Radsport: Patrick Konrad (Bora-hansgrohe) kann gut klettern, ist explosiv und sprintstark. Man könnte sagen: Der 26-Jährige ist der Alejandro Valverde Österreichs. Am Rande der Deutschland Tour hat er sich vor der zweiten Etappe zum teaminternen österreichischen Kampf geäußert und zum Saisonhighlight: Die Weltmeisterschaft in Innsbruck!
Patrick, welche Ziele verfolgst du bei der Neuauflage der Deutschland Tour?
Patrick Konrad: „In erster Linie gilt es immer, das Maximum herauszuholen. Es ist nicht ganz so einfach, Ziele zu formulieren, weil wir diese Strecken zum ersten Mal fahren und keinen Vergleich zu den Vorjahren haben. Unser Kapitän ist Pascal Ackermann. Den Deutschen Meister gilt es auch für mich so gut es geht zu unterstützen. Das hat auf der erste Etappe schon sehr gut funktioniert. Es war eigentlich ein perfekter Tag. Jeder möchte gewinnen und jeder trainiert sehr hart, aber es kann nur einen Sieger geben. Ich denke, der zweite Platz ist ein gutes Resultat, vor allem auch, weil es so eng war.“
Die Etappen zwei, drei und vier müssten dir ja eigentlich sehr gut liegen.
Patrick Konrad: „Ja, natürlich. Ich muss aber auch einen guten Tag erwischen. Wenn sich die Chance ergibt, werde ich versuchen, sie zu nutzen. Vielleicht reicht es dann auch für eine gute Platzierung in der Gesamtwertung. Wir werden es wieder versuchen. Was dann für mich persönlich herausspringt, werden wir sehen. Ich fahre von Tag zu Tag und kenne die Situationen, auf die ich aufpassen muss.“
Du fährst zusammen mit Landsmann Felix Großschartner im Team. Worin unterscheidet ihr euch?
Patrick Konrad: „Im Alter (lacht). Ich war mit ihm schon auf Continental-Niveau unterwegs und auch in den Nationalteams sind wir zusammen gefahren. Wir kennen uns schon sehr lange und wir harmonieren sehr gut. Wir haben einen kleinen internen österreichischen Kampf und sind alle sehr gut miteinander befreundet. Bei Bora-hangrohe sind wir nicht nur Teamkollegen, sondern es sind richtige Freundschaften entstanden. Ich glaube Gregor (Mühlberger), Felix (Großschartner) und ich sind uns alle sehr ähnlich. Lukas (Pöstlberger) ist mehr der Klassikerjäger. Vermutlich ist Felix im Zeitfahren besser und ich bin dafür sprinstärker und bei den Rundfahrten – würde ich sagen – noch etwas konstanter.“
Österreich ist in diesem Jahr Schauplatz der WM. Kennst du den Kurs schon?
Patrick Konrad: „Ja, natürlich kenne ich den Kurs. Wir haben vor der Deutschland Tour die Strecke besichtigt, auch für das Mannschaftszeitfahren mit Bora-hansgrohe. Wir versuchen, uns so gut wie möglich darauf vorzubereiten. Ich möchte im Straßenrennen konkurrenzfähig sein und wir möchten auch im Teamzeitfahren um Medaillen kämpfen.“
Wurde die Kapitänsrolle Österreichs schon vergeben, oder gibt es dort einen offenen Kampf?
Patrick Konrad: „Nein, mit einem offenen Kampf rechne ich nicht. Es ist die Aufgabe des Nationaltrainers, eine harmonische Mannschaft zusammenzustellen und zu sagen, auf diesen einen Fahrer oder auf diese beiden Fahrer richte ich das Team aus. Es ist Heim-WM und für den österreichischen Radsport daher ein wichtiges Rennen. Ich habe schon von Anfang an gesagt, dass ich meine zweite Saisonhälfte auch im Hinblick auf die Weltmeisterschaft ausrichten werde. Dementsprechend rechne ich mir dann dort auch ein gutes Ergebnis aus.“