Der Schweizer Fabian Cancellara (Trek) legt seinen geplanten Stundenweltrekord-Versuch vorerst auf Eis. Ursprünglich war ein Termin im August angedacht [Link], jüngste Äußerungen des UCI-Präsidenten Brian Cookson führten nun jedoch zum Umdenken.
Cookson hatte im Februar gegenüber VeloNews zu Protokoll gegeben, dass er die seit dem Jahr 2000 geltende Regel, die für Stundenweltrekord-Versuche den Einsatz von Rädern vorschreibt, wie sie zu Zeiten Eddy Merckx‘ benutzt wurden, für unzeitgemäß hält.
Die Regel wurde eingeführt, nachem in den 1990er Jahren immer radikalere Modelle die Stundenjagd auf den Ovalen bereicherten. So nutzte Chris Boardman beispielsweise das mittlerweile legendäre Lotus-Rad. Graeme Obree führte seinerzeit die Superman-Position ein.
Seit der Einführung der Regel im Jahr 2000 gelang es lediglich Boardman, mit 49.441 Kilometern im gleichen Jahr, und Ondrej Sosenka, mit 49.700 Kilometern im Jahr 2005, den Merckx‘ Rekord zu verbessern.
Sollte die UCI eine neue Regel einführen, würde das Team um den dreimaligen Zeitfahrweltmeister Cancellara vor eine neue Aufgabe gestellt. Teammanager Luca Guercilena gab gegenüber Cycling Weekly an, dass man zunächst auf eine Reaktion der UCI warte. „Sobald wir mehr wissen, können wir unsere Planungen vorantreiben.“ Dieses Vorgehen ist verständlich, schließlich stellte Cookson die Überlegung an, Zeitfahrräder erneut zulassen zu wollen. Unsicher ist in dieser Hinsicht jedoch, ob dann der Rekord des Schweizers Tony Rominger aus dem Jahr 1994, in dem er 55.291 Kilometer zurücklegte, oder die Marke Boardmans aus dem Jahr 1996, in dem der Brite 56.375 Kilometer bewältigte, gilt.