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Radsport: Der große Saisonrückblick: Die Top Fahrer 2016

19. November 2016 by Michael Behringer

Radsport: In unserem ersten und zweiten Teil der Highlights sind wir auf die spannendsten und interessantesten Rennen des Jahres eingegangen. Darunter zu finden waren auch einige unserer Top Fahrer 2016. Zwar gibt es jede Saison zahlreiche Kandidaten für diese Bezeichnung, doch wir haben uns für drei ganz besonders namhafte Stars entschieden.

Chris Froome – der Tour-Überflieger auf jedem Terrain

Zugegeben: Chris Froome (Sky) hatte in diesem Jahr auch mindestens zwei schwächere Auftritte. Den einen Auftritt, als er bei Olympia die entscheidende Attacke verpasste und chancenlos abgehängt wurde und den anderen, als er bei der Vuelta in den Bergen nicht zu seiner Bestform fand. Dennoch muss er genannt werden, wenn es um die Top Fahrer 2016 geht. Dies liegt nicht unbedingt daran, dass er die Tour de France gewonnen hat. Vielmehr geht es darum, wie er die Tour de France für sich entscheiden konnte. Es ist sowieso nicht gerade einfach, als Favorit an den Start zu gehen. Wie er diese Aufgabe dann jedoch gemeistert hat, war eines Dominators würdig. Der Brite ließ sein starkes Team auf nahezu jeder Etappe für ihn arbeiten. Gleichzeitig sorgte er selbst dann für den Unterschied gegenüber Nairo Quintana (Movistar). Auf jedem Terrain war er der Stärkste. Er attackierte in einer Abfahrt und bei einer flachen Klassikeretappe hielt er seine Nase selbst in den Wind. In den Bergen und beim Zeitfahren konnte ihm sowieso kein Konkurrent das Wasser reichen. All diese Vorstellungen sorgten während dieser dreiwöchigen Rundfahrt zwar für kein spannendes Rennen um den Sieg, doch an Chris Froome lag das nicht. Der Brite hat seinen Job bestens erfüllt und überall das Maximum herausgeholt. Man kann ihn mögen oder nicht, aber der Sky-Kapitän hat bei der Tour de France eine herausragend dominante Leistung gezeigt und deshalb jeglichen Respekt verdient.

Top Fahrer 2016 Chris Froome
So langsam aber sicher müssen sich die Radsportfans an den Mann in Gelb gewöhnen.


Peter Sagan – der Rockstar im Radsport-Alltag

Respekt verdienen muss sich im Profiradsport zu Beginn auch erst einmal jeder Jungprofi. Zu diesen zählt Peter Sagan (Tinkoff) mit seinen bald 27 Jahren zwar nicht mehr, doch vor nicht allzu langer Zeit hat er sich diesen Respekt bereits als blutjunger Pilot erarbeitet. Jetzt endlich konnte er sich seinen großen Traum erfüllen und ein Monument für sich entscheiden. Nach einigen vergeblichen Anläufen ließ er bei der Ronde van Vlaanderen alle starken Gegner hinter sich. Unter anderem hatte auch Fabian Cancellara bei seinem letzten Rennen keine Chancen gegen den Überflieger aus der Slowakei. Alleine schon deshalb gehört er zurecht zu unserer Liste der Top Fahrer 2016. Doch Peter Sagan gab sich natürlich mit diesem Erfolg so früh in der Saison nicht zufrieden. Auch die Tour de France stand wieder auf seinem Programm. Zum fünften Mal in Folge jubelte er den Fans in Paris im Grünen Trikot zu. Im nächsten Jahr wird er versuchen, mit Rekordhalter Erik Zabel gleichzuziehen. Ganz nebenbei gewann er bei der großen Schleife auch noch drei Etappen und trug drei Tage lang das Gelbe Trikot. Doch ein Peter Sagan hat nicht nur zwei Saisonhöhepunkte in seinem Kalender rot markiert. Schließlich stand am Jahresende noch die Weltmeisterschaft auf dem Programm. Dort wollte er seinen Titel verteidigen, nachdem er auf dem Weg dorthin auch noch den Titel Europameister einfahren konnte. Sagan fuhr enorm aufmerksam, obwohl er deutlich weniger Unterstützung hatte als seine Konkurrenten. Und? Er gewann erneut! Keine Frage: Peter Sagan ist einer der herausragenden Fahrer unserer Zeit. Deshalb dürfen wir uns besonders darüber freuen, dass er 2017 für das deutsche Team Bora-hansgrohe am Start stehen wird.

Top Fahrer 2016 Peter Sagan
Peter Sagan feiert nach dem Titel Europameister erneut auch den Erfolg bei der Weltmeisterschaft.

Greg Van Avermaet – der belgische Goldjunge schafft endlich den Durchbruch

Auch Greg Van Avermaet gehört zu denjenigen Fahrern, die sich nahezu die gesamte Saison über in einer guten Verfassung präsentieren können. So startete der Belgier mit seinem beeindruckenden Gesamtsieg bei Tirreno-Adriatico in sein bestes Jahr. Insgesamt fuhr er fast 30 mal in die Top 10. Dieser Wert ist zwar äußerst stark, doch eigentlich gar  nichts Besonderes für Van Avermaet. Auch in den vergangenen Jahren war er bei etlichen Rennen immer vorne mit dabei. Den Unterschied in diesem Jahr macht die Tatsache, dass der Belgier auf einmal zum Siegfahrer mutiert ist. Insgesamt konnte er zwölf Siege einfahren, was ihm zum Jahresende auch den dritten Platz in der Rangliste der UCI World Tour einbrachte. Bei der Tour de France gewann er eine Etappe und trug danach drei Tage das Gelbe Trikot. Ein Tief gab es danach jedoch nicht. Gute Platzierungen bei der Clasica Ciclista San Sebastian und der Eneco Tour waren die Folge. Einen weiteren Sieg hagelte es in Kanada beim Grand Prix Cycliste de Montréal und in Québec wurde er Zweiter. Den größten Erfolg seiner Karriere gab es jedoch im August. Bei den Olympischen Spielen in Rio gewann er Gold im Straßenrennen. Ob der 31-jährige Profi die beste Saison seiner Karriere wird bestätigen können, wird spannend zu beobachten sein. In jedem Fall hat sich der sympathische Belgier nicht nur in die Geschichtsbücher gefahren, sondern auch in die Herzen der Fans. Völlig verdient hat auch er sich deshalb seinen Platz in unserer Liste der Top Fahrer 2016.



Top Fahrer 2016 Greg Van Avermaet
Greg Van Avermaet jubelt über den Olympiasieg. Im Hintergrund weiß Jakob Fuglsang noch nicht so recht, ob er sich freuen oder ärgern soll.

Weitere Artikel zum Thema Rückblick:

Der große Saisonrückblick: Die Radsport Highlights 2016 – Teil 1/2
Der große Saisonrückblick: Die Radsport Highlights 2016 – Teil 2/2



Stichworte:FroomeNewsSaganTop Fahrer 2016Van Avermaet

Über Michael Behringer

Radsport mit all seinen Taktiken, Etappenanalysen, Platzierungen und Prognosen sind die große Leidenschaft von Michael Behringer. Im Jahr 1996 hat er seine erste Tour de France verfolgt. Seitdem beobachtet er nahezu jedes Rennen. Seine Passion Radsport begleitet ihn also seit über zwei Jahrzehnten. Ein Ende ist nicht in Sicht.

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