Tonina Pantani, die Mutter des 2004 verstorbenen italienischen Radstars Marco Pantani, hat neue Untersuchungen zu den Umständen seines Todes gefordert. In Mailand äußerte sie gegenüber Pressevertretern, dass Pantani gut und gern Opfer einer Verschwörung geworden sein könnte.
Der Italiener hatte 1998 sowohl den Giro d’Italia wie auch die Tour de France gewonnen. Im Jahr darauf war er, in Führung liegend, von den Ausrichtern des Giro d’Italia aus dem Rennen genommen worden. Davon erholte sich Pantani nicht mehr. Am 14. Februar 2004 erlag er in einem Hotel in Rimini an einer Überdosis Kokain. Nach Abschluss der Tour de France in diesem Jahr hat die französische Enquete-Kommission einen umstrittenen Bericht über den Gebrauch von EPO während der Tour 1998 veröffentlicht, in dem auch Pantanis Name auftaucht.
# Marco Pantanis Mutter Tonina begleite ihn von Beginn seiner Karriere an.
Tonina Pantani wurde vor Kurzem Einsicht in die Gerichtsakten gewährt. Dabei warf die Akteneinsicht für sie offene Fragen auf. So vermutet sie, dass Pantani „aus dem Verkehr geräumt“ werden sollte, um nicht über den extensiven Gebrauch von Dopingpräparaten im Peloton zu berichten.
„Ich möchte, dass der Fall wieder aufgenommen wird, weil ich Antworten suche“ gab sie an. „Ich möchte wissen, wie er gestorben ist. Meine größte Sorge ist, dass er umgebracht wurde. Ich denke, er hat irgendwen aufgescheucht. Er wollte über Doping sprechen und darüber, das Doping ein großes Problem war.“
Tonina Panatani verweist zudem auf einen Telefonanruf, den Pantani eine Stunde vor seinem Tod bei der örtlichen Polizei getätigt hat. „Er hat sich über Personen beschwert, die ihn belästigten. Das wurde aber nie wirklich untersucht“, so die Mutter des letzten Giro-Tour-Double-Gewinners.
Wie und ob der Fall wieder aufgegriffen wird, ist derzeit offen.