Test: Die Wahl der richtigen Pedale ist eine Glaubenssache. Die erste Frage, die sich dabei stellt ist, welche Pedale zum eigenen Fahrstil passen. Favorisieren die meisten Racer Klickpedale, setzt der Großteil der Mountainbiker auf die wohl etwas sichere Option, dem Flatpedal. Uneingeklickt bietet dieses mehr Spielraum für Fehler und schult zudem den Umgang mit dem Rad.
Der kanadische Komponenten-Spezialist Straitline hat mehrere solcher Pedale im Programm und schickt mit der AMP, ein für den Allmountain- und Endurobereich spezifiziertes Pedal ins Rennen.
Ausstattung und Praxis
Das Straitline AMP-Pedal ist in zwei Versionen erhältlich. Bei beiden nutzt Straitline einen CNC-gefrästen Aluminiumkörper als Basis. Unterschiede gibt es lediglich in der Achse. Wobei lediglich etwas untertrieben ist. Die günstigere Variante kommt mit einer Stahlachse, das etwas teurere High-End-Modell mit einer Achse aus Titan.
Dieser kleine aber feine Unterscheid macht sich vor allem auf der Waage bemerkbar. Denn während das Stahlachsen-Modell mit 336 Gramm eincheckt, wiegt das Titanachsen-Modell nur 276 Gramm. Ganze 60 Gramm werden durch die Verwendung der Titanachse also eingespart.
Das Pedal erscheint auf den ersten Blick etwas unspektakulär. Unser Testmodell, mit der Stahlachse, kommt in einem Titangrau und macht einen soliden Eindruck. Wer es etwas knalliger mag, dem werden sieben weitere Farbgebungen angeboten.
Mit einer schlichten Form zählt das AMP nicht unbedingt zu den großen Eyecatchern am Fahrrad. Es möchte stattdessen mit einer guten Performance überzeugen. Diese beginnt bereits bei der Lagerung, eines der wohl wichtigsten Merkmale eines guten Pedals. Nichts ist nerviger, als klappernde und quietschende Pedale am Rad zu haben.
Das AMP-Pedal setzt dabei auf Igus Gleitlager, wodurch es, im Gegensatz zu einer Konstruktion mit Wälzlagern, sehr kompakt modelliert werden kann. Eine weitere Besonderheit ist die doppelte Sicherung des Pedalkörpers. Durch die Bauweise soll das Pedal zudem binnen zehn Minuten vollständig zerlegt und wieder zusammengebaut werden können.
Mit einer Größe von 93 x 103 Millimetern ist das Pedal nicht wirklich groß, bietet aber dennoch genügend Platz für einen sicheren Halt. Um diesen zu garantieren, wurden auf jeder Seite sieben Pins im Pedalkörper verschraubt. Diese können mittels einem mitgelieferten Werkzeug ausgetauscht werden.
Die Kombination aus einem guten Schuh und einem guten Pedal ist im Einsatz Gold wert. Wir fuhren das AMP mit dem FiveTen Impact und waren von dieser Kombination bereits auf den ersten Metern überrascht – im positiven Sinne! Denn, wie bereits angemerkt, die vergleichsweise kleine Standfläche bietet mit ihren griffigen Pins sehr viel Halt.
Wie man es sich von einem guten Pedal wünscht, erledigt es seine Aufgabe unauffällig und vermittelt viel Sicherheit. Auch auf ruppigen Abfahrten bleibt der Fuß an Ort und Stelle, so dass der Fahrer stets die Kontrolle über das Rad behält.
Der kleine Pedalkörper wird bei starken Tritten spürbar. Dabei neigt der Schuh dazu sich nach oben durchzubiegen, was bei größeren Standflächen nicht unbedingt der Fall ist. Dennoch sind wir angetan von der AMP-Pedale. Der einfache Aufbau punktet dabei vor allem in der Wartungs- und Reinigungsarbeit.
Fazit
Mit dem Straitline AMP-Pedal ist ein qualitativ hochwertiger Allrounder am Start. Dank einer dezenten Optik lenkt es nicht von seiner Aufgabe ab, sondern konzentriert sich voll und ganz auf diese: dem Fahrer Halt zu bieten. Und das kann das Pedal trotz des vergleichsweise kleinen Pedalkörpers erstaunlich gut. Der Preis von 169 Euro für das Paar ist allerdings kein Schnäppchen.
Produkthighlights
- schlichte Formgebung
- kompakte Bauweise
- guter Grip
Preis und Web
- 169,00 Euro
www.straitlinecomponents.com