Radsport: Endlich haben die Franzosen ihren ersten Sieg bei der diesjährigen Tour de France. Mit Alexis Vuillermoz (Ag2r-La Mondiale) gewinnt zwar keiner der „üblichen Verdächtigen“, doch hatte er bereits in Huy mit seinem dritten Platz angedeutet, dass ihm solche Finishs liegen. Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) wird Vierter und übernimmt damit das Grüne Trikot von André Greipel (Lotto-Soudal).
Es war heute deutlich zu spüren, dass sich alles auf das anspruchsvolle Finale in Mur de Bretagne konzentrierte. Schnell hatte sich am Anfang wieder ein Ausreißerquartett gefunden. Wenig überraschend fuhr mit Pierre-Luc Perichon auch ein Mann aus dem lokalen Bretagne-Seche Environment Team mit. Seine Mitstreiter waren Sylvain Chavanel (IAM), Bartosz Huzarski (Bora-Argon 18) und Romain Sicard (Europcar). In dieser Konstellation ging es bei herrlichen Bedingungen einige Kilometer durch die wunderschöne Bretagne.
Bewegung ins Feld kam beim Zwischensprint nach dem Col du Mont Bel-Air. Auch nach der Spitzengruppe gab es noch Punkte zu vergeben, um die dann hart gekämpft wurde. André Greipel schnappte sie sich vor John Degenkolb (Giant-Alpecin) und dem gestrigen Tagessieger Mark Cavendish (Etixx-QuickStep). Dadurch rissen die Sprinter eine Lücke zum Hauptfeld und ihre Teams arbeiteten dann daran zu den Ausreißern an der Spitze aufzuschließen, was schließlich auch gelang. Es bildete sich in der Folge eine neue Fluchtgruppe. Bartosz Huzarski war der einzige der anfänglichen Ausreißer, der sich an der Spitze behaupten konnte. Lars Bak (Lotto-Soudal) und Michel Golas (Etixx-QuickStep) komplettierten das neue Spitzentrio.
Doch bereits zu diesem Zeitpunkt bemühte sich das Peloton sichtlich, die drei dort vorn nicht allzu weit davonkommen zu lassen. Lange Zeit pendelte der Vorsprung um eine Minute, bis er allmählich unter dem Druck des von Tinkoff-Saxo und BMC geführten Felds zu schmilzen begann. 10km vor der Ziellinie war es dann soweit: Die Ausreißer waren endgültig gestellt, die Flucht für heute beendet. Alles bereitete sich auf die Mur de Bretagne vor.
Die letzten 2 km hinauf zur Mur sind nicht extrem hart, aber die gefahrene Geschwindigkeit regelt diese Wahrnehmung natürlich von selbst. Das Peloton zog sich auf diesen 2000 Metern extrem in die Länge. Team Giant-Alpecin mit Simon Geschke zeigte sich stark. Am Ende hatte der Franzose Alexis Vuillermoz das stärkste Finish zog davon und konnte auch von Daniel Martin (Cannondale-Garmin) nicht mehr eingeholt werden. Dritter wurde ein starker Alejandro Valverde (Movistar) vor einem erneut enttäuschten Peter Sagan, dessen Punktausbeute aber reichte, um sich das Grüne Trikot von André Greipel zu schnappen.
Auch Chris Froome unterstrich seine Favoritenrolle einmal mehr mit einem starken Finish. Tejay van Garderen (BMC), Alberto Contador (Tinkoff-Saxo), Rigoberto Uran (Etixx-QuickStep) und Nairo Quintana (Movistar) kamen mit der ersten Gruppe und zeitgleich mit Froome ins Ziel, während der Vorjahressieger von Astana, Vincenzo Nibali, erneut große Probleme hatte, im Finale abreißen lassen musste und 20 Sekunden auf seine Mitkonkurrenten einbüßte.
Endresultat Etappe 8 Tour de France 2015
[easytable th=“0″]1.,Alexis Vuillermoz,Ag2r-La Mondiale,04:20:55
2.,Daniel Martin,Cannondale-Garmin,00:00:05
3.,Alejandro Valverde,Movistar,00:00:10
4.,Peter Sagan,Tinkoff-Saxo,
5.,Tony Gallopin,Lotto-Soudal,
6.,Greg Van Vaermaet,BMC,
7.,Adam Yates,Orica-GreenEdge,
8.,Chris Froome,Sky,
9.,Bauke Mollema,Trek,
10.,Tejay Van Garderen,BMC,
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