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MountainbikesTests

Mountainbikes: Test: Specialized Stumpjumper FSR Comp Carbon 29

22. August 2017 by Michael Faiß

Test: Mit dem Specialized Stumpjumper FSR Comp Carbon haben wir eines der Trailbikes schlechthin in seiner 2017er Version auf den Prüfstand gestellt. Wird das Stumpi seinem Ruf als exzellenter Allrounder gerecht? Oder macht sich der Zahn der Zeit bemerkbar?

Specialized Stumpjumper FSR Comp Carbon 29: Rahmen und Geometrie

Das Specialized Stumpjumper FSR gibt es im aktuellen Modelljahr in allerlei Varianten: Dem 27,5″ Rahmen mit 150mm Federweg steht die 29″ Variante mit 135mm entgegen, deren Boost-Ausfallenden mitsamt dem breiten Hinterbau auch mehr als ausreichend Platz für Plusbereifung bis 3,0″ bieten. Auch beim Material gibt es einige Optionen: Zu den Komplett-Alu-Versionen gesellen sich die Mittelklassemodelle mit Hauptrahmen aus Carbon und Hinterbau aus Alu und natürlich auch die edlen Pro und S-Works Varianten, bei denen auch das hintere Rahmendreieck aus Kohlefaser besteht. Wir haben in unserem Test das günstigste Carbonmodell mit 29″ Laufrädern unter die Lupe genommen.

Stumpjumper FSR



Bevor wir nun aber zu den technischen Daten kommen, müssen wir über SWAT sprechen. SWAT? Wer jetzt nur Bahnhof versteht – keine Sorge: Das Kürzel steht für Storage, Water, Air und Tools – im Grunde genommen also alles, was der Mountainbiker sonst so im Rucksack verstaut. Doch nicht jeder möchte auf jedem Ride den schwitzigen Rucksack anlegen. Gerade auf der schnellen Feierabendrunde kann das mitunter doch recht nervig sein. Die Lösung? Bei Specialized lautet sie eben SWAT und meint damit einen zusätzlichen Stauraum am, oder besser gesagt im Bike selbst. Hierfür lässt sich der Flaschenhalter am Unterrohr nach dem Entriegeln zur Seite klappen und offenbart darunter eine Art Kofferraum. Hier finden beinahe alle nötigen Reparatur- und Pannenutensilien, die man unterwegs brauchen könnte, Platz. Bei unserem Testbike waren hier zwei Schläuche und zwei CO2 Kartuschen verstaut. Das Multitool sitzt gut versteckt über der Dämpferaufnahme am Oberrohr – cool!

Da versteckt sich doch was! Über der Dämpferaufnahme sitzt ein Multitool.
Der Entriegelungsmechanismus macht einen guten Eindruck.
Das Unterrohr bietet viel Platz für verschiedenste Utensilien.


Alles fest am Rahmen: Multitool, Ersatzschläuche, CO2 Kartuschen.

Klar, es wird nun auch wieder viele Leute geben, die SWAT für unnötigen Schnickschnack halten, da sie ohnehin immer mit Rucksack unterwegs sind. Trotzdem: Für all diejenigen, die eben auch mal auf den Begleiter auf dem Rücken verzichten möchten, ist es eine interessante und technisch sehr gut gelöste Möglichkeit, sämtliches Werkzeug direkt am Rad zu verstauen – ohne mit Tüten oder Kabelbindern hantieren zu müssen.

Doch nun zurück zum eigentlichen Rahmen. Normalerweise sprechen wir an dieser Stelle immer kurz über den Werdegang des entsprechenden Modells – dafür würde uns im Falle des Stumpjumpers jedoch wahrscheinlich der Platz ausgehen, schließlich reicht die Geschichte dieses Ur-MTBs bis an den Anfang der 80er Jahre zurück. Spätestens seit dem ersten Stumpjumper FSR Fully steht es jedoch stellvertretend für die Klasse der modernen Trailbikes – noch lange bevor es diesen Begriff wohl überhaupt gab. Für das Modelljahr 2017 hat man das zuvor etwas unübersichtliche Portfolio klarer strukturiert: Die Evo Modelle sind Geschichte, ebenso Plusbereifung ab Werk – auch wenn die 29″ Varianten noch immer die Option bieten, später auf die breiten Pneus umzurüsten.



Viel Platz im Alu-Hinterbau. Wer möchte, kann hier auch Plusreifen verbauen.

