Radsport: Wir warten und warten und warten. Im Fall Chris Froome (Sky) hat sich seit dem auffälligen Test am 7. September nichts getan. Seit Monaten arbeiten Sky und Froome mit ihren Anwälten zusammen, um eine Strategie gegen eine mögliche Sperre zu entwickeln. Nahezu allen Beteiligten geht die Warterei auf die Nerven. Auch John Degenkolb (Trek-Segafredo) hat sich nun gegenüber der Deutschen Presse-Agentur am Rande der Mallorca Challenge zum Fall Chris Froome geäußert.
Degenkolb will eine offizielle Entscheidung
Die Salbutamol-Affäre um Chris Froome erschüttert den Radsport. Noch viel mehr als der auffällige Test sorgt aber die Warterei für Unverständnis. Fans, Teams und Fahrer sind allesamt unglücklich mit dem aktuellen Stand der Dinge, ebenso wie die UCI um Präsident David Lappartient. Der Franzose ließ kürzlich verlauten, dass sich der Fall Froome über ein Jahr lang hinziehen könnte. Siege, die der Brite in dieser Zeit einfährt, würden ihm bei einer Sperre nachträglich aberkannt werden. Lappartient forderte das Team Sky auf, Froome zu suspendieren. Doch auch daraufhin ist nichts geschehen. Nach und nach äußern sich immer mehr Fahrer zu diesem Thema, wie Wout Poels (Sky), Romain Bardet (AG2R) und nun auch John Degenkolb (Trek-Segafredo).
„Für mich ist es nicht schlüssig, warum es immer noch keine offizielle Entscheidung gibt. Ob er nun gesperrt wird oder nicht, aber es muss einfach klar geregelt sein. Das kann ja nicht so schwer sein.“
Another beautiful day in Africa ☀️🚵🏼♂️💨 pic.twitter.com/Qu9kvWZeRO
— Chris Froome (@chrisfroome) 22. Januar 2018
Wie lange darf sich Chris Foome Zeit lassen?
Die ganze Problematik rund um den Fall Froome scheint nur deshalb zu existieren, weil es anscheinend keine Fristen gibt. Bald sind fünf Monate vergangen, seitdem Chris Froome bei der Vuelta a Espana mit auffälligen Werten getestet wurde. Geschehen ist seitdem nichts, außer dass der Fahrer und sein Team informiert wurden und mehr oder weniger unfreiwillig auch die Medien davon Wind bekommen haben. Von offizieller Seite heißt es, der Brite arbeite an einer Strategie, wie er die hohen Werte erklären möchte. Wenn man aber über fünf Monate braucht, um sich eine Erklärung zurechtzubiegen, wird dieser wohl kaum jemand wirklich Glauben schenken. So lange Froome sich nicht erklärt hat, scheint die UCI nicht handeln zu dürfen. Und Froome? Der fährt und fährt und fährt …
Practice makes perfect 👌 pic.twitter.com/0pWSd3Ny0O
— Chris Froome (@chrisfroome) 23. Januar 2018