Radsport: Die Mannschaft Trek – Segafredo hat ein überraschenderweise enorm starkes Jahr 2018 hingelegt. Kann das Team aus Amerika auch in der kommenden Saison überzeugen? Die Hoffnungen ruhen auf Richie Porte.
Trek – Segafredo 2018: 9 Fahrer sorgen für 21 Siege
Im Jahr eins nach Alberto Contador hat sich das Team Trek – Segafredo sehr gut präsentiert. Ohne einen klaren Leader fuhr die Mannschaft über die gesamte Saison hinweg 21 Siege ein. Dafür verantwortlich waren neun verschiedene Fahrer, was für die Ausgeglichenheit des Kaders spricht. 45 weitere Podiumsplätze zeigen, wie erfolgreich das Jahr 2018 für die rot-weiße Equipe war, was für viele Experten sehr überraschend kam. Aus deutscher Sicht war das Highlight sicherlich der Etappensieg von John Degenkolb bei der Tour de France. Einen besonders großen Schritt nach vorn machen konnten Toms Skujins und Jasper Stuyven. Der Lette und der Belgier befinden sich jetzt mit 27 bzw. 26 Jahren im besten Radsportalter. Auch Bauke Mollema durfte zweimal jubeln, doch dass dem Niederländer noch der ganz große Wurf gelingt, ist wohl eher unwahrscheinlich.
Transfers: Richie Porte & Trek – Segafredo – beide möchten endlich
Richie Porte ist vermutlich die tragischste Figur des modernen Radsports. Dem Australier will es einfach nicht gelingen, konstant über drei Wochen hinweg seine Bestleistung abzurufen. Meist kam ihm ein Sturz in die Quere – so auch bei der Tour de France 2018. Auf dem Weg nach Roubaix kam er zu Fall und musste aufgeben. Jetzt fährt er mit demjenigen in einem Team, welcher damals den wohl größten Erfolg seiner Karriere feiern durfte: John Degenkolb. Beide werden wir vermutlich auch 2019 bei der Tour de France sehen. Seite an Seite mit komplett unterschiedlichen Zielen. Neben Richie Porte hat sich das Team Trek – Segafredo mit weiteren hochklassigen Profis verstärkt. In Giulio Ciccone sehen viele Experten einen kommenden Rundfahrer. Sprinter Matteo Moschetti wechselt – dank guter Kontakte durch Alberto Contador – von Polartec – Kometa zu Trek – Segafredo. An der Zukunft des Teams wird also mächtig gebastelt. Der Schweizer Gregory Rast hingegen beendete seine Karriere, ebenso wie der Luxemburger Laurent Didier. Der Österreicher Matthias Brändle verlässt das Team ebenso, wie unter anderem der Italiener Giacomo Nizzolo und der Niederländer Boy Van Poppel.
Abgänge | Zugänge | |
---|---|---|
Matthias Brändle (Israel Cycling Academy) | Richie Porte (BMC) |
|
Giacomo Nizzolo (Dimension Data) | Giulio Ciccone (Bardiani – CSF) |
|
Boy Van Poppel (Roompot – Charles) | Matteo Moschetti (Polartec – Kometa) |
|
Ruben Antonio Almeida Guerreiro (Katusha – Alpecin) | Edward Theuns (Sunweb) |
|
Tsgabu Grmay (Mitchelton – Scott) | William Clarke (EF Education First – Drapac p/b Cannondale) |
|
Gregory Rast (Karriereende) | Alex Kirsch (WB Aqua Protect – Veranclassic) |
|
Laurent Didier (Karriereende) |
Trek – Segafredo 2019: Führt jünger und besser auch zu mehr Erfolg?
Betrachten wir den Kader für die kommende Saison und vergleichen ihn mit dem Aufgebot von 2018, halten wir die aktualisierte Truppe für etwas stärker. Gerade Richie Porte kann Trek – Segafredo auf eine neue Ebene hieven. Gemeinsam mit Bauke Mollema kann er in den Bergen eine starke Doppelspitze bilden. In schwierigen Sprints ist weiterhin mit John Degenkolb zu rechnen, während auf klaren Flachetappen die Hoffnungen auf dem jungen Talent Matteo Moschetti ruhen. Talent scheint allgemein ein großes Stichwort in der Mannschaft zu sein. Die Transfers haben die Equipe deutlich verjüngt. Gespannt sein dürfen wir daher auf die Entwicklung von unter anderem Giulio Giccone, Toms Skujins und Jasper Stuyven. Alles in Allem dürfte die kommende Saison für Trek – Segafredo eigentlich nicht schlechter werden.
My goals for the upcoming training camp:
1. Not gain weight
2. Not get dropped by @stevendejongh
3. Outsprint @johndegenkolb
Any others I should add?
Which one do you think will be the hardest to accomplish?— Toms Skujiņš (@Tomashuuns) 4. Dezember 2018