Radsport: Auf Rang 15 im Teamranking der UCI liegt Intermarché – Wanty. Das belgische Team hat sich in den vergangenen zwei Jahren zu einer wirklich starken Mannschaft entwickelt. Hauptverantwortlich ist dafür ein Mann: Biniam Girmay.
Intermarché – Wanty 2024: Girmay gelingt der Durchbruch
Aus der „grauen Maus“ ist ein richtig starkes Team geworden. Intermarché – Wanty hat sich im UCI-Teamranking auf Platz 15 nach vorn gefahren. Zu verdanken haben sie das vor allem Biniam Girmay. Der Eritreer hatte 2024 sein bislang bestes Jahr. Sein Stern ging zwar schon vor zwei Jahren auf, aber bei der diesjährigen Tour de France gelang ihm der endgültige Durchbruch zum Weltklasse-Sprinter. Der 24-Jährige gewann drei Etappen und das Grüne Trikot. Gut für Intermarché – Wanty, dass er noch vier weitere Jahre hier unter Vertrag steht. Nur Louis Meintjes gelang es ebenfalls, ein Rennen auf WorldTour-Niveau zu gewinnen. Von den insgesamt 13 Saisonsiegen steuerte Gerben Thijssen durch die Trofeo Palma und die Auftaktetappe der Volta ao Algarve, zwei Erfolge bei. Rune Herregodts triumphierte im GC der ZLM Tour. Und der Deutsch-Belgier Laurenz Rex gewann Le Samyn.
Nur wenn Girmay funktioniert, wird es ein gutes Jahr
Betrachten wir die Wintertransfers von Intermarché – Wanty, stellen wir fest, dass es dem Team nicht gelungen ist, die Last des Erfolges auf mehrere Schultern zu verteilen. Von Biniam Girmay wird es auch 2025 abhängig sein, ob man mit den Ergebnissen zufrieden sein kann oder nicht. Siegfahrer, wie Sprinter Madis Mihkels und Allrounder Rune Herregodts werden das Team nämlich verlassen. Auch die alten Hasen Rein Taaramäe, Mike Teunissen und Lilian Calmejan werden dem Team den Rücken kehren. Taco van der Hoorn hat noch keinen neuen Vertrag unterschrieben und könnte das Team ebenfalls verlassen.
Gute Neuzugänge – aber sind sie gut genug?
Stellt sich also die Frage, ob die Neuzugänge diese durchaus großen, klaffenden Lücken schließen können. Unterschrieben hat mit Alexander Kamp auf jeden Fall ein passabler Fahrer, der sich vor allem bei hügeligen Eintagesrennen wohlfühlt. Ein Siegfahrer ist er aber nicht. Und mit seinen bereits 30 Jahren wird sich sein Potential auch in Grenzen halten. Beim Deutschen Jonas Rutsch warten wir auf den nächsten Sprung. Er kommt Fahrern wie Rune Herregodts oder Taco van der Hoorn aber mit seinem Fahrerprofil auf jeden Fall nahe. Mit dem Niederländer Huub Artz hat sich Intermarché – Wanty außerdem ein richtig starkes Talent gesichert.