Spektrum: Der Winter steht vor der Tür. Bald haben Radfahrer wieder mit rutschigen Straßenverhältnissen, schlechter Sicht und dem Streusalz zu kämpfen. Doch nicht nur für die Fahrer ist diese Jahreszeit ein Härtetest – auch das Material leidet unter Umständen ganz schön. Wie man sein Fahrrad bestmöglich vorbereitet und auch während des Winters pflegt, verrät unsere Artikelreihe. Heute gibt es den ersten Teil – Voraussetzungen, Reifen und Schläuche.
Was brauche ich?
Nun, neben ein wenig Schraubererfahrung braucht es auch ein bisschen Werkzeug, das aber in den meisten einigermaßen sortierten Werkzeugkisten zu finden sein sollte. Auch erhebt diese Liste keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit, für bestimmte Bauteile sind immer Spezialwerkzeuge notwendig, aber den größten Bereich kann man mit den folgenden Dingen abdecken:
- Ein Satz Inbusschlüssel (insbesondere der 4mm Schlüssel ist wichtig)
- Ein Satz Maulschlüssel (zur Not reicht auch ein verstellbarer „Engländer“, z.B. von IKEA)
- Eine Kombizange
- Schraubendreher (am besten mit auswechselbaren Bits)
- Für etwas pflegebedürftige Räder: WD40 Kriechöl
Außerdem braucht es noch ein Stündchen Zeit, eine Werkstatt, einen Schrauberkeller oder zur Not einen alten Teppich auf dem Wohnzimmerboden.
Reifen und Schläuche
Gleich zu Anfang kommt das größte Sorgenkind der meisten Pendler – Reifen und Schläuche. Halten die Schläuche die Luft noch? Verlieren diese schleichend Luft, ist oftmals das Ventil kaputt und es hilft nur noch der Austausch des Schlauchs, wenn man nicht dauernd nachpumpen möchte. Hier gilt es auf die richtige Größe und das richtige Ventil zu achten. Am einfachsten ist es, wenn man seinen alten Schlauch mit in den Radladen nimmt. Ansonsten haben wir hier eine Übersicht über die verschiedenen Ventilarten. Bezüglich der Größe sollte man sich einfach daran orientieren, was auf dem Reifen steht, z.B. 28×1,35. Bei den Reifen genügt oftmals eine Sichtprüfung. Poröse, gerissene oder abgefahrene Reifen sollten in jedem Fall getauscht werden.
Bei neuen Reifen sollte man nicht sparen, die Unterschiede sind teils erheblich, nicht nur bezüglich des Profils, sondern auch bezüglich der Gummimischung. Viele günstigere Mischungen verhärten bei Kälte und verlieren enorm an Bodenhaftung. Eine Beratung im sortierten Fachhandel hilft. Zur groben Orientierung: Im Winter lieber mehr Profil und lieber etwas breiter (auf die Schutzbleche achten). Breite Reifen können dann mit weniger Druck gefahren werden – man kommt zwar etwas langsamer voran, aber dafür vergrößert sich auch die Auflagefläche. Wer regelmäßig im Winter unterwegs ist und sich auch vor Schnee und Eis nicht zurückschrecken lässt, der kann auch über Spikereifen nachdenken. Bei lockerem Schnee helfen die kleinen Metallspitzen zwar nicht, aber je fester die Fläche wird, desto größer werden die Vorteile solcher Reifen. Gerade festgefahrener Schnee oder gar Eis sind die Paradedisziplin für Spikereifen – dort bieten sie ein enormes Sicherheitsplus.
Für den Moment soll es das gewesen sein. Morgen folgt der nächste Teil der Reihe und wir beschäftigen uns mit den Bremsen.