der Spanier zog ungefährdet vorbei zu seinem ersten Tour-Etappensieg. Außerdem bringt er sich auch in der Gesamtwertung wieder in Position. Georg Zimmermann hingegen darf sich über Rang zwei freuen – muss für die Zukunft aus diesem Nervenkrieg aber seine Lehren ziehen.
Kuriose Anfangsphase
Das 167,2 Kilometer lange Teilstück von Vulcania nach Issoire begann alles andere als langweilig. Schon im ersten Anstieg löste sich eine Gruppe um Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) und Tadej Pogacar (UAE) aus dem Hauptfeld. Da keine Fahrer von Bora – hansgrohe und Ineos Greandiers mit dabei waren, mussten diese beiden Teams im Peloton die Nachführarbeit leisten. Erst als sich die beiden Erstplatzierten in der Gesamtwertung zurückfallen ließen, beruhigte sich die Szenerie. Währenddessen hatten namhafte Fahrer Probleme dem Tempo zu folgen, so dass unter anderem David Gaudu (Groupama – FDJ), Romain Bardet (DSM) und Wout van Aert (Jumbo – Visma) abgehängt wurden. Erst nach rund 40-50 Kilometern kehrte wirklich Ruhe ein und das Rennen fing an, geordnet abzulaufen.
Neilands hatte den Sieg schon vor Augen
Nach dem hektischen Etappenbeginn konnten sich schließlich 14 Fahrer aus dem Hauptfeld lösen. Mit dabei waren starke Bergfahrer, wie Esteban Chaves (EF Education – EasyPost), Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step), Pello Bilbao (Bahrain – Victorious), Mattias Skjelmose (Lidl – Trek), Ben O’Connor (AG2R – Citröen), Warren Barguil (Arkéa – Samsic) und der Deutsche Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty). Doch auf den letzten Kilometern sah es ganz danach aus, als könnte sich mit Krists Neilands (Israel – Premier Tech) ein Außenseiter durchsetzen. Der Lette fuhr die Konkurrenz in einem kleinen Anstieg einfach vom Hinterrad weg und war viele Kilometer als Solist unterwegs. Er fuhr dem größten Erfolg seiner Karriere entgegen – wurde dann aber doch noch von einer fünfköpfigen Verfolgergruppe gestellt.
His name is up in lights
Pello Bilbao secures his FIRST Tour de France stage victory! @PelloBilbao1990 | @BHRVictorious | #TDF2023 pic.twitter.com/xDit1NxH6Q
— Eurosport (@eurosport) July 11, 2023
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