Test: In den vergangenen Wochen haben wir 10 Trekkingbikes bis 1.500 Euro unter die Lupe genommen. Was uns während der Testzeit aufgefallen ist, welche Räder uns überrascht haben und unser Fazit zum Trekkingbike Test 2018.
Trekkingbikes Test 2018 – Erkenntnis #1: Trekkingbike ist nicht gleich Trekkingbike
Nach dem ersten Einrollen und Begutachten der zehn Trekkingbikes war uns bewusst, dass Trekkingbike nicht gleich Trekkingbike ist. Klar, in diesem Preissegment ähneln sich die Ausstattungen sehr. Doch die Ergonomie der Räder ist sehr unterschiedlich und dadurch der Einsatzzweck auch sehr breit gefächert.
Einige Hersteller wie das Victoria und das Drössiger legen viel Wert auf Komfort und versuchen eine möglichst angenehme Sitzposition zu erreichen, andere Hersteller hingegen wie Pegasus und Kalkhoff verbauen eine Starrgabel und ein sportliches Cockpit. Auch bei der Schaltung gibt es Unterschiede. Hier findet man von Nabenschaltung, 2×10 oder 3×10 bis hin zum Riemenantrieb fast alles.
Trekkingbikes Test 2018 – Erkenntnis #2: Der Antrieb
Interessant waren auch die verschiedenen Antriebe die an den Trekkingbikes verbaut waren. Überwiegend fand man hier Shimano 3×10 Kettenschaltungen. Doch auch eine 8-Gang Nabenschaltung mit Riemenantrieb und auch 2×10 oder 3×9 Schaltungen waren dabei. Doch benötigt man noch so viel Übersetzungsbandbreite?
Während des Tests hat sich herausgestellt, dass eine 2×10 Schaltung völlig ausreichend wäre, auch wenn man das Rad als Reiserad verwenden würde. Steilere Anstiege haben wir mit dieser Übersetzung auch sehr gut meistern können. Ein besonderes Highlight war der Riemenantrieb mit Nabenschaltung am Kalkhoff. Bekannterweise ist diese Antriebsversion sehr wartungsarm. Dafür hat man nur 8 Gänge, eine deutlich geringere Bandbreite und etwas gemütlicheres Schaltverhalten. Hier sollte man sich im Klaren sein, für welchen Einsatzzweck das Rad herhalten muss. Für den Stadtverkehr ist dies beispielsweise eine sehr gute Alternative.
Trekkingbikes Test 2018 – Erkenntnis #3: Lichtanlage / Klingel / Schutzblech
Auch ein wichtiges Thema ist die Lichtanlage. Alle unsere Trekkingbikes verfügten über eine fest installierte Beleuchtung. Hier gibt es natürlich auch Unterschiede. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, welches Leuchtmittel verbaut ist. Die meisten Hersteller verbauen nur noch LED. Das ist auch gut so. Aufgefallen ist uns, dass bei vielen Modellen die Lichtanlage vor allem die Frontscheinwerfer etwas heller leuchten dürften. Hier sollte man beim Kauf drauf achten – zumindest wenn man regelmäßig auf schlecht oder gar nicht beleuchteten Wegen unterwegs ist.
Zum Thema Schutzblech waren wir auch positiv überrascht. Früher kämpften die Hersteller immer mit klappernden Schutzblechen. Dies konnten wir bei keinem der Testräder während des Tests feststellen. Daumen nach oben! Auch verwenden die Hersteller Kunststoff oder wie Centurion Aluminium Schutzbleche. Specialized und Drössiger haben ihre Schutzbleche mit Kunstoff verlängert. Das finden wir klasse!
Trekkingbikes Test 2018: Unser Testergebnis
Alle Räder inklusive ihrer Stärken und Schwächen, Preisen und Links zu den jeweiligen Einzeltests findet ihr zusammengefasst in unserer Bestenliste.
Trekkingbikes Test 2018: Unser Testsieger
Breezer Liberty S1.3+
Was uns besonders gut gefallen hat am Breezer Liberty S1.3+ sind die Allround-Eigenschaften. Dank des verstellbaren Cockpits lässt es sich eine entspannte, langstreckentaugliche Sitzposition ebenso gut realisieren wie eine gestreckte, die sportiven Fahrern entgegenkommen dürfte.
