Radsport: Wie französische Medien am gestrigen Abend übereinstimmend berichteten, wird der berühmt-berüchtigte Col du Galibier bei der am 4. Juli startenden Tour de France nun doch nicht Teil der Strecke sein. Eigentlich hätte der mit 2645m höchste Berg der diesjährigen Tour in der 20. Etappe auf seine Überquerung gewartet, doch eine Tunnelsperrung zwingt die Organisatoren nun wohl zu einer kurzfristigen Streckenänderung.
Die letzte Bergetappe der diesjährigen Tour, am vorletzten Tag, sollte nochmals ein großes Highlight werden: 110 intensive Kilometer sollten das Peloton von Modane bis nach Alpe d’Huez führen – dazwischen hätten ursprünglich der Galibier und der Col du Telegraphe auf die Fahrer gewartet. Doch der Chabron Tunnel zwischen Grenoble und Briancon, 30km vor dem Anstieg nach Alpe d’Huez, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht passierbar sein – das berichteten am Abend die L’Equipe und ein lokaler Radiosender. Ein Erdrutsch in diesem Sommer spülte 250.000 Tonnen Erdmasse nach unten, die den Tunnel strukturell beschädigten. Ursprünglich war die Wiedereröffnung für Ende Juni geplant – doch daraus wird nichts – und voraussichtlich wird die Durchfahrt auch im Juli nicht möglich sein.
Das große Problem für Veranstalter ASO ist, dass der Chabron Tunnel, bzw. die Straße D1091 die einzig mögliche Abfahrt vom Galibier und dem Telegraphe ist. Ist der Tunnel also nicht passierbar, fallen auch die zwei anspruchsvollen Anstiege für die Tour aus. Gegenüber der L’Equipe sagte ein Vertreter der örtlichen Verwaltung: „Die Etappe ist nicht in Gefahr und das Ziel wird auch in L’Alpe d’Huez liegen, aber der Weg dorthin ist im Moment noch offen.“ Eine offizielle Meldung seitens ASO steht noch aus. Als Alternativen werden der COl du Glandon oder der Col de la Croix-de-Fer gehandelt – das Problem: Beide Anstiege sind eigentlich Teil der Etappen 18 bzw. 19. Wir werden abwarten müssen, was die Streckenplaner aus dem Hut zaubern.