Das deutsche Team Herrmann hat bei der Istrien Spring Trophy (UCI EuropeTour) für Velomotion die neuen Roval CLX 50 unter Wettkampfbedingungen eingehend getestet. Bisher hatte der US-amerikanische Hersteller mit den CLX 32 ein leichtes und mit den CLX 64 ein Aero-Laufrad im Sortiment, mit dem Roval CLX 50 wurde nun ein Allround – Laufrad für alle Bedüfnisse auf den Markt gebracht.
Nachdem die technischen Daten des 50mm-Neuzugangs äußerst vielversprechend schienen, waren wir sehr gespannt die CLX 50 im Vergleich zu den CLX 32 und 64 testen zu können. Besonders die Profis, welche von Roval unterstützt werden, hatten sich für ein Mittelstück zwischen den beiden bisherigen Modellen ausgesprochen. Mit Bora – Hansgrohe und Quick – Step Floors hat man auch in der Saison 2017 wieder zwei Teams in der WorldTour, die auf den Laufrädern von Roval unterwegs sind.
Produktnews: Roval CLX 50 – Der neue Maßstab unter den Carbonlaufrad-Allroundern?
Markt: Mit dem neuen Roval CLX 50 ergänzt Specialized seine High-End Carbonlaufräder um einen Allrounder, der sich zwischen dem leichten Kletterspezialisten CLX 32 und den Aero-Laufrädern CLX 64 platziert. Die technischen Daten des 50mm-Neuzugangs sind äußerst vielversprechend und der Preis in dieser Leistungsklasse verhältnismäßig niedrig. Nach einigen Jahren des augenscheinlichen Fast-Stillstands im Bereich der Rennrad-Laufräder […]
Zu Beginn ist uns vor allem aufgefallen, dass auch Roval dem Trend zu breiteren Reifen und weniger Luftdruck folgt und dementsprechend eine breitere Felge auf den Markt gebracht hat. Zusätzlicher Vorteil ist laut Hersteller die verbesserte Aerodynamik im Vergleich zu schmäleren Felgen, der besonders bei breiten Reifen zur Geltung kommt. Wir hatten die Clincher Version des Roval CLX 50 für Felgenbremsen mit einem Specialized Cotton Turbo Reifen im Test, die Reifenbreite betrug vorne 24 mm und hinten 26 mm.
Roval CLX 50 Clincher
Roval CLX 50 – Leichtfüßiger Alleskönner ?
Wenn man alleine die Fakten betrachtet müsste man die Frage mit einem klaren „Ja“ beantworten, denn bei einer Felgenhöhe um 50mm und einem Gewicht unter der magischen 1.400g – Marke scheint alles gegeben zu sein, um einen wirklichen Alleskönner im Bereich Laufräder zu fahren. Auf den vier doch sehr abwechslungsreichen Etappen durch Kroatien konnten die Jungs vom Team Herrmann die Laufräder somit auf den unterschiedlichsten Terrains testen.
Das Fahrgefühl war gleich von Beginn an sehr angenehm, da man durch die breiten Reifen das Plus an Komfort direkt spürte. Besonders auf schlechten Straßen oder Pflaster war man so immer gut unterwegs und konnte die Schläge besser abfedern. Etwas überrascht wurden wir von der doch recht schlechten Bremsleistung bei Regen, obwohl man mit den dafür vorgesehenen Bremsbelägen unterwegs war musste man deutlich aufmerksamer fahren, als mit anderen Carbonfelgen. Noch ein Grund der für Scheibenbremsen auch im Straßenrennsport sprechen würde. Auf den welligen Etappen konnte der Roval CLX 50 besonders am Berg seine Stärke vollkommen ausspielen. Gerade bei nicht allzu steilen Anstiegen ist die Kombination aus beeindruckender Aerodynamik und geringem Gewicht goldwert. Auch auf der Ebene kann man dem Aerospezialisten CLX 64 durchaus Konkurrenz machen und muss sich nicht verstecken. Durch das geringe Gewicht lassen sich die Laufräder schnell beschleunigen und erhalten den Schwung extrem lange, was einem besonders auf leicht abfallenden Passagen zu gute kommt. Allerdings konnte man den Wind hier trotz der niedrigeren Felge deutlich spüren. Das selbe gilt für schnelle Abfahrten, hier fängt sich der Fahrtwind sehr schnell und macht die ganze Sache etwas unruhig. Genauso beeindruckend wie die Aerodynamik ist die Steifigkeit des Laufrads, sei es im Sprint oder im Wiegetritt am Berg, wir konnten nichts Negatives feststellen.
Zu den Naben gibt es eigentlich gar nicht viel zu sagen. Man setzt nach wie vor auf die aerodynamisch optimiertem Roval AF Naben und dem bewährten DT Swiss 240 Innenleben. In stehendem Zustand schien anfangs schon etwas mit den Lagern nicht ganz zu stimmen, da man bei leichtem Drehen schon ein hohes Reibungsgefühl hatte. Spannt man die Laufräder jedoch ein und gibt ihnen einen kleinen Impuls drehen sie sich um einiges länger als vergleichbare Laufräder. Zugegeben dieser Test ist keines Falls hoch wissenschaftlich erfüllte für uns jedoch seinen Zweck. Besonders angenehm waren für die Teammechaniker die außenliegenden Speichennippel, da so ein leichtes Nachzentrieren ohne großen Aufwand selbst mit montiertem Reifen und ohne Spezialwerkzeug möglich ist. Laut Hersteller besteht dadurch auch kein aerodynamischer Nachteil.