Ebenfalls konnten uns der Sattel und die Griffe überzeugen, diese passen sich an die Körperteile hervorragend an. Die Lichtanlage, Klingel und das Schutzblech machen das Breezer einsatzbereit für Pendler, für den City-Einsatz oder für lange Touren. Auch der Preis von 1.099 Euro passt sehr gut zum Gesamtpaket. Ohne große Alleinstellungsmerkmale also, dafür aber auch ohne echte Schwächen – unser Testsieger ist ein toller Allrounder.
Trekkingbikes Test 2018: Preis-/Leistungs Sieger
Pegasus Premio Superlite
Das Pegasus Premio Superlite ist unser Preis-/Leistungs Sieger. Mit einem Preis von 899 Euro war es das günstigste in unserem Trekkingbikes Test 2018. Irgendwo sind Kompromisse nötig, und beim Premio Superlite betrifft dies etwa die Schaltung, die mit neun statt mit zehn oder elf Ritzeln auskommen muss. Andererseits entdeckt man an dem Rad komplett im Unterrohr versteckte Züge und Leitungen und einen schönen Übergang von Gabel und Rahmen.
Die Starrgabel kostet natürlich ein wenig an Komfort, gerade in den unteren Preisklassen aber gar nicht schlecht ist – die Alternative wäre nämlich eine sehr einfach gefederte Gabel. Außerdem passt die Starrgabel zu eher sportlichen Sitzhaltung auf dem Pegasus und macht sich positiv beim Gewicht bemerkbar.
Trekkingbikes Test 2018: Das Komfortabelste
Bergamont Horizon 7 Gent
Das Bergamont Horzion 7 Gent ist in unseren Augen das komfortabelste aus dem Trekkingbike Test. Warum? Das Bergamont verfügt über eine Federgabel und eine gefederte Sattelstütze. Außerdem sitzt man eher aufrecht auf dem Horizon 7 Gent und auch die Griffe von Ergon passen sich an die Hände der Fahrer an. Die federnde Sattelstütze könnte zwar etwas hochwertiger sein, federt aber Unebenheiten sanft weg.
Trekkingbikes Test 2018: Der Allrounder
Centurion Cross Line Pro
Das Centurion Cross Line Pro ist unser Allrounder im Test. Besondere Merkmale sind die 45 mm breiten Kenda Reifen die auch auf Schotterwegen Sicherheit vermitteln, ebenso lässt sich die Stahlfedergabel am Lenker in den Lockout-Modus stellen und verleiht dem Centurion auf Asphalt gute Rolleigenschaften. Die hohe Laufruhe überzeugt auch bei schnelleren Geschwindigkeiten. Der Racktime-Gepäckträger erlaubt es, Systemzubehör wie Körbe einfach und sicher anzuklicken – sehr praktisch wenn man das Rad im Alltag nutzt. Das etwas längere Oberrohr sorgt für eine leicht gestreckte Sitzhaltung, was sich sportlich, aber durchaus angenehm anfühlt.
Trekkingbikes Test 2018: Unser Fazit
Am Ende unseres Trekkingbikes Test haben wir festgestellt, dass der Einsatzzweck eines Trekkingbike in seinem Bereich sehr groß ist. Ob ausschließlich in der Stadt genutzt oder im Pendler Einsatz bis hin zum Reiserad. Auf der Suche nach einem neuen Trekkingbike ist es wichtig darauf zu achten für welchen Einsatzzweck man das Fahrrad verwenden möchte. Wirklich schlechte Fahrräder gibt es heutzutage nicht mehr, trotzdem sollte man auf eine gute Lichtanlage, Gepäckträger, Schutzbleche und eine für sich angenehme Sitzposition achten. Schaltungen und Bremsen waren bei unseren Testbikes überwiegend zufriedenstellend. Auch trotz des immer weiter ansteigenden E-Bike Markts bleiben Trekkingbikes dank des günstigen Preis bis 1.500 Euro weiterhin sehr attraktiv.