Test: Das Magic Eight City von Stadler-Eigenmarke Dynamics ist ein Allround-Fahrrad wie es im Buche steht – komfortabler Rahmen, solide Ausstattung, voll alltagstauglich zu einem attraktiven Preis. Erfreulich, dass auch während unseres Tests kaum negative Punkte ins Gewicht fielen.
Auch wenn alle Welt über den derzeitigen E-Bike Boom spricht, E-Scooter die Schlagzeilen bestimmen und herkömmliche Fahrräder in den Medien schon fast gar nicht mehr stattfinden: Es ist noch längst nicht tot, das „analoge“ Fahrrad! Gerade in der Preisklasse zwischen 500 und 800 Euro erfreuen sich auch unmotorisierte Räder nach wie vor größter Beliebtheit. Bei der Suche nach einem robusten, aber nicht überteuerten Alltagsbegleiter fällt die Wahl vieler Zweiradsuchender auf Räder wie das Magic Eight City von Stadler-Eigenmarke Dynamics: Optisch unauffällig mit solider Ausstattung und sämtlichen Anbauteilen, die den Alltag erleichtern – vom Gepäckträger über Schutzbleche bis zur Beleuchtungsanlage. Dass für dieses Gesamtpaket dann deutlich weniger als 1000 Euro fällig werden, versüßt den Deal; im Falle des Magic Eight City stimmt das Gesamtpaket jedenfalls.
Mit viel Understatement und einem minimalistischen Äußeren kommt das Stadler-Rad daher. Das Kernstück des Magic Eight ist sein schwarzer Aluminiumrahmen und die Starrgabel, letztere ebenfalls aus Aluminium. Dass hier auf das Verbauen einer Federgabel verzichtet wurde, begrüßen wir. Die in dieser Preisklasse üblichen Federgabeln bieten nur wenig Komfortgewinn, treiben dafür jedoch das Gewicht und den Wartungsaufwand in die Höhe. Zumal am Magic Eight die 42mm breiten Schwalbe Reifen bei entsprechend sorgfältig gewähltem Luftdruck Stöße und Unebenheiten spürbar zu dämpfen vermögen.
Dem Anspruch als sorgenloser Alltagsbegleiter möchte das Dynamics Magic Eight unter anderem mit einer 8-Gang Nexus Schaltnabe samt geschlossenem Hebie Chainglider gerecht werden. Eine rundum gelungene Kombination – einmal korrekt eingestellt, muss hier selbst bei schlechtem Wetter nur selten nachgeschmiert werden, zusätzlich verschont der Kettenschutz Hosenbeine vor unschönen Öl-Flecken. Die Bandbreite der Shimano Nexus 8 Schaltung ist für die meisten Anforderungen ausreichend. Wer jedoch in sehr hügeligem oder gar bergigem Gelände zuhause ist, sollte zunächst proberollen.
Etwas überraschend in dieser Preisklasse um 700 Euro ist die Entscheidung, auf Scheibenbremsen zu verzichten und stattdessen auf bewährte mechanische V-Brakes zu setzen. Wir sind zwiegespalten: Ja, gerade bei schlechtem Wetter können die Felgenbremsen modernen Disc Brakes nicht das Wasser reichen. Trotzdem sind auch die hier verbauten Tektro Bremsen den meisten Anforderungen gewachsen und bringen das voll-beladene Rad samt Fahrer immer sicher zum Stehen. Zudem sind sie bei Wartung und Belagwechsel einfacher zu handhaben und treiben das Gewicht nicht unnötig in die Höhe. Licht und Schatten also. Ähnliches gilt für die verbauten Schutzbleche aus Kunststoff. Natürlich wären Modelle aus Metall haptisch die deutlich hochwertigere Option gewesen, andererseits erledigen auch die verbauten Radschützer ihren Job, auch dank ihrer guten Länge. Bei besonders schlechten Straßen neigen sie hier und da jedoch etwas zum Klappern. Die LED Beleuchtung ist wie auch der robuste Gepäckträger auffällig unauffällig. Radtaschen lassen sich dank entsprechender Reling problemlos befestigen.
Wie schlägt es sich denn nun im Alltag, das Dynamics Magic Eight City? Zunächst fällt die ausgesprochen komfortable und aufrechte Sitzposition auf. Dank winkelverstellbarem Vorbau lässt sich diese jedoch noch ein wenig anpassen. Ansonsten funktioniert das Rad als Gesamtsystem bestens, ohne sich dabei in den Vordergrund zu drängen: Draufsetzen, losfahren, ankommen. Ohne viel Tamtam, ohne großes Blinbling. Die Nexus Nabenschaltung wechselt die Gänge zuverlässig, die Tektro Bremsen verzögern immer rechtzeitig. Der einzige wirklich Kritikpunkt sind für uns die verbauten Griffe: Diese sind zwar recht angenehm geformt, verdrehen sich aber vor allem bei hohen Temperaturen viel zu leicht. Hier empfehlen wir, diese am besten direkt beim Kauf gegen ein höherwertiges Paar auszutauschen.