Beim Hinterbau vertraut man auf das bewährte FSR 4-Gelenker Design mit Horstlink am Ausfallende. So erhält man eine überwiegend lineare Kennlinie, die zum Ende der 135mm zunehmende Progressiv wird, um Durchschlägen entgegenzuwirken. Die Geometrie geht natürlich auch bei einem alten Haudegen wie dem Stumpjumper mit der Zeit, doch gibt man sich hier durchaus etwas konservativer als weite Teile der Konkurrenz, was jedoch nicht unbedingt negativ sein muss: Der Lenkwinkel fällt mit 67° recht steil aus, der Rahmen selbst ist dagegen recht kurz und in Kombination mit den ebenfalls kompakten Kettenstreben erhält man einen kurzen Radstand, der gerade in engen Kurven durchaus Freude bereiten dürfte.

Geometrie Specialized Stumpjumper FSR 2017

SMLXL
Sitzrohr (in mm)396430468523
Oberrohr horizontal (in mm)563590616648
Steuerrohr (in mm)9595125145
Kettenstrebe (in mm)437437437437
Radstand (in mm)1122114911791212
Lenkwinkel (in °)67676767
Sitzwinkel (in °)74747474
Reach (in mm)386413431457
Stack (in mm)618618646664


Specialized Stumpjumper FSR Comp Carbon 29: Ausstattung

Rahmen FACT 9m Carbon Hauptrahmen / Alu Hinterbau
Federgabel RockShox Yari RC
Dämpfer RockShox Monarch RT Rx Trail Tune
Laufräder Roval Traverse 29
Reifen VR Specialized Butcher GRID 2,3
Reifen HR Specialized Slaughter GRID 2,3
Schaltwerk SRAM GX
Schalthebel SRAM GX
Kurbel Race Face Aeffect 28t
Umwerfer Ohne
Bremse SRAM Guide R
Bremsscheiben SRAM Centerline 200/180mm
Sattelstütze Specialized Command Post IRcc 125mm
Sattel Specialized Henge Comp
Vorbau Specialized Trail
Lenker Specialized 750mm

Saftige 3.999€ kostet das Specialized Stumpjumper FSR Comp Carbon 29 – dafür bekommt man eine gut durchdachte, solide Ausstattung, die vor der Eisdiele jedoch keine Waffel gewinnen wird. Klar, dafür bekommt man auch einen Carbonrahmen mit cleveren Detaillösungen wie dem SWAT Door. Wer darauf verzichten kann, der kann sich auch das Topmodell mit Aluminiumrahmen anschauen, das für 200€ weniger eine deutlich hochwertigere Ausstattung zu bieten hat. Hier heißt es: Prioritäten setzen.

Doch all das bedeutet nun keineswegs, dass man beim Stumpjumper FSR Comp Carbon in puncto Ausstattung schmerzhafte Abstriche machen müsste, ganz im Gegenteil. Mit der GX Gruppe von SRAM hat man einen leisen 1-fach Antrieb verbaut, der in Kombination mit dem 28t Kettenblatt auf der Race Face Kurbel eine gute, harmonische Bandbreite für ein 29er bietet. Wenn es ganz steil wird, braucht es aber dann doch ordentlich Schmalz in den Beinen, um den Anstieg zu erklimmen.



Gebremst wird ebenfalls mit Komponenten von US-Hersteller SRAM. Die Guide R ist mit ihren vier Kolben durchaus potent, gerade in Kombination mit der ab Größe L serienmäßig verbauten 200er Scheibe an der Front. Die Sattelstütze kommt aus eigenem Hause, funktioniert gut, doch die 125mm Hub sind gerade bei den großen Rahmengrößen L und XL nicht mehr zeitgemäß – hier dürften es gerne 150mm sein.

Das Fahrwerk von RockShox besteht aus der belieben Yari RC Gabel an der Front und dem Monarch RT Dämpfer mit speziellem Rx Trail Tune im Heck. Ist die Gabel mit ihrer etwas einfacheren Motion Control Dämpfung, den wuchtigen 35mm Standrohren und der gewohnt hohen Steifigkeit noch „business as usual“, gibt’s beim Dämpfer einige Besonderheiten. Dazu zählt vor allem das Autosag-Feature, das Specialized Fans wahrscheinlich bereits kennen und schätzen. Die erste Einstellung des Dämpferdrucks wird so enorm erleichtert: Kammer auf vollen Druck bringen, in Fahrtposition auf’s Rad und das silberfarbenene Autosag Ventil drücken – das war’s! Der Dämpfer lässt automatisch die richtige Menge an Luft ab und man hat ein erstes Grundsetup gefunden. Ganz schön komfortabel! Der Specialized-eigene Rx Dämpfertune bietet einen für spritziges Fahrverhalten und viel Pop optimierten Shimstack.

