Radsport: Die erste Etappe der diesjährigen Tour de France auf französischem Boden wurde vorerst geprägt von dem französischen Tour-Fahrer der letzten zehn Jahre: Thomas Voeckler (Europcar).
Es war nicht unbedingt zu erwarten, dass der Einzelkämpfer, der sich gerne mittelschwere Bergetappen für seine Husarenritte auswählt, ausgerechnet auf dieser Flachetappe ausreißen würde. Gemeinsam mit Luis Angel Mate Madones von Cofidis machte er sich gleich vom Start weg auf den Weg, um knapp 150 Kilometer alleine zurück zu legen – Mate musste ihn nach einem Defekt 50 km vor dem Ziel im Stich lassen.
Der dreitägige Grand Depart auf der britischen Nachbarinsel ist also ebenso Geschichte wie diese Solofahrt von Voeckler. Allerdings ist dieser Tourstart als weit erfolgreicher anzusehen als die erschöpfende Flucht des Elsässers. Die Organisatoren sprechen von mehreren Millionen Briten an der Straße, die eine riesige Radsportparty feierten.
Umso erstaunlicher ist es, dass nur vier Briten im 198 köpfigen Starterfeld stehen – standen muss man nach dem Aus von Cavendish sagen.
Und um ein Haar wäre es heute um einen weiteren prominenten Mann von der Insel geschehen. Nur vier Kilometer nach dem Start stürzte Chris Froome, der sich dabei unübersehbare Schürfwunden und eine Prellung des Handgelenks zugezogen hat.
Auf dem Weg nach Lille versuchten vor allem die Mannen von Peter Sagans Cannondale-Team eine echte Windkante zu fahren. Die windanfällige Strecke war dafür bestens geeignet. Es taten sich immer wieder Lücken auf, die jedoch ohne dramatische Auswirkungen blieben.
So kam es in Lille zum Finale, wie man es bei dieser Tour schon drei Mal sehen konnte – Sprint Royale. Omega-Pharma – Quick-Step legte sich kräftig ins Zeug, war dann bis auf Mark Renshaw an der tausend Meter Marke aber weg vom Fenster. Am Ende war es ein sehr unkonventioneller Sprint. Alle waren auf sich alleine gestellt. Alexander Kristoff (Katusha) musste einen sehr langen Sprint fahren. Marcel Kittel verhielt sich extrem umsichtig und löste sich erst so spät wie nötig aus dem Windschatten von Kristoff, dem er keine Chance ließ. Sagan, der sich wieder an Kittels Hinterrad orientierte wurde Vierter. Andre Greipel, der nicht in Topform zu sein scheint, wurde chancenlos Sechster.
Morgen erwartet die Fahrer die Hölle des Nordens. Zahlreiche Kopfsteinpflaster-Passagen von Paris-Roubaix werden den Fahrern alles abverlangen. Wir sind sehr gespannt, wer aus den heutigen Top-Ten morgen auch Vorne dabei sein kann.
Ergebnis
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Gesamt
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