Test / Acid Disrupt: Längst hat sich Acid von der reinen Rolle als Cube-Hausmarke emanzipiert und liefert Zubehör, das auch an anderen Bikes eine gute Figur macht. Mit dem Disrupt werfen die Oberpfälzer einen Griff in den Ring, der nicht nur „Made in Germany“ ist, sondern mit einem spannenden Feature zur Werkzeug-Integration und einem Kampfpreis aufhorchen lässt. Ob das Konzept auf dem Trail aufgeht und wie sich die aggressive Textur anfühlt, klärt unser Test.
Abmessungen und Form: Acid Disrupt
Durchmesser: 30,5 mm & 32,5 mm
Länge: 138 mm
Gewicht: 102 g
Erhältliche Farben: 5 Varianten (von Grau/Schwarz bis Orange)
Wer den Disrupt das erste Mal in die Hand nimmt, merkt schnell: Hier wurde nichts dem Zufall überlassen. Acid bietet den Griff in zwei Durchmessern an (30,5 mm und 32,5 mm), um verschiedenen Handgrößen gerecht zu werden – wir waren die meiste Zeit mit der dickeren Variante unterwegs. Die Verarbeitung ist tadellos und unterstreicht das Qualitätsversprechen „Made in Germany“. Ein technisches Highlight verbirgt sich unter der Endkappe: Dank des sogenannten GILink lassen sich hier passende Multitools von Acid direkt im Lenkerende verstauen und verschrauben. Befestigt wird der Griff klassisch und sicher über einen Lockring, der verhältnismäßig breit ausfällt.
Auf dem Trail: Unsere Testeindrücke
In der Praxis zeigt der Acid Disrupt sofort seinen Charakter: Er ist ein Arbeitsgerät. Die Gummimischung wirkt griffig, verzichtet aber auf dieses übertrieben klebrige Gefühl, das manchen Konkurrenten eigen ist. Stattdessen setzt Acid auf Struktur. Im inneren Bereich am Klemmring sorgen weiche Lamellen für spürbare Dämpfung und filtern hochfrequente Vibrationen gut weg, ohne dabei schwammig zu wirken – ein cleverer Schachzug für den Komfort.
Außen wird es technischer: Hier kommt ein klassisches Muster zum Einsatz, dessen Lamellen sich unter Druck aufstellen und sich regelrecht in die Handfläche beißen. Das sorgt für enormen Halt, ist aber nichts für Zartbesaitete. Ohne Handschuhe fühlt sich die aggressive Riffelung anfangs gewöhnungsbedürftig an. Mit Handschuhen hingegen ist die Kontrolle über das Cockpit absolut erstklassig.
Wer gerne ganz außen greift, spürt zudem, dass der Griff zum Ende hin etwas dicker wird – ergonomisch durchaus sinnvoll, um Druckspitzen zu vermeiden. Das GILink-System funktioniert in der Theorie super, in der Praxis brauchte es bei unserem Testmodell anfangs ordentlich Kraft, um die Kappen für die Tool-Aufnahme herauszuschrauben. Hat man den Verschluss aber erst einmal gängig gemacht, ist das Feature ein echtes Plus für alle, die ungern mit Rucksack fahren.



