Radsport: Fans nennen ihn „Simoni“ oder „den schönsten Bart im Peloton“. Simon Geschke (CCC) genießt sowohl in Fahrerkreisen, als auch bei den Zuschauern ein hohes Ansehen. Bei der Deutschland Tour darf er – so verrät er in unserem Velomotion-Interview – Freiheiten genießen.
Simon, wie wichtig ist die Deutschland Tour?
Simon Geschke: „Jedes Rennen ist wichtig. Vor allem die Nachwuchsrennen sind von Bedeutung. Zwar ist die Deutschland Tour mit seiner HC-Kategorie kein Rennen für den Nachwuchs, aber hier können sich einige Continental Teams präsentieren. Und sie können sich mit WorldTour-Fahrern messen. Das ist natürlich sehr wichtig für den deutschen Radsport. Auch für die Fans ist es doch toll, wenn sie jetzt wieder ein Rennen vor der Haustür haben und nicht mehr so weit fahren müssen, um zuzusehen.“
Wie sieht bei der Deutschland Tour deine Rolle aus? Die Etappen 2,3 und 4 dürften dir doch liegen.
Simon Geschke: „Ja, ich bekomme definitiv meine Freiheiten. Die erste Etappe ist eher etwas zum Einrollen. Allerdings muss man jeden Tag aufpassen, da die Rundfahrt bestimmt wieder um wenige Sekunden entschieden wird. Und wir sollten natürlich auch ein bisschen die Gesamtwertung im Auge haben. Dann schauen wir mal, wo wir am Sonntag letztendlich rauskommen.“
Du bist vor dieser Saison für viele überraschend zu CCC gewechselt. Wie zufrieden bist du mit dieser Entscheidung und damit, wie sich das Team entwickelt?
Simon Geschke: „Also das Team entwickelt sich wirklich sehr gut. Es war ja auch kein völlig neues Team, sondern ging aus der bestehenden Mannschaft BMC hervor. Man merkt einfach, dass das Team zu 80 Prozent aus dieser Struktur hervorging und weiterbesteht. Eine gut funktionierende Organisation ist einfach sehr wichtig.“
Du ernährst dich überwiegend vegan. Ist diese Ernährungsweise für einen Radprofi schwierig?
Simon Geschke: „Wir haben ja meistens einen eigenen Koch dabei. Er geht ganz gut damit um. Und Zuhause ist es für mich sowieso kein Problem. Ich glaube viele stellen sich das schwieriger vor als es in Wirklichkeit ist. Schwierig ist es nur, wenn man an öffentlichen Plätzen ist, wie Flughäfen oder Bahnhöfe. Aber wenn man ein bisschen organisiert ist, bekommt man es schon hin.“
Bekannt bist du auch als „schönster Bart im Peloton“. Wie kam es dazu?
Simon Geschke: „Ich habe mir das selbst ausgedacht (lacht). Nein, Quatsch. Keine Ahnung. Es hat sich einfach irgendwann so entwickelt. Aber ich bin ja auch fast der einzige.“
Welche Tipps kannst du einem Nachwuchsfahrer geben, der Profi werden möchte?
Simon Geschke: „Man muss einfach am Ball bleiben. Gerade in der Jugend sollte man die ein oder andere Party weglassen. Aber ansonsten kann ich nur den Tipp geben, sich immer den Spaß zu erhalten. Es ist nicht immer einfach, alles neben der Schule hinzukriegen. Damit hatte ich zumindest meine Probleme. Und auch gerade im Winter hat man manchmal nicht so viel Lust. Aber ohne den Spaß am Sport geht es nicht.“