Test: Die Firma Intend Bicycle Components ist eine sehr kleine Firma, ein ein-Mann-Betrieb. Dahinter steckt Cornelius Kapfinger, der seit einigen Jahren aus Leidenschaft Mountainbiketeile entwickelt. Unter anderem die Intend Aero Bremsscheiben. Velomotion hatte die Intend Aero Bremsscheibe in der 203 mm Version, die eine Stärke von 2,25 mm aufweist, im Test.
Die Firma Intend Bicycle Components hat ihren Sitz in Freibug im Breisgau und wurde von Cornelius Kapfinger gegründet. Cornelius ist in Regensburg geboren und im schönen Bayerischen Wald aufgewachsen. Sein Studium zum Wirtschaftsingenieur absolvierte er an der Technischen Universität in Wien. Irgendwann fing er an, Upside Down Federgabeln zu bauen. Mittlerweile hat sich Cornelius mit seiner Firma Intend und der Federgabel Edge einen sehr guten Namen aufgebaut. Doch nicht nur Upside Down Federgabeln bietet Kapfinger an. Seit der Gründung von Intend BC hat er unter anderem auch verschiedene Vorbauten, Kurbeln, den sogenannten Stiffmaster, Kleinteile wie Sattelklemme oder Headset und eben die Intend Aero Bremsscheiben entwickelt. Alle Teile, die Cornelius entwickelt, werden Made in Germany gefertigt und wenn nötig in seinem kleinen WG-Zimmer zusammengebaut.
Die Firma Intend BC steht für:
Die Intend Aero wird zusammen mit der Firma BrakeSTUFF gefertig, einem Unternehmen mit einer langen Geschichten und Erfahrung in der Herstellung von Bremsscheiben. Auch BrakeSTUFF steht für Made in Germany, kleine Stückzahlen und faire Produktion. Der perfekte Lieferant für die Intend Aero Scheiben.
Die Aero Scheiben haben etwa 698 Löcher (203 mm) bei einem Durchmesser von 1,85 mm. Dies kann nicht mit großen Serienwerzeugen hergestellt werden, deswegen lasert BrakeSTUFF die Bremsscheiben und dies dauert sehr lange. Das ist auch der Grund, warum die Intend Aero Bremsscheiben so teuer sind. Das Hauptziel der Scheiben ist die bessere Verzögerung und eine niedrige Temperatur bei langen Abfahrten. Dazu braucht es eine große Bremsbelag-Kontaktfläche, einer großer Gesamtfläche und eine hohe Masse im Außenring.
Intend Aero: Erhältlich in drei verschiedenen Größen und jeweils zwei unterschiedlichen Stärken
- Größen: 203 mm, 180 mm, 160 mm
- Für 6-Loch Naben, mittels Adapter auch für Centerlock geeignet
- Jede Größe ist in zwei Stärken erhältlich: 2,25 mm und 1,85 mm
- Gewicht: 197 g bei einer Größe von 203 mm / 2,25 mm
Intend Aero im Test:
Geliefert wird die Intend Aero Bremsscheibe in einem „Stoffsackal“ Namens Bakerybag. Auch die Verpackung ist Cornelius sehr wichtig, diese soll nämlich anschließend eine Verwendung finden. Zum Beispiel polstert er beim Versand seine Federgabel mit mehreren Spülschwämmen die anschließend verwendet werden können. Befestigt wird die Intend Aero mit sechs herkömmlichen Schrauben. Diese sind leider nicht im Lieferumfang enthalten. Benötigt man neue, sollte man sich rechtzeitig darum kümmern. Ansonsten können auch die Schrauben verwendet werden die man an seiner vorherigen Bremsscheibe montiert hatte. Natürlich sollte darauf geachtet werden, dass das Gewinde der Schrauben in einem einwandfreien Zustand ist.
Montiert haben wir die Bremsscheibe auf zwei unterschiedlichen Bremsen. Zum einen bei der Shimano Saint mit Sinter-Belägen und anschließend bei einer Magura MT5 mit Performance Belägen von Magura. Die 2,25 mm starken Bremsscheiben können bei jeder Bremse montiert werden, insofern der Ausgleichsbehälter nicht zu voll mit Öl befüllt worden wurde, da alle Bremssattel eine Breite von 11 mm haben. Neue Bremsbeläge haben eine maximale Dicke von 4,2 mm. 11 mm-2×4,2 mm = 2,6 mm. Also ausreichend Platz um die Scheibe auch schleiffrei einstellen zu können.
Nun war ich gespannt, wie sich die Intend Aero beim Bremsen verhält. Merkt man den Unterschied überhaupt? Nach ein paar mal Einbremsen am Parkplatz wagte ich mich in den Trail. Als erstes spürte ich einen deutlich besseren Druckpunkt, dieser kürzere Leerweg ist aber nicht von langer Dauer. Die dickere Bremsscheibe ist wie wenn man neue Beläge einbauen würde. Nach 1-2 Ausfahrten sollte sich der Leerweg wieder einpendeln. Betrachtet man die montierte Bremsscheibe sieht man sofort die große und gleichmäßige Auflagefläche der Beläge. Zum einen erhöht dies die Bremspower, zum anderen kann so die Hitze besser abgeleitet werden. Nach zwei Wochen im Test haben wir uns die Bremsbeläge genauer angesehen. Wie versprochen ist der Belagabrieb durch die vielen kleinen Löcher sehr gleichmäßig.
Einziges Manko mit den Shimano Saint Metall Belägen – die Kombi quietscht deutlich mehr als mit den Standard Bremsscheiben. Deswegen haben wir das Ganze mit einer Magura MT5 und den Performance Belägen von Magura getestet. Siehe da, keine Geräuschkulisse mehr zu hören. Preislich liegt die Intend Aero in der von uns getesteten Variante mit 203mm und 2,25mm Stärke bei sportlichen 104 Euro. Ob man so viel in eine Bremsscheibe investieren möchte? Nun, das kann letztendlich jeder nur für sich selbst beantworten. Uns konnte die Aero Bremsscheibe definitiv überzeugen. Um die Fakten auf den Tisch zu legen – die Intend Aero ist deutlich steifer, mehr Bremspower, die Beläge fahren sich gleichmäßig ab und die Wärme wird durch das Design sehr gut abgeleitet.
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