Radsport: Seit Jahren dominiert die britische Mannschaft Ineos – zuvor unter dem Hauptsponsor Sky aktiv – einen Großteil der dreiwöchigen Landesrundfahren dieser Welt. Die aktuellen Transfers deuten nicht daraufhin, als würde sich daran etwas ändern.
Ineos 2019: Die jungen Nachfolger wachsen heran
Chris Froome und Geraint Thomas haben in den vergangenen Jahren die Tour de France gewonnen. Davon ließ sich Egan Bernal jedoch nicht beeindrucken. Nach der verletzungsbedingten Absage von Froome und der zu Beginn schwachen Form von Thomas sprang der erst 22-Jährige in die Bresche. Als jüngster Gesamtsieger in der Nachkriegszeit und als erster Kolumbianer trug er sich in die Geschichtsbücher ein. Außerdem gewann er die Tour de Suisse und Paris – Nizza – und damit war er nicht der einzige Triumphator von Ineos in der Saison 2019. Noch unter dem Hauptsponsor Sky gewann Dylan van Baarle die Herald Sun Tour. Pavel Sivakov jubelte bei der Tour de Pologne und der Tour of the Alps, wo Tao Geoghegan Hart zwei Etappen für sich entschied. Ivan Sosa war bei der Vuelta a Burgos erfolgreich. Diese jungen Wilden sind alle Teil der Erfolgsgeschichte 2019 – und ihnen gehört zweifelsohne die Zukunft.
Transfers: Ineos wird stärker als je zuvor
Trotz der Top-Saison 2019 ist zu erwarten, dass das Team Ineos im kommenden Jahr noch stärker sein wird – vielleicht stärker als je zuvor. Während die erfolgreichsten Profis gehalten werden konnte, hat man weitere Piloten mit Weltklasse-Format mit Verträgen ausgestattet. So wird Zeitfahr-Weltmeister Rohan Dennis die ohnehin schon im Kampf gegen die Uhr stark besetzte Equipe weiter aufwerten. In Person von Richard Carapaz hat sich außerdem der amtierende und erst 26-jährige Sieger des Giro d’Italia für Ineos entschieden. Und mit Ethan Hayter, Carlos Rodriguez und Brandon Smith Rivera wechseln drei talentierte U23-Fahrer zur Mannschaft. Im Gegenzug gibt Ineos treue Helfer ab, denen es jedoch in den vergangenen Jahren auch nie gelungen ist, über diese Rolle hinauszuwachsen. Wout Poels ist sicher der Bekannteste unter ihnen. Der Niederländer kehrt Ineos ebenso den Rücken, wie der Spanier David de la Cruz, der Italiener Diego Rosa und der Franzose Kenny Elissonde. In Person von Kristoffer Halvorsen verlässt auch der einzige wirklich starke Sprinter das Team.
Ineos 2020: Wer darf welche Grand Tour gewinnen?
Mit Chris Froome, Geraint Thomas, Egan Bernal und Richard Carapaz befinden sich aktuell vier Sieger einer Grand Tour in der Mannschaft Ineos. Sie alle haben die Ambitionen, erneut ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Hinzu kommen talentierte, junge Profis, wie Pavel Sivakov, Tao Geoghegan Hart und Ivan Sosa, welchen ebenso das Talent nachgesagt wird, eines Tages eine dreiwöchige Landesrundfahrt gewinnen zu können. Kein Wunder also, dass wir auch 2020 ein bei Rundfahrten dominant auftretendes Team Ineos erleben werden. Weniger als mindestens zwei von drei Gesamtsiegen wären fast schon eine Enttäuschung. Doch kann der britische Rennstall auch außerhalb von Rundfahrten erfolgreich sein? Einen klassischen Sprinter suchen wir vergeblich im Kader, doch bei Eintagesrennen werden wir die Trikots definitiv ebenfalls vorn zu sehen bekommen. Vor allem Michal Kwiatkowski und Gianni Moscon müssen wir dafür auf der Rechnung haben.
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