Test Diamant Zing Deluxe Gen 2: Das E-Trekkingbike mit dem starken Motor am schönen Rahmen wiegt wenig und kann viel. Vier Akku-Größen lassen die Wahl zwischen Alltag und Tour, die solide Ausstattung ist für beides geeignet. Und der Preis ist ebenfalls sehr interessant.
Daran, dass E-Bikes mit Mittelmotor ziemlich schwer sind, hat man sich inzwischen schon fast gewöhnt. Werte um 28 Kilo sind Standard, vollgefederte Modelle oder solche mit Doppelakku können nochmal zwei bis drei Kilo darüber liegen. Alles kein Problem, wenn das Rad nie angehoben werden muss. Doch wer sein E-Bike auch mal die Kellertreppe hinunter tragen muss, wird von einem schweren Bike arg gefordert. Klar, es gibt Alternativen, etwa „Light assist“-Modelle mit Heckmotor und kleinem Akku. Und es gibt E-Bikes wie das Diamant Zing Deluxe Gen 2…
Diamant Zing Deluxe Gen 2
Der ostdeutsche Traditionshersteller, der mittlerweile zu Trek gehört, ist bekannt für sehr eigenständige Modelle; anstatt einfach mit dem Strom mitzuschwimmen, entwickeln die Hartmannsdorfer lieber das, was sie in Sachen Funktionalität und Fahrspaß als optimal ansehen. Und dazu gehört immer auch ein möglichst geringes Gewicht. Das Zing Deluxe Gen 2 macht es mustergültig vor: Gerade mal 23,4 Kilo wiegt das Testrad; nimmt man den Akku ab, sind es rund drei Kilo weniger. Gut 20 Kilo also, was ein Gewicht ist, das man recht gut bewältigen kann. Muss man beim Zing Deluxe dafür auf etwas verzichten?
Viel Motorkraft, wenig Gewicht
Bei der Motorisierung bestimmt nicht: Diamant spezifiziert den bärenstarken Bosch Performance CX, zeitgemäß von „Smart System“-Komponenten wie LED Remote und flachem, gut ablesbarem Kiox-Display flankiert. Das ist eine sichere Bank mit bewährter, verlässlicher Funktion und viel Schub in jeder Fahrsituation; motorseitig gibt es da kaum Beratungsbedarf. Beim Akku schon eher: Den bietet Diamant für dieses Modell in vier Varianten an, mit 400, 545, 725 und 800 Wattstunden Kapazität. Der Preisunterschied zwischen kleinstem und größtem Akku liegt bei satten 650 Euro; es gilt also genau zu überlegen, wie groß die täglichen Strecken sind, die mit dem Zing absolviert werden – Pendelstrecke oder Radreise?
Der am Testrad verbaute 545-Wh-Akku ist hier ein guter Kompromiss: Die Batterie wiegt mit drei Kilo rund 900 Gramm weniger als die größeren Varianten und lädt schneller als diese; gegenüber dem 400er Akku ist die Reichweite merklich größer. Dieser ist allerdings noch einmal rund 800 Gramm leichter und damit für den täglichen Kurzstrecken-Einsatz mit anschließendem In-den-Keller-tragen auch eine gute Wahl.
Diamant Zing Deluxe Gen 2 – Schöner Rahmen mit externem Akku
Das geringe Komplettgewicht des Diamant Zing kommt natürlich auch durch den auf dem Unterrohr platzierten Akku zustande. Auf diese Weise lässt sich der Rahmen schlanker und leichter gestalten; seine hohe Qualität zeigt sich auch in den sorgsam beigearbeiteten Schweißnähten am Steuerrohr. Optisch kann der schlanke Alu-Rahmen durchaus überzeugen; in der Praxis fällt er dazu durch hohe Stabilität auf. Klar ist: Ein E-Bike muss nicht über einen integrierten Akku verfügen, um modern zu wirken.
Und ein E-Trekkingbike muss keinen riesigen Federweg haben. Mit der 60-mm-Luftfedergabel spezifiziert Diamant ein gut zum Bike passendes Produkt, das fein anspricht und optimal aufs Fahrergewicht angepasst werden kann. Nicht zuletzt kann die Gabel komplett blockiert werden. Mit dieser Wahl macht der Hersteller nicht zuletzt deutlich, dass das Zing ganz klar Trekking und nicht SUV ist; auch die leicht rollenden Schwalbe G-One deuten in diese Richtung. Mit großem Volumen und kleinerem Durchmesser – 27,5 statt 28 Zoll – vereinen sie dazu viel Handlichkeit mit merklicher Stoßdämpfung. Die breiten Felgen mit satten 35 mm Innenweite geben den Reifen auch bei etwas reduziertem Luftdruck guten Halt – etwa wenn sie tubeless gefahren werden.
Breites Übersetzungsspektrum, breite Gravel-Reifen
Mit 11 bis 50 Zähnen bietet die Elffach-Kassette der Shimano Cues einen riesigen Übersetzungsumfang; für Qualität im Detail stehen die beidseitig geschraubten ergonomischen Griffe. Ein Systemgepäckträger ist ebenso an Bord wie ein Rückspiegel, der „hängend“ montiert ist, und bis auf das Kabel der Frontleuchte führen alle Leitungen oben ins Steuerrohr. Auch das kommt der gelungenen Optik des Diamant Zing zugute.
Was für das sportlich anmutende E-Trekkingbike spricht, ist nicht zuletzt der Preis: Mit dem 545er Akku bietet Diamant das Rad derzeit für 3.199 Euro an; die günstigste Variante liegt sogar unter 3.000 Euro. Auch beim Preis-Gewichts-Verhältnis macht diesem Rad niemand etwas vor!