Bulls Iconic EVO FS: Die Kölner Marke stellt ein „echtes“ SUV-Fully vor, anstatt einfach nur ein E-MTB umzubauen. Das Ergebnis ist sinnvoller Federweg für hohen Komfort, kombiniert mit einer rundum gelungenen Ausstattung.
Dem Thema E-SUV kann man sich aus unterschiedlichen Richtungen annähern. So mancher Hersteller baut einfach Licht, Schutzbleche und Träger an sein E-MTB und lässt es dabei bewenden. Das Ergebnis ist dann ein sehr sportliches Bike, das in Sachen Sitzhaltung und Federwegslängen nicht unbedingt optimal für die Alltagsnutzung ist. Man kann es sich aber auch etwas weniger einfach machen – und dann heißt das Ergebnis beispielsweise Bulls Iconic EVO FS.

Ausgewogenes E-SUV zwischen MTB und Trekking
Der Kölner MTB-Spezialist siedelt das neue Modell genau dort an, wo man das E-SUV gemeinhin einsortiert: irgendwo zwischen Trekking und MTB, aber weder zu stark in die eine noch in die andere Richtung orientiert. Bulls schafft diesen Ausgleich mit einem Rahmen, der in ähnlicher Form auch am Einsteiger-MTB EVO CX AM 1 zum Einsatz kommt und so seine Vielseitigkeit beweist: beim Iconic EVO als Basis für ein sportliches Trekkingbike, am CX zur Schaffung eines gutmütigen Allround-Fullys.
Neben der für den Alltagseinsatz ungeeigneten Sitzhaltung gibt es aber noch einen zweiten Grund dafür, das SUV nicht auf einem E-Fully-Rahmen aufzubauen: Dessen kompliziertere Fahrwerkstechnik bringt am E-SUV keine Vorteile. Wo die Luftfederung vor allem Komfort vermitteln soll – sei es auf löcherigem Großstadt-Asphalt oder auf Naturwegen bei der Radtour –, anstatt bei Highspeed für sichere Bodenhaftung zu sorgen, ist weder ein Viergelenks-Hinterbau noch ein virtueller Drehpunkt nötig. Und so setzt Bulls beim Iconic auf einen konventionellen Eingelenker mit Drehpunkt auf Höhe des vorderen Kettenblattes, wodurch ein unerwünschter Einfluss des Kettenzuges auf die Federung vermieden wird. Und auch die 120 mm Federweg vorne wie hinten sind für ein Allround-Fully völlig ausreichend. Mehr Weg würde nur dazu führen, dass das Rad hochbeiniger wird, was ungünstig für die Schwerpunktlage ist. Und auch bei diesem Bike spezifiziert Bulls eine absenkbare Sattelstütze, die das Auf- und Absteigen einfacher macht.
Bosch CX mit typisch starkem Vortrieb
Was SUV-Bike und E-MTB gemeinsam haben, ist das Antriebssystem. Schließlich spricht nichts dagegen, auch am Allrounder in den Genuss starken Vortriebs in jeder Situation zu kommen, wie ihn der Bosch Performance CX bietet. Bis zu 100 Nm Drehmoment und ein extrem hoher Unterstützungsfaktor führen dazu, dass man im stärksten Fahrmodus nur noch die Beine kreisen lassen muss; die sehr breit abgestimmte Zwölfgangschaltung erlaubt es andererseits aber auch, mit hoher Trittfrequenz und etwas weniger Unterstützung zu fahren und damit den Akku zu schonen.

Komfort und Sicherheit dank hochwertiger Komplettierung
Eher MTB-typisch ist das Layout mit Bosch System Controller im Oberrohr, kombiniert mit den Tasten der Mini Remote am Lenker. Ein richtiges Display gibt es aber auch in Form des Bosch Kiox 500. Auch sonst findet sich am Bulls hochwertige Technik, etwa in Form der Lichtanlage mit besonders hellem Strahler vorne und Bremslicht hinten oder der Steckachs-Befestigung beider Laufräder. Dazu kommen solide Alu-Schutzbleche und hochwertige ergonomische Lenkergriffe. Kurzum: Beim Bulls Iconic hat man an keiner Stelle das Gefühl, Verzicht üben zu müssen.
Preislich gehört das Bike eher in die Oberklasse bei 5.199 Euro mit 600-Wh-Akku und 5.499 Euro mit 800 Wattstunden. Ein gutes Stück billiger ist das schon erwähnte Einsteiger-Fully Bulls EVO CX: zwei Zentimeter mehr Federweg, zwei Gänge weniger und in der Basis-Ausstattung zwei große Scheine günstiger als das Iconic mit dem großen Akku. Dabei hat das CX integrierte Rückleuchten und am Vorbau einen Adapter mit Stromversorgung für einen Frontstrahler, weist also durchaus alltagstaugliche Merkmale auf. Und so kann man sich bei Bulls genau überlegen, wie viel E-Mountainbike bzw. E-SUV man im Grenzbereich zwischen Alltag und Gelände haben will.
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