Radsport Highlights: John Degenkolb hat im Jahr 2015 zwei Monumente gewinnen können. Nach seinem Erfolg bei Mailand – Sanremo schlug der Deutsche auch bei Paris – Roubaix zu. Wir blicken zurück auf zwei erstklassige Rennen und auf den Karriereverlauf des sympathischen Ausnahmeathleten.
Degenkolb gewinnt in Sanremo & Roubaix
Nach Rudi Altig, Erik Zabel und Gerald Ciolek ist John Degenkolb im Jahr 2015 bei Mailand – Sanremo als vierter Deutscher der Sieg gelungen. Als Mitfavorit ins Rennen gegangen, war es dann doch für viele Zuschauer überraschend, dass der damals 26-Jährige unter anderem die Radsport-Größen Peter Sagan, Fabian Cancellara und Alexander Kristoff hinter sich lassen konnte. Doch es sollte erst der Anfang sein. Wurde er bei der Flandern-Rundfahrt als Siebter noch geschlagen, holte er im gleichen Jahr bei Paris – Roubaix zum nächsten großen Sieg aus. Als Teil einer stark besetzten Gruppe fuhr er ins prestigeträchtige Velodrome ein und gewann den Sprint letztendlich souverän vor Zdenek Stybar und Greg van Avermaet. Und damit schrieb John Degenkolb Geschichte. Denn den letzten deutschen Sieg gab es hier 199 Jahre zuvor zu bejubeln. Denn Josef Fischer gewann 1896 die allererste Austragung der Hölle des Nordens.
Als Dank wurde ein Pavé-Abschnitt nach ihm benannt
Nach seinem äußerst erfolgreichen Jahr 2015 musste John Degenkolb eine schwierige Zeit durchmachen. Er war Teil des Teams, welches Anfang 2016 im Trainingslager in Spanien von einem Auto angefahren wurde. Die Britin fuhr auf der falschen Straßenseite und verletzte die Profis schwer. So musste auch Dege lange aussetzen und sich zurückkämpfen. Dies gelang ihm auf beeindruckende Art und Weise, indem er 2018 endlich seine erste Etappe bei der Tour de France gewinnen konnte – und die ganze Radsportwelt vor Freude mit ihm weinte. Außerdem wurde ihm Anfang 2020 eine besondere Ehre zuteil. Weil er das Juniorenrennen Le Pavé de Roubaix ein Jahr zuvor mit Spendengeldern vor der Absage rettete, benannten die Organisatoren einen Pavé-Abschnitt bei Paris – Roubaix nach ihm. John Degenkolb und die Mutter aller Klassiker werden somit für immer verbunden bleiben.
John Degenkolb nach seinem Sieg bei Paris – Roubaix:
„Jahrelang hatte ich für diesen Moment gearbeitet, jetzt hat man den Moment, und ich kann es noch gar nicht begreifen. Alles, was ich dafür gegeben habe, hat sich heute ausgezahlt.“
https://youtu.be/molidE7UCic?t=2371