[tab:Rennbericht]
Radsport: Nach dem für Team Sky enttäuschenden Mannschaftszeitfahren gibt es heute für die Briten mehr Grund zu Freude: Ihr italienisches Sprintass Elia Viviani hat die zweite Etappe des Giro von Albenga nach Genua gewonnen. André Greipel vom Team Lotto-Soudal ging im Finale etwas zu früh in den Sprint und wurde von Elia Viviani und Moreno Hofland (LottoNL-Jumbo) auf Platz Drei verdrängt.
Es war eine überraschend wilde Etappe heute von Abenga nach Genua, die geprägt war von großer Nervosität im Peloton. Das recht flache Profil der Etappe mit lediglich einem kategorisierten Anstieg und ohne große fahrtechnische Herausforderungen ließ eher auf ein gemütliches Einfahren für den großen Teil der Fahrer schließen, doch zahlreiche Stürze, ein zerrissenes Feld und der wilde Schlusssprint boten reichlich Action. Dabei begann die Etappe wie erwartet – unmittelbar nach dem Start setzte sich eine fünfköpfige Gruppe vom Feld ab. Bert Jan Lindeman (LottoNL-Jumbo), Lukasz Owsian (CCC Sprandi), Eugert Zhupa (Southeast), Giacomo Berlato (Nippo-Vini Fantini) und Marco Frapporti (Androni-Sidermec) bildeten die Ausreißergruppe des Tages, die für lange Zeit an der Spitze fuhr.
Das Hauptfeld ließ recht gemächlich angehen und machte lange Zeit keine großen Anstalten, das Quintett an der Spitze einzuholen. Zwischenzeitlich hatten die fünf fast 10 Minuten Vorsprung – somit machte die Ausreißergruppe auch die beiden Zwischensprints und die erste Bergwertung des diesjährigen Giro unter sich aus. Frapporti sicherte sich mit 40 Punkten die Maximalausbeute bei den Sprints, während Lindeman als Führender in der Bergwertung der erste Träger des maglia azzurra ist. Ungefähr 60km vor dem Ziel wurde das Peloton sichtlich nervöser, einige kleinere und größere Stürze rissen die Gruppe immer wieder auseinander.
Elf Kilometer vor dem Ziel musste sich mit Lukasz Owsian der letzte Ausreißer dem zunehmenden Druck aus dem Feld beugen. Unmittelbar zuvor hatte sich wieder ein größerer Sturz ereignet, bei dem mehrere Fahrer auf dem Asphalt landeten und der das Feld in insgesamt drei Teile zerriss. Entsprechend unorganisiert und wild verlief dann die Vorbereitung auf den Sprint in Genua. Einzig Trek und Sky gelang es, ihre Sprinter mit organisierten Leadouts in Position zu bringen, während andere Tagesfavoriten wie beispielsweise auch André Greipel großteils auf sich allein gestellt waren. Letzterer war im Finale dennoch in einer aussichtsreichen Position, doch ihm misslang das Timing bei seinem Sprint – deutlich zu früh zog der Rostocker an und wurde auf den letzten 25 Metern dann noch von Hofland und Viviani kassiert.
Das maglia rosa des Gesamtführenden bleibt beim Team Orica-GreenEdge und wandert von Simon Gerrans zu seinem Teamkollegen Michael Matthews. Marco Frapporti führt die Punktewertung an und Bert Jan Lindeman wird morgen im Blauen Trikot an den Start gehen. Es war jedenfalls ein packender Auftakt in den Giro und wir sind gespannt, was die morgige dritte Etappe von Rapallo nach Sestri Levante für uns und die Fahrer bereit hält – dort warten nämlich die ersten anspruchsvolleren Anstiege. Das Profil und weitere Infos gibt es in unserer Vorschau.
[tab:Ergebnisse]
Resultat 2. Etappe Giro d’Italia 2015
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1.,Elia Viviani,ITA,Sky,04:13:18
2.,Moreno Hofland,NED,LottoNL-Jumbo,
3.,André Greipel,GER,Lotto-Soudal,
4.,Luka Mezgec,SLO,Giant-Alpecin,
5.,Alessandro Petacchi,ITA,Southeast,
6.,Giacomo Nizzolo,ITA,Trek,
7.,Michael Matthews,AUS,Orica-GreenEdge,
8.,Davide Appollonio,ITA,Androni Giocattoli,
9.,Daniele Colli,ITA,Nippo-Vini Fantini,
10.,Paolo Tiralongo,ITA,Astana,
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[tab:Vorschau]
Erste Chance für die Sprinter
Nach dem Mannschafts-Zeitfahren zum Start des Giro d’Italia 2015 geht es in der 2. Etappe der Italien-Rundfahrt endlich um die einzelnen Fahrer. Von Albenga – Genua müssen die Profis 177,0 Kilometer bewältigen.
Dabei wird es auch das erste Mal hügelig für die 198 Starter aus 22 Teams. Über weite Strecken ist die 2. Etappe des Giro 2015 jedoch von flacher Natur, und führt hauptsächlich am Meer vorbei. Das Ziel in Genua, das die Rennfahrer in zwei Runden bewältigen müssen, ist wie geschaffen für die Sprinter. Auch der deutsche Radprofi André Greipel dürfte hier sein Glück versuchen, wird aber mit dem zum 1. Mal beim Giro d’Italia startenden Tom Boonen eine harte Konkurrenz haben.
Die Hafenstadt Genua, der Schauplatz der letzten Kilometer der 2. Giro-Etappe, dürfte für viele Italien-Urlauber an diesem 10. Mai 2015 ein wichtiger Anziehungspunkt sein. Die Hauptstadt der Region Ligurien ist ein wichtiger Umschlagplatz der Containerschifffahrt, nicht nur für Teile Italiens selbst, sondern auch für die Schweiz.
Was viele jedoch nicht wissen: in Genua hat einst die englische Schriftstellerin Mary Shelley gelebt, deren Roman „Frankenstein“ bis heute ein wichtiges Werk der Literaturgeschichte darstellt. Die ligurische Hafenstadt hat damit mehr zu bieten als nur der Ankunftsort einer Etappe des Giro d’Italia zu sein.
Doch dies war Genua bereits beim ersten Giro überhaupt, im Jahre 1909. Damals verlief die Italien-Rundfahrt nur über acht Etappen, die 6. Etappe, die in Florenz gestartet wurde, endete damals in Genua. Den Sieg bei dieser Etappe holte sich Giovanni Rossignoli.
TV und Stream
Dieses Jahr überträgt Eurosport live von jeder Etappe des Giro. Auch im Internet gibt es den einen oder anderen Stream.
TV-Übertragung
Donnerstag, 10. Mai, 16:00 – 17.30 Uhr
Internetstream
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