Bahnradsport: Sie hat es schon wieder getan. Kristina Vogel hat ihren Weltmeistertitel im Sprint verteidigt und damit ihre insgesamt elfte Goldmedaille bei Weltmeisterschaften eingefahren. Bronze sicherte sich die erst 20-jährige Pauline Grabosch. Weitere Medaillen für deutschsprachige Teilnehmer und Teilnehmerinnen gab es an Tag drei der Bahnrad-WM in Apeldoorn leider nicht, auch wenn es mehrmals knapp zuging. Überschattet wurde der Abend von schweren Stürzen.
Kristina Vogel holt erneut Gold im Sprint, Grabosch gewinnt Bronze
Die Augen der deutschen Radsportfans waren heute vor allem auf das Sprint-Halbfinale gerichtet. Pauline Grabosch forderte Kristina Vogel heraus. Letztendlich hatte die erst 20-Jährige allerdings keine Chance. Beide Läufe gingen deutlich an Kristina Vogel, so dass sie im Finale – wie schon im Vorjahr – auf die Australierin Stephanie Morton treffen sollte. Zunächst jedoch trat Pauline Grabosch im kleinen Finale gegen Lee Wai-sze aus Hongkong an.
Lee Wai-sze gewann im vergangenen Jahr bereits Bronze. Dies wollte sie auch bei diesen Weltmeisterschaften wiederholen. Doch die junge Pauline Grabosch verhinderte dies und erfüllte sich mit dem 2:0 selbst einen riesigen Traum. Die vierfache Junioren-Weltmeisterin gewann damit ihre erste WM-Medaille in einem Einzelwettbewerb.
Das Beste kam zum Schluss: Den tollen Abend für den BDR krönte Kristina Vogel. Wie erwartet verteidigte die 27-Jährige ihren WM-Titel im Sprint. Ohne ein einziges Duell zu verlieren spazierte sie ins Finale und bezwang auch dort die Australierin Stephanie Morton. Diese wehrte sich aber tapfer und zwang die Deutsche in einen entscheidenden dritten Lauf – vergeblich, denn dort war auch Morton letztendlich chancenlos. Mit diesem weiteren WM-Titel zieht Kristina Vogel gleich mit Anna Meares, die in ihrer Karriere elf WM-Titel gewann. Elf hat nun auch Kristina Vogel auf ihrem Konto, doch ihre Karriere ist noch längst nicht zu Ende.
Track Worlds: Kristina Vogel (GER) wins GOLD in the Women’s Sprint and Silver goes to Stephanie Morton (AUS) #Apeldoorn2018 #trackcycling pic.twitter.com/O8ErVU3G3J
— trackcycling (@trackcycling) 2. März 2018
Felix Groß schrammt an einer Medaille vorbei
Noch bevor die Sprint-Damen aus Deutschland Gold und Bronze gewannen, waren die Herren in zwei Wettbewerben am Start. Der Österreicher Andreas Graf verpasste mit Rang sechs beim Punkterennen über 40 Kilometer nur um sieben Punkte eine Medaille. Diese Bronzene sicherte sich der Brite Mark Stewart hinter dem Niederländer Jan Willem Van Schip. Souverän mit 18 Punkten Vorsprung gewann der Australier Cameron Meyer Gold.
In der Einzelverfolgung über 4.000 Meter fuhren die deutschsprachigen Profis ebenfalls knapp an einer Medaille vorbei. Der erst 19-jährige WM-Debütant Felix Groß fuhr vor Kersten Thiele die fünftbeste Zeit. Damit verpassten die beiden die Rennen um die Medaillen. Alexander Evtushenko aus Russland sicherte sich Bronze, der Portugiese Ivo Oliveira gewann Silber. Gold ging an den Italiener Filippo Ganna.
Go Wild: Für einen weiteren Höhepunkt der niederländischen Fans sorgte Kirsten Wild. Im Omnium der Damen konnte sie die Dänin Amalie Dideriksen knapp hinter sich lassen, die beim abschließenden Punkterennen noch einmal stark aufkam. Die Deutsche Gudrun Stock fuhr auf Rang elf.
Schwere Stürze am dritten Tag der Bahnrad-WM
Schon vor der heißen Phase der Entscheidungen geriet der sportliche Aspekt für längere Zeit in den Hintergrund. Am dritten Tag der Bahnrad-WM im niederländischen Apeldoorn kam es nämlich zu schweren Stürzen. Während des Scratch-Rennens im Rahmen des Damen-Omniums raste Xiaojuan Diao aus Hongkong mit etwa 50 kmh in den UCI-Offiziellen Andrew McCord aus den USA. Dieser wollte vermutlich Teile von der Bahn sammeln, die bei einem Sturz zuvor liegen geblieben sind. Die Bahnrad-WM wurde über eine Stunde lang unterbrochen. Beide Beteiligten kamen ins Krankenhaus.