Radsport: Die dritte Etappe der Deutschland Tour ist schon wieder Geschichte. Jonas Rutsch (Lotto – Kern-Haus) erzählt uns ausführlich, wie er diesen Tag von Göttingen bis nach Eisenach erlebt hat. Als 31. insgesamt und somit fünftbester Deutscher kann er mit seiner Leistung durchaus zufrieden sein.
Jonas Rutsch: „Es wurde komplett abgeriegelt“
„Heute haben drei Mann die Spitzengruppe gebildet. Wir von Lotto – Kern-Haus haben es auch versucht. Einmal sah es sogar so aus, als würde ich in einer Vier-Mann-Gruppe davon kommen. Aber wir wurden dann leider wieder geschluckt. Und dann ist Julian Alaphilippe in die Offensive gegangen. Mads Pedersen sprang sofort hinterher und auch Miká Heming war mit dabei. Danach war sofort Stillstand. Es wurde komplett abgeriegelt und du hattest keine Chance mehr, nach vorn zu kommen. Die drei hatten dann relativ schnell einen komfortablen Vorsprung. Irgendwann haben sie dann hinten aber angefangen nachzufahren. Es war ja klar, dass sie den Etappensieg nicht einfach herschenken und auch in Sachen Gesamtwertung noch etwas unternehmen wollen. Zuerst hat Bahrain – Merida das Tempo verschärft und später ist auch das UAE Team Emirates mit eingestiegen. So kam es dann letztendlich zu einem Ausscheidungsfahren.“
Jonas Rutsch: „Auch hier war Rambazamba“
„Es wurde einfach immer schneller, schneller und schneller, als es auf den Rundkurs in Eisenach ging. Positionskämpfe überall. Wir konnten uns ganz gut positionieren, Kim Heiduk und ich. Am ersten Berg kam es dann allerdings zur völligen Eskalation. Sofort wurden Fahrer abgehängt. Als Remco Evenepoel dann losgestiefelt ist, kam es zum offenen Schlagabtausch. Auch Vincenzo Nibali und Alexey Lutsenko sind mitgefahren. Ungefähr nach 15 oder 16 Fahrern ist dann ein Loch gerissen. Ich war am Hinterrad von Nils Politt und der hat dann versucht, das Loch noch zu schließen. Aber er ist nicht mehr hingekommen, ebenso wenig wie ich. Damit war die erste Gruppe weg und ich habe mich dann in der zweiten Gruppe festgebissen, in der eben auch Nils Politt und Alexander Kristoff waren. Natürlich haben vor allem diese beiden versucht, die Lücke noch einmal zu schließen. Dementsprechend war auch hier wieder Rambazamba.“
Jonas Rutsch: „Mehr war einfach nicht drin“
„Vorne hat Deceuninck – Quick-Step richtig Tempo gemacht. Kasper Asgreen hat ja dann auch mit Jasper Stuyven zusammen attackiert und das Ding gewonnen. Hinten in der Gruppe haben alle mehr oder weniger ums Überleben gekämpft. Ich glaube, da konnte einfach niemand mehr zulegen. Das UAE Team Emirates hat ordentlich Tempo gebolzt und der Rest hat einfach versucht dran zu bleiben. Am Ende bin ich fünftbester Deutscher geworden und insgesamt 31. Mehr war einfach nicht drin.“