Bevor ich mit meinem ersten Blog starte und euch einen kleinen Einblick aus meinem Leben als Sportlerin gebe, möchte ich kurz etwas über meine Person schreiben:
Ich bin Adelheid Morath amtierende Deutsche Meisterin im olympischen Cross Country Mountainbike. Ab dieser Saison starte ich für das französische Team BH-SR Suntour-KMC. Zum jetzigen Zeitpunkt ist unser Team das zweitbeste Team im UCI-Ranking und somit eine riesen Motivation für unser Team diesen Platz zu halten. Ich bin bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Todtnau-Fahl und bekomme die perfekte Unterstützung meinen Sport auf einem professionellen Niveau betreiben zu können. Meine Heimat ist im schönen Hochschwarzwald. Ich wohne in Freiburg und habe somit das beste Trainingsrevier direkt vor der Haustür!
Der Winter war lang und auf den Bergen waren die Skibedingungen nahezu perfekt. Ich komme ursprünglich vom Skilanglauf-Wettkampf-Sport und nutze diese Sportart in meiner Wintervorbereitung. Für mich das beste Training zu dieser Jahreszeit. Ein intensives Ganzkörpertraining und somit ein super Ausgleich zum Biken. Mein Trainingsgebiet zum Skilaufen war das Schauinsland-Notschrei-Feldberg-Gebiet. Dort hatte ich perfekte Loipen durch den Hochschwarzwald. Ich liebe es mit meinen Skiern durch die verschneite Landschaft zu laufen, die Kälte durch meinem Atem zu spüren, die Stille der Natur zu genießen und anschließend Zuhause ausgepowert bei einem warmen Cappuccino zu sitzen. Diesen Winter hatte ich das Glück, dass die Bedingungen so gut waren, dass ich fast mehr Loipen zur Auswahl hatte, als das ich Laufen konnte.
Meine Saisonvorbereitung gestalte ich mit meinem Trainer Robert Pintaric dieses Jahr etwas anders, als die letzten zwei Jahre. Obwohl die letzten beiden Saisons bisher meine besten in meiner Karriere waren, haben wir uns dazu entschlossen. Jede Saison schaut immer aufs Neue etwas anders aus! Und dieses Jahr startet die Saison fast einen Monat später mit den ersten Weltcups im Mai, als die vergangenen Jahre. Die Weltcups zählen bei mir zu den Saisonhöhepunkten. Am meisten freue ich mich auf den Heimweltcup in Albstadt. Zum einen, weil dieser in Deutschland ist und zum anderen, weil ich die Strecke mit ihren steilen Anstiegen liebe. Letztes Jahr war ich mit einem unglaublichen Publikum auf Podium-Kurs und durch einen heftigen Sturz in der letzten Runde kam ich als 6. ins Ziel. Zu tiefst enttäuscht, ein so greifbares Ziel nicht zu erreichen. Ich werde dieses Jahr hart auf dieses Event hinarbeiten und wünsche mir diese Saison eine Podiums-Platzierung! Vor den ersten Weltcups startet die Bundesliga-KMC-Serie im April. 2014 konnte ich die Bundesliga-Gesamtwertung gewinnen und vielleicht kann ich das nochmal wiederholen! Mir ist es wichtig als deutsche Fahrerin diese deutsche Rennserie zu bestreiten. Auch weil für diese Rennserie KMC Sponsor ist und KMC auch Teamsponsor ist! Die größten Saisonhöhepunkte neben den Weltcups sind Weltmeisterschaft, Europameisterschaft und die deutsche Meisterschaft! Ich großes Ziel ist es, mein Meister-Trikot verteidigen. Ansonsten ist mein Wettkampf-Kalender mit vielen anderen Rennen verplant.
Nach einem 3-wöchigen Trainingslager auf meiner Lieblingstrainingsinsel Gran Canaria mit meinem neuen BH-Rennrad G6, konnte ich es kaum erwarten mit dem Bike ins Gelände zu gehen. Ich habe die Zeit auf Gran Canaria sehr genossen und mein Training gut umsetzten können. Der Hauptfokus lag auf Kraftausdauer und so machte ich viele Touren & Höhenmeter auf dieser genialen Insel. Meine Lieblingsstrecke war zum „Pico“, höchster Punkt auf Gran Canaria 1950hm. Der Ausblick dort oben ist einfach traumhaft schön und die Belohnung für die anspruchsvolle Strecke zum Gipfel!
Nach einer kurzen Pause zu Hause war es dann soweit, die erste Ausfahrt mit meinem neuen BH Ultimate 29er Bike. Inzwischen ist der Schnee weitgehend geschmolzen. Auf den Bergen ist das Skilaufen noch immer möglich, aber hier unten in Freiburg haben wir bereits Frühlingswetter und meine Vorfreude aufs Biken ist riesig.
