Radsport: Ein wenig haben sich die Gemüter rund um die höchst umstrittene Disqualifikation von Peter Sagan (BORA-hansgrohe) inzwischen beruhigt. Die Tour de France 2017 geht ohne den Weltmeister weiter. Inzwischen hat sich auch der gestürzte Mark Cavendish (Dimension Data) zu dem Vorfall geäußert und der Jury gratuliert. Auch mit Sagan habe bereits eine Aussprache stattgefunden.
Im Rahmen der gestrigen Etappe trat Mark Cavendish dann doch noch überraschend vor die Presse und äußerte sich zu seinem Sturz, zu Peter Sagan und der Disqualifikation des Weltmeisters. „Ganz ehrlich? Es braucht sehr viel Mut, einen amtierenden Weltmeister von der Tour de France auszuschließen. Ich möchte der Jury gratulieren, eine vom öffentlichen Trubel und den Sozialen Medien unabhängige Entscheidung getroffen zu haben,“ sagte der Weltmeister von 2011.
„Die Jury hier zählt zu den erfahrensten, die ich in meiner Karriere bisher gesehen habe,“ so Cavendish weiter. „Ich kenne die Kommissare alle und sie sind alle fair. Philippe Marien hat mich in der Vergangenheit auch schon bestraft. Egal ob ich denke, es war okay was ich getan habe oder nicht, wenn ich die Regeln breche, dann werde ich dafür bestraft.“ Auf Fragen, ob er diesen konkreten Fall und die drakonische Strafe gegen Sagan für richtig halte, antwortete der Brite nur ausweichend. „Ich habe mit Peter telefoniert. Ich denke wir sind mehr Freunde als Kollegen und wir beide verstehen auch die Bedeutung des Weltmeistertrikots. Man bekommt dafür viel Ruhm und Anerkennung, erfüllt aber auch eine wichtige Vorbildfunktion,“ sagte Cav zur Aussprache mit Sagan. „Ich bin ihm überhaupt nicht böse. Er hat mir versichert, dass er den Ellenbogen zum Balancieren ausgefahren hat und mich auch nicht von hinten hat kommen sehen. Die ganze Aktion war also nicht böswillig und das war mir einfach wichtig von ihm zu hören.“
Cavendish brach sich bei seinem Sturz das Schulterblatt und wird zu einem späteren Zeitpunkt der Saison wieder ins Renngeschehen eingreifen.