[tab:Rennbericht]
Radsport: Benat Intxausti (Movistar) hat heute die erste richtig schwere Bergankunft des diesjährigen Giro d’Italia als erster bewältigt. Der 29-jährige Spanier setzte sich nach einer kräftezehrenden Soloflucht gegen seinen Landsmann Mikel Landa (Astana) und den Schweizer Sébastien Reichenbach (IAM) durch. Contador kam in einer Gruppe mit seinen Konkurrenten Aru, Porte und Uran ins Ziel.
13km lang, 6,9% steil (Maximum 12%) war der letzte Anstieg der 186km langen Etappe in das Dörfchen Campitello Matese – es war die letzte Härteprüfung nach einer ohnehin schon äußerst kräftezehrenden Etappe für die Fahrer. Früh hatte sich wieder eine Ausreißergruppe gebildet – in dem Spitzenquartett fuhren Carlos Betancur (Ag2r), Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo), Kristof Vandewalle (Trek) und Franco Pellizotti (Androni Giocattoli). Direkt an deren Fersen heftete sich eine weitere Gruppe um den späteren Tagessieger Inxausti und auch der Drittplatzierte Sébastien Reichenbach konnte das enorm hohe Tempo mitgehen.
Das Hauptfeld dahinter war heute fest in der Hand von Astana, die das Tempo beinahe nach Belieben diktierten – über die zahlreichen kurzen, teils aber recht steilen Anstiege stieg das Tempo immer weiter und 50km vor dem Ziel zahlten erste Fahrer den Preis – Spitzen- und Verfolgergruppe zerfielen nach und nach, bis es schließlich Benat Intxausti war, der sich ein Herz fasste und mit einem unwiderstehlichen Antritt allein davonzog. Das war ca. fünf Kilometer vor dem Ziel.
Dahinter tobte der Kampf um das maglia rosa. Bereits früher im Rennen konnte Contador durch zwei Bonifikationssekunden im Zwischensprint seinen Vorsprung ausbauen. Seine vor zwei Tagen erlittene Schulterverletzung schien den Spanier in keinster Weise zu behindern. Scheinbar mühelos konterte er eine Attacke von Fabio Aru wenige Kilometer vor dem Ziel und es bildete sich eine schöne Favoritengruppe: Contador, Aru, Porte und Uran schenkten sich keinen Meter auf den Straßen Italiens. Mikel Landa Meana (Astana) arbeitete lange Zeit für Aru, doch als dessen Attacken verpufften, ergriff der Spanier die Initiative und startete seinen Angriff auf Benat Intxausti an der Spitze. Mit einem atemberaubenden Tempo holte Landa Sekunde und Sekunde auf, doch Intxausti rettete sich am Ende sichtlich erschöpft als Erster ins Ziel – 20 Sekunden später verlieh Landa seiner Enttäuschung über den verpassten Sieg unmissverständlich Ausdruck.
So konnte Contador seine Führung um zwei Sekunden ausbauen, dahinter lauern aber noch immer Aru und Porte. Uran scheint außerdem seine Beine endlich gefunden zu haben – besser spät als nie, doch der Rückstand auf Contador von 1:24 ist eine schwere Hypothek für den Topmann von Etixx-QuickStep.
[tab:Ergebnis]
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1.,Benat Intxausti,SPA,Movistar,4:51:34
2.,Mikel Landa Meana,SPA,Astana,00:00:20
3.,Sébastien Reichenbach,SWI,IAM,00:00:31
4.,Fabio Aru,ITA,Astana,00:00:35
5.,Alberto Contador,SPA,Tinkoff-Saxo,
6.,Richie Porte,AUS,Sky,
7.,Rigoberto Uran,COL,Etixx-QuickStep,
8.,Dario Cataldo,ITA,Astana,
9.,Damiano Cunego,ITA,Nippo-Vini Fantini,00:00:45
10.,Damiano Caruso,ITA,BMC,
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[tab:Vorschau]
Auf zum Apennin
Die Zeiten am Meer in Italien sind vorbei für den Giro 2015. Bei der 8. Etappe geht es nun mitten ins Land und mit Campitello Matese in das nächste Skigebiet. 188 Kilometer müssen die Profis dabei bewältigen, und gehen dabei auf eine Höhe von bis zu 1.530 Meter. Am Ende wartet eine Höhe von 1.430 Meter, was wohl wieder einmal ein Genuss werden wird für die Fans, welche die Bergankünfte am meisten lieben.
Die 8. Etappe von Fiuggi und ihre Ankunft in Campitello Matese wird den Fahrern einiges abverlangen, und der eine oder andere wird hier die Etappe vom Vortag, mit ihren 264 Kilometern Distanz, wohl noch so richtig in den Beinen spüren. Wer hier noch die Kraft und den kühlen Kopf hat, kann am Ende die Nase vorn haben – und sich im Kampf um das rosa Trikot des Gesamtsiegers beim Giro d’Italia 2015 einen Vorsprung auf seine Konkurrenten verschaffen.
Vor dem Jahr 2015 war Campitello Matese bereits sechs Mal Etappenankunft der Italien-Rundfahrt. Beim letzten Mal, im Jahr 2002, war es sogar ein Deutscher, der nach der Bergankunft in Campitello Matese das Rosa Trikot, das Maglia rosa, überstreifen konnte. Jens Heppner führte damals die Gesamtwertung des Giro d’Italia an, und dies insgesamt sogar zehn Tage lang in jenem Jahr.
TV und Stream
Dieses Jahr überträgt Eurosport live von jeder Etappe des Giro. Auch im Internet gibt es den einen oder anderen Stream.
TV-Übertragung
Samstag, 16. Mai, 16:00 – 17.30 Uhr
Internetstream
[tab:Karte]