Radsport: Am Wochenende werden in zahlreichen Ländern die Meistertrikots neu vergeben. Pünktlich zur Tour de France werden wir somit neue Landesmeister haben. Auch in Deutschland werden die neuen Meister gekürt. In diesem Jahr findet die Deutsche Meisterschaft auf einem Rundkurs in Chemnitz statt. Können André Greipel (Lotto Soudal) und Tony Martin (Katusha-Alpecin) ihre Titel verteidigen?
Tony Martin ohne Konkurrenz im Zeitfahren?
Am Freitag, den 23. Juni, beginnen die Deutschen Meisterschaften auf der Straße. Den Anfang machen wie gewohnt die Spezialisten im Kampf gegen die Uhr. Um 14 Uhr starten die Frauen und die Fahrer der U23-Klasse. Ab 17 Uhr gehen die männlichen Profis an den Start. Als Favorit gilt auf dem 48 Kilometer langen Kurs einmal mehr Tony Martin. Im vergangenen Jahr triumphierte Tony Martin bereits zum sechsten Mal. Als Herausforderer gelten vor allem Jasha Sütterlin (Movistar), Maximilian Schachmann (Quick-Step Floors), Nils Politt (Katusha-Alpecin), Marco Mathis (Katusha-Alpecin) und Lennard Kämna (Sunweb). Am siebten Titel von Tony Martin gibt es jedoch unter normalen Umständen keine Zweifel. Bei den Frauen haben die Titelverteidigerin Trixi Worrack (Canyon SRAM Racing) und die ehemalige Weltmeisterin Lisa Brennauer (Canyon SRAM Racing) wohl die besten Karten.
André Greipel gegen Marcel Kittel – oder doch ein Außenseiter?
Neben Lisa Brennauer und Trixi Worrack gehört am Samstag im Straßenrennen der Frauen natürlich auch die Titelverteidigerin Mieke Kröger (Canyon SRAM Racing) zu den Anwärterinnen auf den Sieg. Zurückgelegt werden sechs 19,4 Kilometer lange Runden durch Chemnitz. Die Männer haben fünf Runden mehr zu absolvieren, so dass die Strecke insgesamt auf 213,4 Kilometer kommt. Hier dürfte der Sieger im vornherein nicht so leicht zu prognostizieren sein. Denn etwa in der Hälfte der Runden steht ein ca. zwei Kilometer langer Hügel im Weg. Insgesamt kommt das Straßenrennen der Männer damit auf knapp 2.000 Höhenmeter. Dennoch gehen viele Experten von einem Sprint einer größeren Gruppe aus. Dann dürften Titelverteidiger André Greipel und Marcel Kittel (Quick-Step Floors) gute Chancen auf den Titel haben. Auch John Degenkolb (Trek-Segafredo), Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe), Maximilian Walscheid und Phil Bauhaus (Sunweb) zählen zum Kreis der Favoriten. Mit einem klaren Vorteil gehen die beiden deutschen Teams Bora-hansgrohe und Sunweb in das Rennen, da sie mit vielen Fahrern am Start stehen werden. Dennoch scheint auch ein Außenseitercoup nicht unwahrscheinlich zu sein, falls sich das Profil für die Sprinter als zu hart herausstellen sollte.