Radsport: Jesper Asselman (Roompot – Charles) hat den Auftakt der Tour de Yorkshire gewonnen. Der Niederländer fuhr mit drei Begleitern dem Peloton davon. Er konnte sich um wenige Meter als einziger übrig gebliebener Ausreißer vor der herannahenden Meute über den Zielstrich retten. Außerdem hat sich heute das britische Team Ineos erstmals im neuen Trikot seiner Fangemeinde vorgestellt. Doch es gab auch einige Proteste gegen den Konzern.
Die Teams der Sprinter verzocken sich
Eigentlich war das Drehbuch der ersten Etappe über 182,5 Kilometer von Doncaster nach Selby schon geschrieben: Mark Cavendish (Dimension Data) hätte heute nach fast 15 Monaten endlich wieder einen Sieg feiern können. Doch im strömenden Regen Großbritanniens wurde dem Briten dieser Erfolg verwehrt. Seine Mannschaftskollegen haben sich – wie auch alle anderen Helfer der Sprinter – schlichtweg verzockt. Vier Ausreißer ließ man am langen Arm verhungern. Dumm nur, dass einer von ihnen widerstehen konnte. Jesper Asselman (Roompot – Charles) behielt die Nerven, als das Quartett auf dem letzten Kilometer in Sichtweite des Pelotons geriet. Im Sprint gelang es ihm sofort, eine Lücke entstehen zu lassen. Dabei nahm er mit seinem Lenker unfreiwillig die Fahne eines Zusehers mit. Das Hauptfeld kassierte die übrigen Ausreißer zwar noch ein, doch Jesper Asselman konnte da schon seine Arme zum Jubeln in die Höhe strecken. Für Mark Cavendish hätte es aber wohl ohnehin nicht gereicht. Der bald 34-Jährige wurde lediglich Achter.
Ehemals Team Sky: Ineos präsentiert sich – und erntet Proteste
Beim Auftakt der Tour de Yorkshire stand heute nicht nur der Etappensieger im Mittelpunkt. Die britische Mannschaft Ineos – ehemals Team Sky – nutzte den Auftritt in der Heimat, um der Öffentlichkeit erstmals das neue Trikot vorzustellen. Während die Mannschaft bei der Tour de Romandie noch im alten Schwarz-Blau-Weiß unterwegs ist, tragen hier Chris Froome und co. ein schwarz-rotes Trikot. Doch die Freude der neuen Besitzer, der Fahrer und der Mitarbeiter werden nicht von allen geteilt. Radsportfans befürchten durch den Einstieg von Ineos eine noch größer werdende Dominanz der britischen Mannschaft. Außerdem kritisieren viele Umweltschützer den Konzern selbst. Der Einstieg in den Radsport wird als „greenwashing“ angesehen. Denn Ineos betreibt in Teilen Großbritanniens das sehr umstrittene Fracking. Daher kam es beim heutigen Auftakt der Tour de Yorkshire auch zu zahlreichen Protesten.
Our new @TeamINEOS look, debuting at the Tour de Yorkshire pic.twitter.com/bvSdCYduKH
— Team INEOS (@TeamINEOS) 1. Mai 2019
Tour de Yorkshire 2019: Vier Flachetappen
Die Tour de Yorkshire führt in diesem Jahr über eine Gesamtdistanz von 621,5 Kilometer. Morgen ist das Fahrerfeld unterwegs von Barnsley nach Bedale und am Samstag von Bridlington nach Scarborough. Die Rundfahrt endet am Sonntag mit dem Teilstück von Halifax nach Leeds. Bei einem entsprechenden Bemühen der Sprinterteams ist eigentlich mit einigen Massensprints zu rechnen. Doch in den vergangenen Jahren konnten sich selten Sprinter in die Siegerliste eintragen lassen. Das von der Amaury Sport Organisation (ASO) organisierte Rennen der UCI-Kategorie 2.1 wurde erstmals 2015 ausgetragen. Die Rundfahrt durch die Grafschaft Yorkshire in Großbritannien wurde damals von Lars Petter Nordhaug gewonnen. In den Folgejahren waren Thomas Voeckler, Serge Pauwels und Greg Van Avermaet siegreich.
How many times breakaway have been caught in last few meters? Didn’t happen today. Jesper Asselman wins Stage 1 #TDY pic.twitter.com/tTnJ9m5iZN
— ammattipyöräily (@ammattipyoraily) 2. Mai 2019