Radsport: Mauro Vegni, Renn-Organisator des Giro d’Italia, hat sich erneut zu Chris Froome (Sky) geäußert. Vor wenigen Tagen hat er der UCI noch ein Ultimatum gestellt. Jetzt sagt er, dass er Chris Froome den Start bei der Italien-Rundfahrt nicht verbieten kann. Außerdem heißt er den Briten willkommen. Sollte Froome den Giro d’Italia gewinnen und nachträglich gesperrt werden, würde Vegni ihn trotzdem nicht von der Siegerliste streichen.
Vegni kann Froome den Start nicht verbieten
Noch vor wenigen Tagen hätten die meisten Radsportfans die Aussagen von Mauro Vegni wohl unterschrieben. Der Giro-Chef setzte der UCI ein Ultimatum. Vegni forderte, dass die Entscheidung im Fall Chris Froome bis zum Start des Giro d’Italia stehen müsse. Mit seinen jetzigen Äußerungen gegenüber Cyclingnews relativiert sich seine Einstellung zu diesem Thema dann doch etwas.
„Wenn Froome beim Giro d’Italia starten darf, dann kann er starten. Ich kann ihn nicht aufhalten, sonst würde ich seine Rechte verletzen. Er ist bei der Italien-Rundfahrt willkommen. Wenn er dann das Rosa Trikot gewinnt, wird er für mich immer der Gewinner sein – sogar wenn er suspendiert und wenn seine Ergebnisse annulliert werden sollten. Ich werde den Namen eines Fahrers nicht von der Ehrentafel des Giro d’Italia entfernen und die Trophäe und das Rosa Trikot ein Jahr später dann einem anderen Fahrer überreichen, so wie wir es beim Fall Contador machen mussten.“
„Es hätte schon vor vier Monaten geklärt werden müssen“
Absolut einig ist sich Mauro Vegni mit den meisten Radsportfans im Bezug auf die Dauer der Thematik. Auch er versteht nicht, wieso sich das Team Sky und Chris Froome so viel Zeit lassen können, um irgendwelche Begründungen zu liefern. Seiner Meinung nach steht aber nicht der Rennveranstalter in der Pflicht, sondern die UCI.
„Das Problem ist die Zeit, die für den Fall benötigt wird. Fünf Monate sind vergangen und warten immer noch darauf, ob bestimmte Expertenbeweise zulässig sind oder nicht. Es hätte schon vor vier Monaten geklärt werden müssen. Wenn es bei einem Rennen einen Dopingfall gibt, sollte der Fahrer seine Resultate verlieren und gesperrt werden. Es darf nicht ein Jahr dauern. Wenn diese Sportart glaubwürdig sein möchte, müssen wir eine klare Regelung haben, wann ein Verbot beginnt und ein Fahrer seine Zeit zu erfüllen hat. Alles andere ist sinnlos. Es sollte nicht die Angelegenheit der Fahrer, Teams oder Rennveranstalter sein, sich zu äußern und eine Lösung zu finden. Es liegt am internationalen Dachverband, die richtigen Entscheidungen zu treffen.“
Vegni: I can’t stop Chris Froome racing the Giro d’Italia – ‚If he wins the pink jersey, he’ll always be the winner for me‘ says race organiser https://t.co/GKhVgU9sg2 pic.twitter.com/BDmoK1OFZQ
— Cyclingnews.com (@Cyclingnewsfeed) 7. Februar 2018