Radsport: Florian Lipowitz hat bei der Tour de France das Weiße Trikot erobert. Der Deutsche präsentierte sich auch auf der heutigen Pyrenäen-Etappe in einer ausgezeichneten Verfassung. Der Etappensieg geht an Ausreißer Thymen Arensman.

Lipowitz erobert das Weiße Trikot
Auch auf der 182,6 Kilometer langen Etappe von Pau nach Luchon-Superbagnères gab sich Florian Lipowitz (RB – Bora – hansgrohe) keine Blöße. Der Deutsche eroberte das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers und kletterte auf Rang drei in der Gesamtwertung. Der Etappensieg geht nach dem Kletter-Spektakel über den Col du Tourmalet, dem Col d’Aspin, dem Col de Peyresourde und dem Schlussanstieg nach Luchon-Superbagnères an Thyman Arensman (Ineos Grenadiers). Der Niederländer war Teil einer großen Fluchtgruppe, aus der heraus er sich als einziger vor den Favoriten retten konnte. Rang zwei geht an Tadej Pogacar (UAE – XRG) vor Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike), Felix Gall (Decathlon AG2R La Mondiale) und Florian Lipowitz (RB – Bora – hansgrohe).
Evenepoel muss die Tour de France aufgeben
Wie fast schon zu befürchten war, hat sich auch heute Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) nicht gut gefühlt. Nach seinem schwachen Zeitfahren am Vortag wurde der Belgier direkt zu Beginn des Col du Tourmalet aus dem Hauptfeld abgehängt. Schon zuvor erhielten Teamkollegen von ihm die Freigabe, heute in die Fluchtgruppen zu gehen. Schnell war klar, dass Evenepoel diese Etappe nicht beenden wird. Genau wie Stef Cras (TotalEnergies) und Mattias Skjelmose (Lidl – Trek) gab er die Tour de France auf.
Lenny Martinez holt sich das Bergtrikot zurück
Mit einer klaren Mission ist Lenny Martinez (Bahrain – Victorious) in die Etappe gestartet. Mit vielen starken Bergfahrern hat sich der Franzose vom Hauptfeld gelöst und sich das Bergtrikot als Ziel gesetzt. Als Erster auf dem Col du Tourmalet und dem Col d’Aspin gelang ihm die virtuelle Übernahme. In der Abfahrt konnten mit Sepp Kuss (Visma – Lease a Bike) und Valentin Paret-Peintre (Soudal – Quick-Step) zwei starke Profis zu ihm aufschließen. Dahinter befand sich mit rund zwei Minuten Rückstand eine große Gruppe um Simon Yates (Visma – Lease a Bike), Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers), Enric Mas (Movistar) und Tobias Johannessen (Uno-X Mobility). Vor allem der zuletzt genannte Norweger sorgte im Peloton für etwas Nervosität, denn mit nur etwas mehr als zehn Minuten Rückstand auf den Gesamtführenden Tadej Pogacar (UAE – XRG) lag er vor dem Start der Etappe auf Platz acht im Gesamtklassement.
Arensman versucht das Solo
Den Col de Peyresourde hinauf konnten weitere Verfolger zur Spitze aufschließen. Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) nutzte die Gunst der Stunde und trat zum Solo an. Er gewann die Bergwertung auf dem Col de Peyresourde und konnte seinen Vorsprung auf die Verfolgergruppe bei regennasser Fahrbahn in der Abfahrt weiter ausbauen. Derweil erhöhte im Hauptfeld die Mannschaft UAE – XRG das Tempo und nach und nach fielen auch starke Kletterer zurück. Unter anderem erwischte es schon am Fuße des Schlussanstieges den US-Amerikaner Matteo Jorgenson (Visma – Lease a Bike). Fahrer um Fahrer aus der ehemaligen Fluchtgruppe wurden dadurch auch eingeholt. Nur Arensman hielt sich lange als Solist vor der Favoritengruppe. Ca. 8 Kilometer vor dem Ziel ging Felix Gall (Decathlon AG2R La Mondiale) in die Offensive. Seine Kontrahenten reagierten zunächst nicht.
Vingegaard attackiert – Pogacar & Lipowitz gehen mit
Lange haben die Zuschauer auf den Angriff von Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gewartet. Rund 4 Kilometer vor dem Ziel war es endlich soweit. Der Däne ging aus dem Sattel und nur Tadej Pogacar (UAE – XRG) und Florian Lipowitz (RB – Bora – hansgrohe) konnten folgen. Sie schlossen zu Felix Gall (Decathlon AG2R La Mondiale) auf und anschließend konnten Pogacar und Vingegaard den Österreicher und den Deutschen stehen lassen. Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) aber war zu weit weg. Der Niederländer ließ sich nicht mehr einholen.
| Thymen Arensman wint de etappe! De Nederlander won al in de Vuelta 2022 en doet het nu dunnetjes over in de Tour de France, in de rit naar Superbagnères! #TourdeFrance
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— Eurosport Nederland (@Eurosport_NL) July 19, 2025