Nach der ungewollten, verlängerten Sommerpause im GCC-Rennzirkus, stand letztes Wochenende für uns der Sparkassen Giro in Bochum auf dem Programm: Ein kurzes, aber trotzdem nicht zu unterschätzendes, schnelles Rennen.
Nachdem am Samstag für mich noch ein spontaner Arbeitstag auf dem Plan stand, machte ich mich zusammen mit Thomas am späten Nachmittag auf den Weg in die Ruhrmetropole. Um 18.00 war mit dem Team eine kurze Streckenbesichtigung geplant, also ging es nach dem Einchecken und ausgiebiger Begrüßungen direkt auf das Rad. Auf der für uns weniger attraktiven Rennstrecke galt es, das Augenmerk hauptsächlich auf gefährliche Schlaglöcher und auf die Zielkurve zu richten und so erste Taktiken zu entwickeln.
Beim gemeinsamen Abendessen wurde der Ernst des Radler-Daseins dann mal vergessen und wir genossen die gemeinschaftliche Atmosphäre in der Abendsonne.
Der nächste Tag sollte früh starten – Der Rennbeginn war auf 9.00 Uhr festgelegt, also hieß es um 6.00 Uhr „Raus aus den Federn“ und los zum Frühstück. Hier haben wir gemeinsam noch einmal an unserer Taktik für das Rennen gefeilt.
Eine Stunde vor dem Startschuss ging es also Richtung Bochumer Innenstadt, bis pünktlich um 9.00 Uhr die circa 500 Teilnehmer auf den 13km langen Rundkurs geschickt wurden.
Das Feld war von Anfang an schnell unterwegs und es gab immer wieder Attacken der anderen Teams. In der 4. Runde forcierten wir jedoch direkt nach der Start- und Ziellinie das Tempo, sodass das Feld in die Länge gezogen wurde. Leider gelang es uns nicht, das Feld auf diese Weise zu verkleinern, jedoch hatten Stefan und Christian nun freie Fahrt und konnten versuchen, das Rennen in einer Fluchtgruppe zu entscheiden. Trotz großer Bemühungen unsererseits, gelang es dem Hauptfeld wieder aufzuschließen – Hier leisteten die anderen Teams ganze Arbeit, die Lücke wieder zu schließen. Nach dieser Rennphase lag es nahe, dass es wohl zu einem Massensprint kommen würde und so wurde die Taktik spontan angepasst. Leider verloren wir unseren Helfer Thomas, welcher sich in einem Schlagloch unglücklicherweise direkt beide Reifen platt fuhr, jetzt galt es für unsere starken Routiniers Manfred und Bernd, das Feld geschlossen zu halten.
Alex und Stefan brachten uns Sprinter auf den letzten beiden Kilometern schließlich in eine optimale Ausgangsposition für den Schlusssprint. Nun galt es für mich: Unter den ersten drei Fahrern um die Zielkurve zu fahren. Es kam bereits vor dieser Kurve zu einer Art Entscheidungssprint um einen Platz auf dem Podium. Es gelang mir inmitten des hektischen Feldes an zweiter Position um die gefährliche, letzte Kurve zu fahren und der Schlusssprint wurde eröffnet! Ein Blick über die Schulter verriet mir, dass ich kurz vor der Ziellinie unerwartet deutlich in Führung lag. Die Freude war umso größer, als ich nach dem Überqueren weitere Jubelschreie meiner Teamkollegen hören könnte.
Wir freuen uns über die wohl einmaligen Top-Platzierungen des gesamten Teams, mit insgesamt 5 Fahrern waren wir in den Top10 vertreten! Die Stimmung während der kurzen aber gelungenen Siegerehrung war ausgelassen und so ging es für uns alle nach einem verdienten Eisbecher zurück in die Heimat.
Die Vorfreude auf den nächsten Stadt-Rundkurs in Dresden ist bereits groß und wir blicken voller Motivation auf die letzten drei Rennen im diesjährigen GCC.
Gratuliere meinem langjährigen Radsportfreund Paul Sicking zu seinem längst verdientem gelben Trikot im GCC.
Bis dahin,
Euer Daniel