Radsport: Der Brite Peter Kennaugh vom Team Sky hat überraschend den Auftakt des 67. Criterium du Dauphiné gewonnen. Der 25-jährige gewann nach 132km in Albertville als Ausreißer und entriss den favorisierten Sprintern um Nacer Bouhanni (Cofidis) den Tagessieg. Der deutsche Björn Thurau von Bora-Argon 18 zeigte eine bärenstarke Leistung.
Nachdem es bereits kurz nach dem Start zu einem schweren Sturz kam, bei dem sich Lotto-Soudal-Fahrer Gert Dockx Ellenbogen und Schlüsselbein brach, bildete sich eine erste Ausreißergruppe, als sich die Nervosität im Peloton etwas gelegt hatte. Etwa zehn Kilometer waren gefahren, als sich Maarten Wijnants (LottoNL), Romain Guillemois (Europcar), Daniel Teklehaimanot (MTN-Qhubeka) und Björn Thurau (Bora-Argon 18) vom Hauptfeld absetzen konnten. Schnell wuchs der Vorsprung des Quintetts auf über sieben Minuten – doch dann begann bereits die Aufholjagd.
Bei herrlichen, sonnigen Bedingungen war es vor allem Cannondale-Garmin, die an der Spitze des Felds immer mehr Druck machten und den Vorsprung der Ausreißergruppe zunehmend dahinschmelzen ließen. Auch das Quintett an der Spitze hatte sich nichts zu schenken – 30km vor der Ziellinie war es dann schließlich Thurau, der das Tempo forcierte und damit das Quintett sprengte. Teklehaimanot war der einzige, der mit dem Rheinhessen von Bora-Argon 18 mithalten konnte, die übrigen drei wurden schnell vom Feld eingeholt.
Nur kurze Zeit später musste dann auch der Eritreer Teklehaimanot die Segel streichen und Thurau war alleine an der Spitze – mit ca. 15 verbleibenden Kilometern. Inzwischen hatte sich hinter ihm auch eine Verfolgergruppe um Daniel Oss (BMC), Peter Kennaugh (Sky), Gorka IZagirre (Movistar), Marcel Wyss (IAM) und Andríy Grivko (Astana) gebildet, die mit jeder Sekunde näher kam – so dauerte es nicht lange, bis auch Thurau letzten Endes dem Druck nicht mehr standhalten konnte und zurückfiel. Drei Kilometer vor der Zieleinfahrt sah es so aus, als würde das Feld zum neuen Spitzenquintett aufschließen und diesen kurzen Moment der Unordnung nutzte dann Peter Kennaugh für seine Attacke. Es sah zuerst nicht vielversprechend aus, da es dem Briten nicht gelang, eine große Lücke zum Feld zu reißen – doch zur Überraschung aller gelang es ihm am Ende doch, seinen Vorsprung vor den Sprintern ins Ziel zu retten.
Endresultat Etappe 1 Criterium du Dauphiné 2015
[easytable th=“0″]
1.,Peter Kennaugh,GBr,Sky,03:06:51
2.,Sacha Modolo,ITA,Lampre-Merida,00:00:02
3.,Edvald Boasson Hagen,NOR,MTN-Qhubeka,
4.,Tiesj Benoot,BEL,Lotto-Soudal,
5.,Simon Gerrans,AUS,Orica GreenEdge,
6.,Nacer Bohanni,FRA,Cofidis,
7.,Jay McCarthy,AUS,Tinkoff-Saxo,
8.,Alejandro Valverde,SPA,Movistar,
9.,Samuel Dumoulin,FRA,ag2r,
10.,Cyril Gautier,FRA,Europcar,
[/easytable]