Radsport: Der Deutsche Meister Tim Böhme und der Titelverteidiger Markus Kaufmann führen das Starterfeld der fünften Auflage der dreitägigen Sparkasse Trans Zollernalb an, die am kommenden Freitag, den 19. September beginnt. Bei den Damen kommt es zwischen Gabi Stanger und Regina Genser zu einem Duell der Generationen.
Alles läuft auf das Duell zwischen Tim Böhme und Markus Kaufmann hinaus. Oder doch nicht? So kalkulierbar, wie es auf dem Papier scheint, ist das nicht. Und schon gar nicht bei der Sparkasse Trans Zollernalb.
Die teamtaktischen Varianten werden Einfluss auf das Geschehen nehmen und da ist erst einmal Tim Böhme ganz gut ausgestattet. Drei Kollegen vom Team Bulls hat er beim Startschuss in Bad Imnau an seiner Seite.
Der Deutsche U23-Vizemeister Martin Frey aus Bad Urach besitzt im Marathon noch nicht so viel Erfahrung, doch helfen kann er Böhme sicher. Der Wahl-Schweizer Stefan Sahm hat zuletzt bei der Marathon-DM ein hohes Niveau an den Tag gelegt und ist mit seinen 38 Jahren ohnehin mit allen Langstrecken-Wassern gewaschen. Er ist auch ein Fahrer-Typ, der sich mit viel Engagement für einen Teamkollegen einsetzt.
Dem Allrounder im Team, Simon Stiebjahn aus Titisee-Neustadt, kommt vielleicht eine ganz besondere Rolle zu. Als Deutscher Meister im Sprint kann er bei den drei Zwischen-Sprintwertungen auf die Jagd nach Bonus-Sekunden gehen. Und er kann Attacken reißen, durch die Bulls die Konkurrenz zum Arbeiten zwingt.
Stiebjahn hat sich am vergangenen Wochenende in der Mountainbike-Bundesliga sowohl die Disziplinen-Wertung im Sprint als auch die Gesamtwertung geholt. An der Form wird es dem 24-Jährigen also nicht fehlen.
Tim Böhme sieht sich im Deutschen Meistertrikot verpflichtet um den Sieg mitzufahren. Bis dato nutzte er die Rundfahrt durch den reizvollen Zollernalbkreis eher als Vorbereitungs-Rennen.
„Ich würde dem Team gerne auch was zurückgeben für die Hilfe bei der DM, aber ich sehe mich in dem Trikot auch in der Verantwortung. Wir müssen mal sehen, wie der erste Tag läuft“, so Böhme, der am vergangenen Samstag auch den Bike-Marathon in der Vulkan-Eifel gewann.
Markus Kaufmann als Hauptkonkurrenten zu identifizieren ist nicht schwer. Der Meckenbeurener hat bis dato eine unglaublich konstante Saison abgespult und dass die Luft noch nicht raus ist, hat er am Sonntag bei seinem Sieg in Furtwangen bewiesen.
„Ich muss mir schon Gedanken machen“, sagt Kaufmann zur Übermacht von Bulls. „Vielleicht kann ich ja auf der zweiten Etappe meine Stärke am Berg ausspielen“, spekuliert er.
Wie gut sein Centurion-Vaude Teamkollege Hannes Genze drauf ist, lässt sich schwer einschätzen. Bei der DM ging es dem Sindelfinger nicht so gut, aber Genze hat bei der Sparkasse Trans Zollernalb eigentlich immer gut ausgesehen. Sieger 2010, Zweiter 2011 und Dritter 2013 sind Belege genug.
Es könnte wieder ein Kampf um Sekunden werden, vielleicht auch um die Bonus-Sekunden bei den Sprint-Wertungen in Rosenfeld-Bickelsberg, in Meßstetten und in Straßberg, aber sicher ist das nicht, wie die Auflage 2013 gezeigt hat.
Damen: Halmschlag bringt sich in Stellung
Drei Namen stechen aus dem Starterfeld der Damen heraus.
Regina Genser von Craft-Rocky Mountain ist mit ihren 22 Jahren noch ein relativ frisches Gesicht auf der Langstrecke, aber als Zehnte bei der WM in Südafrika hat sie dieses Jahr schon einen eindrucksvollen Qualitätsbeweis abgeliefert.
Die Freiburgerin Ärztin Kirsten Halmschlag war im August bei der Trans-Schwarzwald Sechste und Ende Mai belegte die Bikerin vom Schwarzwälder Wheeler-iXS-Team bei den Deutschen Ärzte und Apotheker-Meisterschaften im Rahmen der Gonso Albstadt MTB Classic Rang zwei. Vergangenen Sonntag gesellte sich noch ein Sieg beim Schwarzwald Bike-Marathon in Furtwangen in die Bilanz der 27-Jährigen. Damit hat sich Halmschlag schon mal in Stellung gebracht.
Und dann ist da die schon fast legendäre Gabi Stanger. Dass die 46-jährige Ex-Handball-Nationalspielerin Stanger hat die Sparkasse Trans Zollernalb bei der Premiere sogar gewinnen können, 2011 war sie Zweite und im Vorjahr Vierte. „Ich hoffe auf eine gute Spät-Form“, sagt sie ganz unverbindlich. Wozu die reicht, wird man dann am Sonntag in Hechingen sagen können.