Radsport: Miguel Angel Lopez (Astana) hat die elfte Etappe der Vuelta a España gewonnen. Der Kolumbianer attackierte im Schlussanstieg und konnte Chris Froome (Sky) und Vincenzo Nibali (UAE) hinter sich halten. In der Gesamtwertung büßten Esteban Chaves (Orica-Scott) und Nicolas Roche (BMC) – immerhin vor der Etappe auf zwei und drei – viel Zeit ein. Der Gesamtsieg scheint schon fast vergeben zu sein. Spannung pur aber im Kampf um das Podium: Fünf Sekunden liegen nur zwischen dem Dritten und dem Sechsten.
Bardet und Jungels in der Ausreißergruppe
Nach vielen durchschnittlich schweren Bergetappen stand heute bei der Vuelta a España der erste echte Härtetest an. Über 187,5 Kilometer ging es von Lorca hinauf zum Observatorio Astronómico de Calar Alto. Sich als Klassementfahrer zu verstecken, war heute definitiv keine gute Idee. 14 Mann hatten bereits früh im Rennen genau das Gegenteil vor. Sie lösten sich relativ früh aus dem Peloton, darunter auch namhafte Profis wie Romain Bardet (Ag2r), Bob Jungels (Quick-Step Floors) und Igor Anton (Dimension Data), der an diesem Berg im Jahr 2006 gewinnen konnte.
Simon Yates fährt nach vorn
Im Peloton kümmerten sich im strömenden Regen hauptsächlich Sky und Orica-Scott um die Nachführarbeit. Verständlich, denn mit Romain Bardet in der Ausreißergruppe war nicht zu spaßen. Simon Yates nahm noch im ersten Anstieg sein Herz in beide Hände und attackierte aus dem Feld heraus zuerst und schloss zu Bardet und Darwin Atapuma (UAE) auf, die sich mittlerweile ganz vorn befanden. Nun blieb die Tempoarbeit im Peloton allein am Team Sky hängen. Doch Froome konnte noch auf zahlreiche Helfer bauen.
Lopez stark – Roche und Chaves verlieren wohl die letzte Hoffnung
Im Schlussanstieg übernahm das Team Bahrain Merida plötzlich die Pace. Lange, harte Anstiege liegen Kapitän Vinceno Nibali (Bahrain Merida). Auch heute konnte er dies unter Beweis stellen. Die Ausreißer wurden gestellt. Rund 2.500 Meter vor dem Ziel setzte Nibali seine Attacke. Zunächst konnte niemand folgen, doch dann sprang Lopez an sein Hinterrad und schließlich vorbei. Froome arbeitete sich mit einem Blick auf seinen Computer wieder heran. Stark auch Wilco Kelderman (Sunweb). Chaves, Roche und Co. ging jedoch die Puste aus. Lopez war heute der stärkste und gewann somit folglich die Etappe. Doch auch Nibali konnte überzeugen. Froome hielt sich schadlos. Ganz anders lief es da bei Chaves und Roche. Der Zweite und der Dritte der Gesamtwertung hat sich heute im Kampf um den Gesamtsieg schon fast verabschiedet. Neuer Zweiter? Vincenzo Nibali!
Vuelta a España Etappe #11 Tageswertung
Platz | Fahrer | Land | Team | Zeit |
---|---|---|---|---|
1. | Miguel Angel Lopez | Kolumbien | Astana | 5:05:09 |
2. | Chris Froome | Großbritannien | Sky | +0:14 |
3. | Vincenzo Nibali | Italien | Bahrain-Merida | st |
4. | Wilco Kelderman | Niederlande | Sunweb | st |
5. | Romain Bardet | Frankreich | Ag2r | +0:31 |
6. | Alberto Contador | Spanien | Trek-Segafredo | st |
7. | Ilnur Zakarin | Russland | Katusha-Alpecin | st |
8. | Mikel Nieve | Spanien | Sky | st |
9. | Darwin Atapuma | Kolumbien | UAE | +1:02 |
10. | David de la Cruz | Spanien | Quick-Step Floors | +1:14 |
Vuelta a España Etappe #11 Gesamtwertung
Platz | Fahrer | Land | Team | Zeit |
---|---|---|---|---|
1. | Chris Froome | Großbritannien | Sky | 45:18:01 |
2. | Vincenzo Nibali | Italien | Bahrain-Merida | +1:19 |
3. | Esteban Chaves | Kolumbien | Orica-Scott | +2:33 |
4. | David de la Cruz | Spanien | Quick-Step Floors | +2:36 |
5. | Wilco Kelderman | Niederlande | Sunweb | +2:37 |
6. | Ilnur Zakarin | Russland | Katusha-Alpecin | +2:38 |
7. | Fabio Aru | Italien | Astana | +2:57 |
8. | Michael Woods | Kanada | Cannondale-Drapac | +3:01 |
9. | Alberto Contador | Spanien | Trek-Segafredo | +3:55 |
10. | Miguel Angel Lopez | Kolumbien | Astana | +4:11 |