Radsport: Alexandre Geniez konnte gerade eben die 3. Etappe der Vuelta a Espana gewinnen. Er attackierte im Schlussanstieg aus einer Spitzengruppe heraus und rettete 21 Sekunden. Chris Froome (Sky) offenbarte zunächst kleine Schwächen, konnte jedoch dann wieder aufschließen. Im Gegensatz zu Alberto Contador (Tinkoff) : Der Spanier verlor erneut viel Zeit. Währenddessen übernahm Ruben Fernandez (Movistar) die Führung in der Gesamtwertung.
Alexandre Geniez erobert das Bergtrikot
Nach dem Teamzeitfahren auf der 1. Etappe und dem ersten von nur wenigen Massensprints auf der 2. Etappe sollte das heutige dritte Teilstück mit einer Bergankunft enden. Allerdings war dies erst als Vorgeschmack zu verstehen im Vergleich zu den Profilen, die im Laufe der diesjährigen Vuelta a Espana noch kommen sollten. Von Marín nach Dumbría mussten die Fahrer 176,4 km zurücklegen. Der Mirador de Ézaro zum Etappenende sollte die kürzeste und zugleich schwerste Bergankunft der Rundfahrt sein. Der 1,8 km lange Anstieg weist eine durchschnittliche Steigung von 13,8 Prozent auf. Einige Profis sahen in diesem Profil die Chance auf einen erfolgreichen Fluchtversuch. So setzten sich mit Rüdiger Selig (Bora-Argon 18), Alexandre Geniez (FDJ), Pieter Serry (Etixx-Quick Step), Gatis Smukulis (Astana), Simon Pellaud (IAM), Jérôme Cousin (Cofidis) und David Arroyo (Caja Rural) insgesamt sieben Fahrer frühzeitig vom Hauptfeld ab. Sie konnten sich einen mehrminütigen Vorsprung herausfahren, doch für den Schweizer Pellaud war vorwiegend die Bergwertung wichtig. Er sicherte sich die Punkte am drittkategorisierten Berg, ließ sich dann jedoch nicht zurückfallen, sondern zog weiter durch und wollte sich auch die Punkte für den Berg der zweiten Kategorie schnappen. Das Feld lag 30 km vor dem Ziel immer noch über fünf Minuten hinter der Gruppe, die wiederum rund eine Minute hinter dem Solisten Pellaud fuhr. Doch zwei Fahrer schlossen hinauf zum Alto Das Paxareiras zu ihm auf und Geniez schnappte dem Schweizer Pellaud vor Serry noch die Bergwertung weg. Damit übernimmt der Franzose Geniez auch die Führung in der Bergwertung.
Miguel Angel Lopez stürzt und verliert viel Zeit
Genau zehn Kilometer vor dem Ziel betrug der Vorsprung noch 3:30 Minuten. Das Führungstrio hatte gute Aussichten auf den Tageserfolg. Dafür interessierte sich Miguel Angel Lopez (Astana) wenig, denn er startete bei dieser Rundfahrt mit der Absicht, in der Gesamtwertung weit vorn reinzufahren. Doch der Kolumbianer stürzte sieben Kilometer vor dem Ziel. Zwei Teamkollegen warteten auf ihn, doch er stieg lange nicht mehr auf das Rennrad und verlor am Ende des Tages enorm viel Zeit. Währenddessen war das Rennen um den Tagessieg in vollem Gange. Vier Kilometer vor dem Ziel hatte das Führungstrio noch drei Minuten Vorsprung, am Fuße des Schlussanstieges aber nur noch zwei Minuten. Sollte dieser Vorsprung reichen?
Alexandre Geniez rettet sich ins Ziel – Ruben Fernandez ist der neuer Leader
Zunächst versuchte Serry seine beiden Konkurrenten loszuwerden. Mit Pellaud gelang ihm dies auch ziemlich schnell, doch der Franzose Geniez ließ sich nicht so leicht abschütteln. Schließlich hatte dieser die Faxen dicke und attackierte selbst. Währenddessen kam das Feld der Favoriten immer näher heran. Sky fuhr mit einem enormen Tempo in den Berg hinein, doch dann übernahm das Team Movistar das Kommando. Die Gruppe explodierte förmlich. Chris Froome (Sky) war nicht mehr zu sehen, auch Alberto Contador (Tinkoff) konnte nicht mehr folgen. Alejandro Valverde, Nairo Quintana und Ruben Fernandez (alle drei Movistar) und Esteban Chaves (Orica-BikeExchange) setzten sich ab. Sie stellten Pellaud und Serry, doch an Geniez kamen sie nicht mehr heran. Der Franzose gewann die Etappe mit 21 Sekunden Vorsprung vor Ruben Fernandez, der beim Überqueren der Ziellinie ebenso jubelte und wohl dachte, dass er gewonnen hat. Dahinter belauerten sich Valverde, Quintana und Chaves so sehr, dass Froome den Anschluss wieder herstellen konnte. Am Ende war erneut Alberto Contador mit 28 Sekunden Rückstand der große Verlierer des Tages. Quintana verliert auch noch sechs Sekunden auf Valverde, Froome und Chaves, während sein Teamkollege Ruben Fernandez die Gesamtführung übernehmen konnte.
Vuelta a Espana Etappe #3 – Die Tageswertung:
Platz | Fahrer | Land | Team | Zeit |
---|---|---|---|---|
1. | Alexandre Geniez | Frankreich | FDJ | 4:28:36 |
2. | Ruben Fernandez | Spanien | Movistar | +0:21 |
3. | Alejandro Valverde | Spanien | Movistar | +0:26 |
4. | Chris Froome | Großbritannien | Sky | +0:26 |
5. | Esteban Chaves | Kolumbien | Orica-BikeExchange | +0:26 |
6. | Nairo Quintana | Kolumbien | Movistar | +0:32 |
7. | Igor Anton | Spanien | Dimension Data | +0:32 |
8. | Samuel Sanchez | Spanien | BMC | +0:54 |
9. | Alberto Contador | Spanien | Tinkoff | +0:54 |
10. | Gianluca Brambilla | Italien | Etixx-Quick Step | +0:54 |
Vuelta a Espana Etappe #3 – Die Gesamtwertung:
Platz | Fahrer | Land | Team | Zeit |
---|---|---|---|---|
1. | Ruben Fernandez | Spanien | Movistar | 9:16:07 |
2. | Alejandro Valverde | Spanien | Movistar | +0:07 |
3. | Chris Froome | Großbritannien | Sky | +0:11 |
4. | Esteban Chaves | Kolumbien | Orica-BikeExchange | +0:17 |
5. | Nairo Quintana | Kolumbien | Movistar | +0:17 |
6. | Samuel Sanchez | Spanien | BMC | +0:46 |
7. | Petere Kennaugh | Großbritannien | Sky | +0:47 |
8. | Leopold König | Tschechien | Sky | +0:51 |
9. | Daniel Moreno | Spanien | Movistar | +0:58 |
10. | Gianluca Brambilla | Italien | Etixx-Quick Step | +1:01 |