Das neue Design vom Bike gefällt mir sehr: mattschwarz mit neogelben Akzenten! WOW! Für mich ein echter Hinkucker. Die neuen Crossmax SL von Mavic in schwarz passen perfekt zum Bike-Design. Als Reifensponsor haben wir Michelin. Für mich wird es das erste Mal sein, mit Michelin-Reifen unterwegs zu sein. Ich bin gespannt! Unser Team wird den Michelin Wild Race’R2, Wild Race’R2 Ultimate, Wild Mud, Wild Grip’R2 und Prototypen zur Auswahl haben. Der X-Zero-Prologo-Sattel ist mit der „CPC touch technology“. FSA liefert dem Team die neuen Afterburner disc Brakes, FSA SLK cranks, K-Force SB0 Sattelstütze und der neuen K-Force carbon Lenker und Vorbau. Time ATAC CX Pedale. Die SR Suntour „Axon Werx Carbon“-Federgabel, und last but not least Shimano 1×11. Als Kettensponsor und einer der Hautsponsoren haben wir KMC. Damit habe ich bereits die letzten zwei Jahre sehr gute Erfahrungen gemacht. Dieses Jahr wird es auch Ketten in verschiedenen Farben geben. Ich habe bei der deutschen Meisterschaft in Bad Säckingen den Prototype in „Pink“ bekommen und jetzt ist diese Farbe mein Favorit.
Bei Sonnenschein und frischen Temperaturen ging es in eines meiner Trainingsreviere hier zu Hause: zum „Rosskopf“! Perfektes Gelände für mich und mein Bike. Der „Rosskopf“ ist hier in Freiburg unter den Bikern sehr beliebt. Denn oben angekommen, führt die „Borderline“ wieder hinunter. Die „Borderline“ ist ein gebauter Downhill mit verschiedenen Sektionen. Optimal für uns Biker auf Weltcup-Niveau trainieren zu können. Es gibt X-verschiedene Optionen bergauf. Breite Schotterwege oder Trails, zum Teil mit sehr steilen Passagen. Ich startete auf einem Schotterweg. Endlich wieder im Gelände. Den frischen Waldgeruch in meiner Nase und das Geräusch von Laub, Schotter,…in meinen Ohren. Ich biege in einen steinigen, ruppigen und steilen Trail ab. Ein herrliches Gefühl auf dem Bike durch den Wald zu powern! Ich beginne schon jetzt mein neues Bike zu lieben. Das Bike fühlt ist sehr steif und direkt an. Die Federgabel springt extrem feinfühlig auf jede Unebenheit an. Auch mit der neuen Shimano 1×11 komme ich gut zurecht. Ich bin ein großer Fan von der Einfachschaltung. Das passt zu meinem Fahrstil und auch optisch gefällt es mir am Bike. Es schaut irgendwie aufgeräumt auf, ohne großen Schnickschnack! Ich fühle mich großartig, wie ein kleines Kind mit einem neuen Spielzeug!
Ich nehme eine der steilsten Varianten, meine Beine brennen. Der Boden ist staubtrocken und zu dieser Jahreszeit eigentlich eher selten. Auf den Felsplatten habe ich erstaunlich viel Gripp. Jetzt liegt es an meiner Power die steilen Bergauf-Passagen zu meistern. Auf dem „Rosskopf“ angekommen, brauche ich erst einmal eine kleine Verschnauffs-Pause. Der Uphill war der Hammer. Jetzt geht’s in den Downhill, die sogenannte „Borderline“. Der erste Teil ist steil mit vielen Absätzen und Steinen…mit einem Hardtail ziemlich ruppig! Der ganze Körper muss arbeiten, um die ganzen Schläge abzufangen. Aber meine Axon Werx Carbon-Federgabel funktioniert perfekt und ist bereits gut auf mich abgestimmt. Der Luftdruck in den Reifen ist ein bisschen zu viel, ich lasse etwas Luft ab und weiter geht’s. Im mittleren Teil sind kleine Holzstege und kleinere Sprünge gebaut. Mann, macht das Spaß! An der Wendelinkapelle vorbei geht’s in die nächsten Sektionen mit einigen Sprungvarianten, Wurzelpassagen! Mit einem Grinsen im Gesicht bin ich viel zu schnell unten angekommen.
Was für Tag mit meinem neuen Bike! Ich bin mir schon jetzt sicher, dass wir dieses Jahr noch unzählige Touren zusammen machen werden ;-)!