Bestenliste: Lock-on Griffe für (E-)Mountainbikes
MTB-Griffe im Test: Die Suche nach der perfekten Verbindung
Sie sind unscheinbar, kosten meist kein Vermögen und werden dennoch sträflich vernachlässigt: Die Griffe. Dabei sind sie einer von nur drei Kontaktpunkten zwischen Fahrer und Bike – und der einzige, über den wir lenken, bremsen und schalten. Wir haben uns durch ein breites Testfeld geschraubt und gegriffen, um herauszufinden, was aktuelle Modelle leisten.
Vom günstigen Einsteigermodell bis zum High-End-Produkt aus dem Rennsport, vom ergonomischen Gesundheits-Spezialisten bis zum puristischen Performance-Part: Unser Testfeld zeigt, dass Griff nicht gleich Griff ist. Doch worauf kommt es an, wenn man „echten Traileinsatz“ als Maßstab nimmt?
Warum der richtige Griff entscheidet
Ein guter Mountainbike-Griff muss mehr können, als nur das Abrutschen der Hände zu verhindern. Er ist maßgeblich dafür verantwortlich, wie viel Ermüdung wir in den Unterarmen spüren, wie präzise wir das Vorderrad in Anliegern spüren und wie sicher wir uns fühlen, wenn es ruppig wird. „Armpump“ und taube Finger sind oft nicht das Resultat einer falschen Gabel-Einstellung, sondern eines unpassenden Griffs.
So haben wir getestet: Der Faktor „Subjektivität“
Bei der Bewertung von Griffen stehen wir vor einer ähnlichen Herausforderung wie bei Sattel-Tests: Es gibt keine universelle Wahrheit. Hände sind so individuell wie Sitzknochen. Was für den Tester mit Handschuhgröße 11 eine „wohltuende Dämpfung“ ist, fühlt sich für jemanden mit Handschuhgröße 8 vielleicht an wie ein schwammiges Stück Gartenschlauch ohne Feedback.
Deshalb haben wir in unseren Tests eine klare Trennung vorgenommen:
Objektive Kriterien: Verarbeitungsqualität der Lock-On-Schellen, Montagefreundlichkeit, Gewicht, Haltbarkeit des Gummis und Preis-Leistung.
Subjektive Eindrücke: Dämpfung, Greifgefühl, Formgebung und Grip (mit und ohne Handschuhe, trocken und nass).
Unsere Testergebnisse sind also keine absoluten Gesetze, sondern detaillierte Charakterbeschreibungen. Sie sollen dir helfen, basierend auf deinen eigenen Vorlieben (Handgröße, Handschuhträger ja/nein, Komfort vs. Feedback) die richtige Wahl zu treffen.
Erkenntnisse aus dem Testfeld: Es gibt nicht „den Besten“
Wer nach dem einen Testsieger sucht, der alles kann, wird enttäuscht werden. Unsere Fahrten auf den Trails haben gezeigt, dass jeder Griff Kompromisse eingeht:
Dämpfung vs. Präzision: Modelle wie der Syncros AM oder der Wolf Tooth Fat Paw bieten extremen Komfort und schlucken Vibrationen weg, entkoppeln den Fahrer aber vom Untergrund. Ein Renthal Traction hingegen liefert das Feedback eines Rennwagens – man spürt jedes Kieselsteinchen, ermüdet aber schneller.
Ergonomie im Verborgenen: Der Trend geht weg von riesigen ergonomischen Flügeln hin zu subtilen Formgebungen. Der Race Face Chester oder der Lizard Skins Gradient nutzen konische Formen oder variable Dicken, um die Hand zu stützen, ohne die Bewegungsfreiheit auf dem Trail einzuschränken – ein „Wolf im Schafspelz“-Ansatz, der uns sehr gefallen hat.
Spezialisten vs. Allrounder: Während der DMR Deathgrip 2 oder der SDG Thrice versuchen, durch verschiedene Profilzonen (Riffelung, Waffelmuster, Lamellen) jeden glücklich zu machen, bedienen Griffe wie der Ritchey WCS Trail Python eine winzige Nische.
Dein Einsatzbereich entscheidet
Wir haben die Griffe dort getestet, wo sie hingehören: Im Gelände. Das bedeutet Schweiß, Dreck, Nässe und Vibrationen. Ein wichtiges Learning dabei: Nicht jedes Lamellen-Design funktioniert bei Nässe ohne Handschuhe (hier zeigte der SDG Thrice Schwächen), während andere Designs (Pro Econtrol) sich regelrecht in die Haut krallen.
Fazit: Der perfekte Griff ist der, den du beim Fahren vergisst. In der folgenden Übersicht findest du unsere detaillierten Einzeltests. Analysiere deine Handgröße und deine Vorlieben – brauchst du maximales Feedback für den Renneinsatz oder ein Sofa für lange Touren? Hier wirst du fündig.







