Radsport: Er ist groß und er liebt das Kopfsteinpflaster: Nils Politt (Katusha-Alpecin) ist im Fahrerfeld kaum zu übersehen. Mit seinen strahlend weißen Zähnen hat der Hühne fast immer ein Lächeln im Gesicht. Bei der Deutschland Tour hat er Velomotion vor dem Start der zweiten Etappe ein Interview gegeben. Danach fuhr er bei eben jenem Teilstück auf Rang #4.
Nils, 2008 gab es die Deutschland Tour das letzte Mal. Welche Erinnerungen hast du daran?
Nils Politt: „Ich bin die Deutschland Tour noch nie gefahren. Als Kind habe ich sie mir aber natürlich im Fernseher angesehen. Es ist schön, wieder eine Rundfahrt in Deutschland zu haben. Es gibt ja keine mehr, seitdem die Bayern-Rundfahrt ausgestorben ist.“
Und spüren die Fahrer die Begeisterung am Streckenrand?
Nils Politt: „Ja, doch. Gestern war wirklich schon einiges los, sowohl bei der Teamvorstellung in Koblenz, als auch im Ziel in Bonn. Es ist richtig schön, dass die Deutschland Tour von der Bevölkerung so gut angenommen wird.“
Du bist mit einer Länge von 192 cm ein sehr großer Fahrer.
Inwiefern gibt der Körperbau vor, welcher Fahrertyp man werden kann?
Nils Politt: „Ich habe sehr lange Beine. Dadurch habe ich einen großen Hebel. Eher als die Körpergröße ist die Muskelstruktur dafür verantwortlich, welcher Fahrertyp man werden kann. Hast du kurze Muskelfasern, bist du ein Sprinter, bei langen Muskelfasern ein Fahrer mit Ausdauer.“
Was macht ein Radprofi – abgesehen von Massage und Verpflegung – zwischen den Etappen?
Nils Politt: „Gestern zum Beispiel hatten wir in Bonn sehr gutes Wetter. Da sind wir alle raus gegangen und haben gemeinsam einen Kaffee getrunken. Wir haben gequatscht, nicht über Radsport, sondern einfach auch mal über andere Dinge. Nach dem Abendessen schaue ich mir häufig einen Film an und versuche zu relaxen.“
Zwei kurze Fragen zum Abschluss: Welches ist dein Lieblingsrennen?
Nils Politt: „Mein Lieblingsrennen ist Paris-Roubaix!“
Welche Ziele steuerst du nach der Deutschland Tour an?
Nils Politt: „Ich werde zur Tour of Britain fahren und danach zur Weltmeisterschaft im Mannschaftszeitfahren und nach Münster.“