Ein Highlight sind sicherlich die Laufräder: Die 29mm breiten Roval Traverse Felgen sitzen auf Specialized Naben und sind bereits ab Werk mit Tubeless Felgenband ausgestattet. Zusammen mit der sehr ausgewogenen Reifenkombination aus Slaughter hinten und Butcher vorn ist der Schlauchlos-Umbau denkbar einfach: Schläuche raus, Tubeless Ventile rein, etwas Milch





Specialized Stumpjumper FSR Comp Carbon 29: Auf dem Trail

Was ist also das richtige Terrain für einen Allrounder wie das Stumpjumper FSR? Wir haben uns dazu gar nicht allzu viele Gedanken gemacht – draufsitzen, ab auf den Trail, Spaß haben! So war der Plan und der ging auch voll auf. Das ist eben das Schöne an einem Rad wie dem Specialized, das in keine Schublade so richtig passen will. Wer Bergauf keine KOMs auf Strava jagen möchte und bergab das ganz grobe Terrain auslässt, hat mit dem Stumpi einen passenden Begleiter für alles dazwischen. Die Sitzposition ist im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig, vor allem wenn die modernen neuen Trailbikes und Enduros gewohnt ist. Während dort fast alles der Maxime „Länger! Flacher!“ untergeordnet wird, kommt das Stumpjumper FSR fast schon ein wenig altmodisch daher. Der Hauptrahmen ist recht kurz, die Front hoch und die Sitzposition entsprechend aufrecht.



So steuert das Bike agil vor allem durch Kurven und verwinkelte Trails und macht eine Menge Spaß. Die Reifen sind genau richtig für das Einsatzgebiet und bieten einen gelungenen Kompromiss aus ordentlichem Rollwiderstand aber eben auch entsprechendem Grip, wenn es darauf ankommt. Kletterpassagen meistert das Rad ordentlich – trotz des hier doch spürbar hohen Gewichts – der Hinterbau wippt nur minimal und spätestens, wenn man den Daumenhebel am Dämpfer umlegt, ist endgültig Ruhe. Das Vorderrad bleibt auch an steilen Rampen gut kontrollierbar und steigt nicht. Die Übersetzungsbandbreite der tadellos funktionierenden SRAM GX ist ausreichend – wenn es jedoch richtig steil wird, braucht es mit der kleinsten Übersetzung von 28-42 dennoch ganz ordentlich Kraft in den Beinen.

Lässt man im flowigen oder verblockten Terrain dann die Zügel etwas lockerer, muss man sich auch hier zunächst an das Rad gewöhnen. Durch den kompakten Radstand, den kurzen Reach und die hohe Front kommt anfangs etwas Unbehagen auf, doch das sehr gute Fahrwerk vermittelt viel Sicherheit, gerade wenn das Gelände nicht zu schwer ist. Wird’s mal steil und blockig, neigt die Yari an der Front ein wenig zum Durchsacken, aber auch das ist Jammern auf hohem Niveau.



Seine Stärken spielt das Bike aber vor allem auf kurvenreichen Flowtrails aus, die zwischendurch gerne auch ein wenig rumpeln dürfen – genau hier ist das Stumpjumper FSR unserer Meinung nach zuhause und zeigt so manch „ultramodernem“ Bike die lange Nase. Das Fahrwerk poppt schön und lädt zum Abziehen ein und mit dem kurzen Radstand lässt sich das Bike spielerisch durch auch noch so enge Kurven zirkeln.

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Fazit: Specialized Stumpjumper FSR Comp Carbon 29

Pro

  • Ausgewogenes Fahrverhalten
  • SWAT Door
  • Sehr gute Reifen

Contra

  • Etwas schwer

Fakten

RahmenmaterialCarbon
Laufradgröße29 Zoll
Federweg150/135mm
Gewicht13,86kg
Preis3.999€
Web www.specialized.com
DownhillUphill
 
LaufruhigAgil
 

Gesamtwertung

86%

Preis-/Leistung

82%
Das Specialized Stumpjumper FSR Comp Carbon 29 im Velomotion Fahrradmarkt
Das Specialized Stumpjumper FSR ist vielleicht DER Prototyp eines modernen Trailbikes schlechthin. Auch im Jahr 2017 verkörpert der Evergreen den Spagat zwischen Trailfräse und Kilometerfresser wie vielleicht kein zweites Bike. Die SWAT Door am Unterrohr dürfte vor allem Rucksackmuffel freuen. Die Ausstattung ist durchweg solide, doch das Stumpjumper ist trotz Hauptrahmen aus Carbon kein Leichtgewicht.
Stichworte:EnduroMTBNewsSpecializedSpecialized StumpjumperTrailbiketrailbikesbl

Über Michael Faiß

Michael Faiß hat in München Englisch und Geschichte studiert. Nach einem einjährigen Aufenthalt in England arbeitete er als Übersetzer unter anderem für das Magazin Procycling und das Degen Mediahouse. Außerdem ist er seit der Kindheit passionierter Radfahrer und –schrauber und fühlt sich vor allem abseits der asphaltierten Wege zuhause.

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