Zum heutigen Tag der Deutschen Einheit hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt seinen radelnden Landsleuten ein ganz besonderes Geschenk angekündigt: Ein Radweg der die beiden Bundes(Haupt)Städte Bonn und Berlin verbinden soll. Und wie verschiedene Medien heute berichten, soll das nicht irgendein Radweg werden, sondern eine moderne Verkehrsader – ein Zeichen für die Zukunft. Kostenloses W-LAN entlang der Strecke, E-Bike-Ladestationen an allen Rastplätzen, touristische Info-Stationen und viele Schautafeln zu historischen, vor allem die Wiedervereinigung betreffenden, Aspekten. Dobrindts Ministerium selbst spricht vom „Digitalen Radweg“.
Man darf gespannt sein, wie dieses Projekt realisiert wird – und vor allem wann, angesichts der Diskussionen um viele Milliarden fehlender Euros zur Instandhaltung des Verkehrsnetzes für die lobbystarken Automobile. Ein Negativbeispiel ist der schon vor Jahrzehnten angekündigte und seit vielen Jahren immer wieder nur Häppchenweise voranschreitende Bau des EU-gefördterten Radwegs München – Prag; dieser führt direkt bei uns an der Redaktion vorbei und ist hier praktisch nicht existent, wer ihn nutzen wollte, müsste auf der extrem stark befahrenen Bundesstraße B11 mit dem überregionalem Schwerlastverkehr kämpfen – lebensgefährlich und für die Region ein Eigentor!