Radsport Highlights: Marc Soler hat bei Paris – Nizza 2018 für einen Führungswechsel am letzten Tag gesorgt. Die achte Etappe des „Rennen zur Sonne“ gehört mit zu den spannendsten der vergangenen Jahrzehnte.
Soler geht als Gesamtsechster in die Schlussetappe
Sekundenkrimi in Nizza! Die achte und damit letzte Etappe der Fernfahrt Paris – Nizza im Jahr 2018 gehört mit zu den spannendsten Rennen der letzten Jahrzehnte. Hart umkämpft ist der Gesamtsieg dieser Rundfahrt nahezu in jeder Saison, doch an jenem 11. März sollte es tatsächlich zum Sekundenpoker kommen. Die Ausgangssituation war klar: Simon Yates konnte am Vortag mit einer beeindruckenden Leistung das Gelbe Trikot erobern und lag nun 11 bzw. 12 Sekunden vor den Brüdern Ion und Gorka Izagirre. Auch die Belgier Tim Wellens mit 13 Sekunden und Dylan Teuns mit 27 Sekunden waren noch in Schlagdistanz. Der Spanier Marc Soler lag als Gesamtsechster schon 37 Sekunden zurück. Doch auch wenn der Stand im Gesamtklassement vor dem Start der Schlussetappe äußerst knapp war, rechnete kaum noch jemand damit, Simon Yates das Gelbe Trikot noch abnehmen zu können. Viel zu stark war die Performance des Briten einen Tag zuvor.
Yates zeigt Schwächen
Mit Start und Ziel in Nizza war die letzte Etappe der Rundfahrt nur 110 Kilometer lang, dafür mit sechs Bergwertungen aber ausgesprochen anspruchsvoll. Weil er über eine halbe Minute im Gesamtklassement zurücklag, musste Marco Soler früh in die Offensive gehen. Gemeinsam mit David De La Cruz und Omar Fraile bildete er gefährliches Spitzentrio. Davon ließ sich die Mannschaft Mitchelton – Scott aber zunächst nicht beeindrucken. Für Leader Simon Yates kontrollierte man das Tempo in der Favoritengruppe, auch wenn Marc Soler virtuell bereits im Gelben Trikot unterwegs war. Dass sich der britische Gesamtführende heute aber nicht allzu gut fühlte, wurde am Fuße des Schlussanstieges deutlich. Ion und Gorka Izagirre konnten sich genauso von ihm absetzen, wie die Belgier Tim Wellens und Dylan Teuns. Wenige Kilometer vor dem Ziel waren auf Grund der knappen Abstände noch sechs verschiedene Gesamtsieger möglich!
Die Izagirre-Brüder im Pech
Ganz klar im Vorteil war die Gruppe um die Izagirre-Brüder. Die Spanier hinterließen den stärksten Eindruck und konnten auf ihren Landsmann Marc Soler Zeit gutmachen, während sie Simon Yates distanzierten. Doch in einer Kurve dann das Missgeschick: Nachdem einer von ihnen stürzte, verhakte sich der Bruder in dessen Rad und ging ebenfalls zu Boden. Aus war der Traum vom Gesamtsieg für die Izagirre-Familie. Derweil gab Marc Soler den Etappensieg auf. Für ihn ging es nur noch um den Gesamtsieg, weshalb er die letzten Kilometer komplett von vorn fuhr und sich im Ziel mit Rang drei begnügen musste. Doch dank der Zeitbonifikation sollte es für den Gesamtsieg reichen. Simon Yates fehlen am Ende nur vier Sekunden. Selbst der Fünftplatzierte Tim Wellens sollte am Ende der Rundfahrt nur 16 Sekunden hinter dem Gesamtsieger zurückliegen.