Radsport: Rafal Majka (Bora-hansgrohe) gewann – auch Dank dem Österreicher Patrick Konrad – gerade eben die 14. Etappe der Vuelta a España. Der Pole rettete sich als einzig verbliebener Ausreißer vor den Favoriten ins Ziel. Zweiter wurde Miguel Angel Lopez (Astana) vor Vincenzo Nibali (Bahrain Merida). Chris Froome (Sky) verteidigte das Rote Trikot einmal mehr souverän.
Es ruft der Sierra de la Pandera
Die 14. Etappe der Vuelta a España war eine weitere bergige. Wie so oft bei der Spanien-Rundfahrt sollte die Anfahrt zum Schlussanstieg jedoch relativ leicht sein. Zwar wies das Profil ein welliges Auf und Ab vor, doch ins gefürchtete Hochgebirge ging es erst zum Ende des Teilstücks. Dort wartete nämlich nach 175 Kilometern von West nach Ost die Zielankunft auf dem Sierra de la Pandera auf die Profis. Direkt davor musste noch der Alto de Valdepeñas erklettert werden, doch dieser Berg gehört lediglich der zweiten Kategorie an. Der Schlussanstieg wurde natürlich in die so genannte Kategorie Especial eingeordnet. Kein Wunder, denn eine durchschnittliche Steigung von 7,3 Prozent musste auf einer Distanz von 12 Kilometern bewältigt werden. Besonders brisant: Kurz vor dem Ende galt es die steilsten Abschnitte mit 11 bis 13 Prozent zu meistern, ehe es nach einer kurzen Abfahrt noch einmal ein wenig bergauf ging.
Zwei Österreicher auf der Flucht
Der Sierra de la Pandera wurde heute nicht zum ersten mal befahren. Bereits viermal zuvor war er Schlussanstieg einer Etappe bei der Vuelta a España. Zuletzt 2009, als Damiano Cunego als Ausreißer gewinnen konnte. Selbigen Versuch wollten heute die zehn Ausreißer des Tages in Angriff nehmen. Neben Alexis Gougeard (Ag2r), Bart De Clercq (Lotto Soudal), Luis Angel Mate (Cofidis), Stefan Denifl (Aqua Blue Sport) und Ricardo Vilela (Manzana Postobon) konnten sich auch der Ex-Weltmeister Rui Costa (UAE) und die Bora-hansgrohe-Profis Rafal Majka und Patrick Konrad in der Gruppe platzieren. Ebenso in der Flucht zu zweit vertreten waren mit Simon Clarke und Bergkönig Davide Villella Fahrer der Mannschaft Cannondale-Drapac. Doch trotz eines zeitweise sehr großen Vorsprungs schwanden die Hoffnungen auf einen Erfolg dahin. Denn im Peloton bemühten sich mit Astana, Trek-Segafredo, Sky, Quick-Step Floors und Bahrain Merida gleich mehrere Teams um die Nachführarbeit.
unbelievable effort from @PatricKonrad & @majkaformal to fight against a whole bunch 💪👊 still 1:45 ahead #BORAhansgrohe #LV2017 pic.twitter.com/SXGmIxeYIw
— BORA – hansgrohe (@BORAhansgrohe) 2. September 2017
Majka rettet sich – Froome unangefochten
Am Fuße des Sierra de la Pandera betrug der Vorsprung der zehn Führenden keine zwei Minuten mehr. Der Österreicher Patrick Konrad opferte sich tapfer für seinen Kapitän Rafal Majka auf. Der Pole attackierte dann direkt zu Beginn und stellte schnell klar, dass er der stärkste Ausreißer ist. Dahinter wurden die Flüchtigen unter dem Tempodiktat des Teams Astana nach und nach eingesammelt. Doch Majka verteidigte seinen Vorsprung und rettete sich als Sieger ins Ziel. Der Kampf in der Gesamtwertung entbrannte, als Romain Bardet (Ag2r) und Richard Carapaz (Movistar) attackierten. Zwar wurden beide wieder gestellt, doch die Kettenreaktion war auch für Chris Froome (Sky) von Bedeutung. Vincenzo Nibali (Bahrain Merida) und Alberto Contador (Trek-Segafredo) konnten nämlich ebenfalls eine Lücke reißen. Aber Froome blieb cool und ließ sich von seinem Teamkollegen Wouter Poels hinaufführen. Als dieser KO war, übernahm er selbst die Initiative und schloss scheinbar spielend leicht die Lücke. Danach schlief das Tempo ein und einige Fahrer konnten wieder heranrollen. Miguel Angel Lopez (Astana) sichertes ich mit einer beherzten Attacke kur vor Schluss noch Rang zwei vor Nibali.
Vuelta a España Etappe #14 Tageswertung
Platz | Fahrer | Land | Team | Zeit |
---|---|---|---|---|
1. | Rafal Majka | Polen | Bora-hansgrohe | 4:42:10 |
2. | Miguel Angel Lopez | Kolumbien | Astana | +0:27 |
3. | Vincenzo Nibali | Italien | Bahrain Merida | +0:31 |
4. | Chris Froome | Großbritannien | Sky | st |
5. | Ilnur Zakarin | Russland | Katusha-Alpecin | st |
6. | Wilco Kelderman | Niederlande | Sunweb | st |
7. | Alberto Contador | Spanien | Trek-Segafredo | +0:37 |
8. | Wout Poels | Niederlande | Sky | +0:46 |
9. | Esteban Chaves | Kolumbien | Orica-Scott | +0:57 |
10. | Fabio Aru | Italien | Astana | +1:03 |
Vuelta a España Etappe #14 Gesamtwertung
Platz | Fahrer | Land | Team | Zeit |
---|---|---|---|---|
1. | Chris Froome | Großbritannien | Sky | 58:30:47 |
2. | Vincenzo Nibali | Italien | Bahrain-Merida | +0:55 |
3. | Wilco Kelderman | Niederlande | Sunweb | +2:17 |
4. | Ilnur Zakarin | Russland | Katusha-Alpecin | +2:25 |
5. | Esteban Chaves | Kolumbien | Orica-Scott | +2:39 |
6. | Fabio Aru | Italien | Astana | +3:09 |
7. | David de la Cruz | Spanien | Quick-Step Floors | +3:11 |
8. | Alberto Contador | Spanien | Trek-Segafredo | +3:19 |
9. | Michael Woods | Kanada | Cannondale-Drapac | +3:23 |
10. | Miguel Angel Lopez | Kolumbien | Astana | +3:48 |