Radsport: Oft genug wurde in den vergangenen Wochen der Toursieger dieses Jahres, Vincenzo Nibali, mit seinem Landsmann Marco Pantani verglichen. Ein nicht in jeder Hinsicht schmeichelhafter Vergleich, wie wir finden. Schließlich umwehte „il Pirata“ immer ein leichter Hauch des Wahnsinns – wenn auch der Wahnsinn eines Künstlers auf dem Rad – der allerdings darin mündete, dass er 2004 unter mysteriösen Umständen viel zu früh verstarb.
Trotzdem will Nibali diesen Vergleichen anscheinend weiter Futter liefern. Pantani war 1998 der letzte Fahrer dem es gelungen war Giro d’Italia und Tour de France in einem Kalenderjahr zu gewinnen. Und genau das strebt Nibali nun für 2015 ebenfalls an. Was bisher nur den ganz Großen des Radsports, nämlich Faust Coppi, Jacques Anquetil, Eddy Merckx, Bernard Hinault und eben Pantani schafften, soll Nibali 2015 seinen Platz im Olymp des Radsports sichern.
Nibali ist sich bewusst, dass es nicht von ungefähr kommt, dass dieses Kunststück erst fünf Fahrern in der Geschichte gelang. „Die Kombination aus Giro- und Toursieg ist ein ehrgeiziges Ziel, das weiß ich; ich werde es aber auf jeden Fall versuchen“, sagte Nibali der italienischen Tageszeitung Il Messagero. „Monatelang auf höchstem Niveau wettbewerbsfähig zu sein ist im Radsport von heute nicht einfach; doch ich will mich neuen Herausforderungen stellen.“
Die Strecke für den Giro 2015 steht noch nicht fest, doch hätte Nibali einen Wunsch frei, so würde sich von den Giro-Organisatoren, eine Etappe auf seiner Heimatinsel Sizilien wünschen.
Fest steht bislang nur, dass der Giro d’Italia 2015 (8. bis 31. Mai) mit einem Mannschaftszeitfahren über 18 km zwischen San Lorenzo al Mare und San Remo starten wird.