Der Belgier Sven Nys (Crelan-AA Drink) ist zweifelsohne einer der bedeutendsten Cyclocross-Fahrer aller Zeiten. Neben seinen beiden Weltmeistertiteln in der Elite, zählt sein Palmarès unter anderem neun belgische Meistertitel, sieben Gesamtweltcupsiege, zwölf Gesamtsiege der Superprestige-Serie sowie acht Gesamtsiege der GVA Trofee.
Auch in dieser Saison ist der Kannibale von Baal meist das Maß aller Dinge. Im Rahmen der Soudal Classic in Leuven war aus diesem Grund nicht nur im Fokus der Fans, sondern auch der Kamera. Wie ein Renntag im Leben einer Legende aussieht, darüber informiert dieser Fotobericht.
//Die Anreise
Sven Nys reist zu den Rennen in seinem eigenen Wohnmobil, dessen Größe manche ProConti-Team-Manager zum Träumen anregen dürfte. Von den Fans wird er bereits sehnsüchtig erwartet.
//Die Vorbereitung – Fankontakt und Streckenerkundung
In Leuven begann das Rennen der Elite um 14:30 Uhr. Vor den Rennen erfolgte auch hier, wie üblich die Kursbesichtigung. Für Nys begann diese mit einer Autogrammstunde. Doch auch auf der Strecke war er umringt, hier jedoch eher von den Medien.
//Die Vorbereitung – Radcheck und Mittagessen
Die Anreise zu den Rennen erfolgt meist tags zuvor beziehungsweise am Vormittag des Renntages. Nachdem Nys die Strecke erkundet hat, zieht er sich zum Mittagessen in sein Wohnmobil zurück. Während er dort die letzte Mahlzeit vor dem Rennen zu sich nimmt, bereiten seine Mechaniker die Räder für den Wettkampf vor.
Als amtierender Weltmeister steht Nys das beste Material zur Verfügung, welches der Cyclocross-Markt derzeit zu bieten hat. Von Dugast bekommt er handvernähte und speziell mit den Regenbogenstreifen versehene Schlauchreifen. Das Arbeitsgerät selbst stammt von Trek. Nys ist auf dem brandneuen Boone unterwegs. [Link] Seine Fahrt dosiert er dabei mit Shimanos neuen hydraulischen Scheibenbremsen.
//Die Vorbereitung – Letzte Handgriffe
Nach dem Mittagessen und einem kleinen Rest, beginnt Nys mit der unmittelbaren Rennvorbereitung. Neben dem Aufwärmen auf der Rolle gehört dazu auch das Anziehen der Rennkleidung. Dies geschieht wenige Minuten, bevor er zur Startaufstellung gerufen wird.
//Das Rennen
Nys beginnt das Rennen zunächst verhalten, arbeitet sich jedoch Runde für Runde nach vorn. Ab der fünften Runde liegt er gemeinsam mit Tom Meeusen (Telenet-Fidea) und Kevin Pauwels (Sunweb-Napoleon Games) an der Spitze.
Bis zur letzten Runde fährt er ein taktisch kluges und gleichfalls sehr kontrolliertes Rennen. Erst auf dem letzten Kilometer attackiert er und kann sich entscheidend von Pauwels lösen. Meeusen war kurz zuvor durch einen Defekt zurückgefallen. Am Ende siegt Nys mit einem sicheren Vorsprung und wird damit seiner Favoritenrolle gerecht.
//Nach dem Rennen
Unmittelbar nach dem Rennen begeben sich die Spitzenfahrer in ein Zelt, welches hinter dem Podiumsbereich aufgebaut ist. Hier waschen sie sich und geben erste Interviews, bevor sie zur Ehrung auf die Bühne gerufen werden.
Nys erhält als Ehrung für seinen Sieg in Leuven neben Blumen auch einen stattlichen Pokal. Zurück im Wohnmobil muss dieser jedoch zunächst neben dem schmutzigen Geschirr Platz nehmen, Arbeit geht schließlich vor…